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Eine Frau stand, ihr kleines Kind eng umschlungen, in einem kleinen Raum. In einer Ecke war die Küche und in der Mitte des Raumes stand ein kleiner, zusammengeflickter Tisch mit zwei Holzkisten, die als Stühle dienten. Plötzlich kam ein kleiner, stämmiger Mann mit einem Dolch hineingestürzt und schaute sich hektisch um. Aus einer Wunde am Hals floss Blut und sein Mantel war zerfetzt. “Versteckt euch“, rief er besorgt. Dann stürzte er wieder aus dem Raum hinaus und man hörte Schwerter und Dolche klirren.

“Nein, komm zurück, komm zurück!“, wollte Urza schreien, doch kein Ton kam über seine Lippen. Er wollte dem Mann folgen, denn es war sein Vater.

Dann hörte man einen schmerzerfüllten Schrei und das Klatschen eines Körpers auf den Boden. Mit Tränen in den Augen packte die Frau Urza und versteckte ihn unter einer der zwei Holzkisten und befahl ihm: “Bleib da und sei still. Ich werde zurückkommen.“

“Nein wirst du nicht“, versuchte Urza ihr klarzumachen, “Geh nicht!“, doch er konnte nur zusehen wie seine Mutter aufstand und zur Tür hinaus wollte, als die Tür aus den Angeln fiel.

Ein Meerfolk stand in der Tür. Er war einen Kopf grösser als seine Mutter und seine kräftigen Arme hielten einen Dreizack. Um seinen Hals trug er eine Halskette mit Knochen und seine türkisblauen Augen leuchteten unnatürlich. Das abscheulichste an seiner Erscheinung war jedoch sein Kopf. Er hatte keine Haare, stattdessen hatte er tentakelartige Schwimmhäute die von seinem Kopf abstanden. Seine bläulich graue Haut wurde am Oberkörper von einem Kettenhemd verdeckt und er trug einen Lendenschutz.

Er brüllte aggressiv und schlug mit seinem Dreizack nach meiner Mutter, traf jedoch einen Kochtopf, der laut scheppernd zu Boden fiel. Erneut stach er zu, und diesmal durchbohrte er die Frau, die nur noch ein “Oh“ hervorbrachte und Blut färbte ihr weisses Kleid lansam rot. Urza heulte schmerzerfüllt auf und das kleine Kind hatte Tränen in den Augen, doch es weinte nicht. Durfte nicht weinen, sonst wäre das Opfer seiner Eltern umsonst gewesen.

Bumm. Stöhnend öffnete er die Augen. Vor seinen Augen ragte eine Tür auf. Er drehte sich auf den Rücken. Über seinem Kopf hing seine Hängematte, aus der er warscheinlich heruntergefallen war, während er geträumt hatte. Er hatte diesen Albtraum nun schon seit etwa einer Woche. Nachdem er denselben Traum mehrmals gehabt hatte, hatte er sich dazu entschieden einfach nicht zu schlafen, doch dies hatte leider nur ein paar Tage funktioniert. Müde rappelte er sich auf und öffnete die Tür.

Urza - The OriginWo Geschichten leben. Entdecke jetzt