Prolog

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Die ganze Stadt war zerstört, als das grosse Schiff den Hafen ansteuerte. Von den Ruinen stieg vereinzelt noch Rauch auf und es war totenstill in der Stadt, die normalerweise in der Nacht erst richtig lebendig wurde, wenn die Seemänner in den zahlreichen Spelunken über den Durst tranken.

Die Piraten, oder Schatzjäger wie sie sich lieber nannten, redeten kein Wort miteinander als sie an Land gingen, denn es war klar, hier ist ein Unglück geschehen.

In den Gassen entdeckten sie die Leichen der Bewohner, zum Teil mit verängstigtem oder überraschtem Gesichtsauadruck. Als die Piraten über die Überreste einer Taverne stiegen, fanden sie die Leiche eines Meerfolk mit einem Säbel in der Seite.

Nun tauschten die Piraten entsetzte Blicke und manche fluchten laut, denn die Meerfolk waren nicht beliebt in Menschenkreisen. Meerfolk hatten keine Rechte und waren aus den Grossstädten vertrieben worden, deshalb sammelten sie sich in Gewässern in der Nähe von Wäldern, wo sie sich gut verstecken konnten. Ab und zu überfielen sie Bauerndörfer in der Umgebung, aber bis jetzt hatten sie noch nie eine Stadt angegriffen.

Plötzlich hörten die Piraten das leise Weinen eines kleinen Kindes. Sofort gingen sie dem Geräusch nach und fanden ein Kind, höchstens drei Jahre alt, verborgen unter den Überresten eines Hauses.

Fragend blickten die Piraten zu ihrem Kapitän. Der zögerte kurz, doch dann ging er auf das Kind zu und nahm es in die Arme. “Es wird alles gut“, flüsterte er dem Kind zu, “es wird alles gut.“

Urza - The OriginWo Geschichten leben. Entdecke jetzt