Zwei Seelen

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Immer weiter rannten sie, heraus aus dem Wald über eine riesige Graslandschaft, weiter durch die Wälder, nahe der Zwillingsberge, bis sie bald darauf ihr Ziel erreichten. Sofort erkannte Leena den Ort. Es war der, den sie immer in ihren Träumen gesehen hatte. Der Zerak verlangsamte sein Tempo und haderte mit dem Gedanken weiter zu gehen.

"Was ist los?"

Fragte Leena flüsternd woraufhin das Tier einen hohlen Laut von sich gab.

"Ich bin mir nicht sicher wie sie reagieren werden."

"Wenn sie mich sehen?"

"Ja."

Gab Jadon von sich und das gequält.

"Ich habe Angst das sie dir dann etwas antun. Denn mittlerweile ist die Situation sehr angespannt."

Nun stieg Leena von dem Tier ab und lief dann vor ihn, sodass sie sich in die Augen sahen.

"Wieso hast du jetzt Angst davor, das mit etwas geschieht. Wieso hast du mich überhaupt damals verschont?"

Die Augen des Tieres sahen von Leena ab. Eine wirkliche Antwort darauf wusste er selbst nicht genau. Er konnte ihr nur das sagen, was er wusste.

"Ich weiß nicht was damals passiert ist aber als ich dann dein Blut gesehen habe, es gerochen habe, so wie du es mir hingehalten hast, da passierte irgendetwas mit mir. Seit dieser Nacht habe ich auch öfters Einblicke von dir. Und das lässt mich nicht schlafen. Ich weiß nicht wieso aber ich habe Angst davor, das dir etwas geschieht. Ich das große Bedürfnis dich zu schützen, egal vor wem. Und wenn ich mein Leben dafür geben würde. Aber ich möchte auch wissen wieso ich dieses Bedürfnis danach habe, warum ich mich dir so verbunden fühle, genauso wie du es bei mir tust, nicht wahr?"

Leena bekam Gänsehaut, dann hob sie wieder ihre Hand und legte sie auf dessen Stirn. Das tat sie aus dem Grund, weil sie wusste wovon er gesprochen hatte. Denn als sie gehört hatte, was die Gethi vorhatten, bekam sie diesen gewaltigen Drang diesen Zerak zu schützen. Sie war deswegen auch direkt in den Wald gerannt, ohne auch nur zu wissen ob es nicht vielleicht ein anderer Zerak war, oder ein anderes Tier, das sie sofort hätte töten können. Aber nein. Sie hatte das Bedürfnis ihn zu schützen und ja, sie hatte diese Verbinung auch gefühlt. Nachdem sie sich dann lange in die Augen gesehen hatten beschlossen sie auf ihre Fragen die Antworten zu finden. Wie genau Jadon das tun wollte, war Leena ein Rätsel doch sie vertraute ihm, also folgte sie ihm. Zusammen liefen sie also auf die Menge von Tieren zu, die um einiges größer waren als Leena selbst. Als beide näher kamen und die ersten Zeraks Leena bemerkten wurden plötzlich alle hellhörig, angespannt und blickten Leena mit bösen blicken an. Leena hörte die Vorwürfe, die Jadon von ihnen bekam.

"Wie kannst du nur?"

"Sie wollen uns doch töten!"

"Was macht sie hier."

Sie knurrten, ihre Zähne zeigten sich dabei doch Jadon tat es ihnen gleich, mehr sogar, er schien ihren Respekt zu haben denn wenn er jemanden anknurrte, wich derjenige zurück.

"Lasst mich einfach durch. Ich muss mit Ihm sprechen!"

Hörte Leena Jadon rufen woraufhin all die Vorwürfe verstummen, als Leena und Jadon weiter durch die Höhle gingen, in der die Zeraks lebten. Kurz darauf erreichten sie ein riesiges Gelände indem sich ein riesiger See befand und auf dem See ein riesiger Tempel stand, der nur durch eine gewaltige Brücke zu erreichen war. Leena konnte kaum glauben was sie sah. Sie entdeckte Schriftzeichen in den alten Sprachen mit ähnlichen Blumenmustern, wie sie diese im Tempel der Serci gab. Unfassbar wie ein Tempel einfach inmitten Berg gebaut wurde. Leena lief neben Jadon her, der immer noch etwas angespannt war. Als sie die Brücke überquert hatten liefen sie durch ein großes Tor weiter in einen großen, offenen Innenhof indem sich noch mehr Zeraks befanden und Jadon sowie seine Begleiterin mit unwohlen Blicken anstarrten. Aber sie ließen ihn in Ruhe. Nachdem sie durch den Innenhof gelaufen waren, betraten sie eine lange Halle die in einen riesigen Saal führte. Als Leena diesen erreichte konnte sie nur noch Staunen.

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