Adventslesen im Kindergarten

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„Komm schon, steht auf, Sanghoon!" Der brummte, als seine kleine Schwester auf ihm herum hüpfte und laut durch die Gegend rief. Er wollte aber noch schlafen, vermutlich war es einmal mehr früher, als er eigentlich aufstehen wollte. Seine Schwester interessierte das aber gar nicht, dass tat es nie. Sie wollte einfach nur ihrem Kopf durchsetzen.

„Du hast mir versprochen, dass du mit mir in den Kindergarten gehst, weil Mama keine Zeit hat." Erneut brummte Sanghoon. Seine Mutter hatte ihn gezwungen, seiner kleinen Schwester dieses Versprechen zu machen, denn sie wollte die Geschenke der Kleinen verpacken, ohne das diese vielleicht durch die Tür kam und etwas sah. Der fünfjährige Teufel glaubte ja auch noch felsenfest an den Weihnachtsmann und seine Mutter wollte, dass sie das auch noch länger tat.

Sanghoon öffnete die Augen einen Spalt und schielte auf den Wecker, der auf seinem Nachttisch, direkt neben dem Bett stand, brummte noch lauter und drehte sich um, wobei er die Decke über den Kopf zog. Die Kleine wackelte etwas, das spürte er, doch sie krallte sich fest und blieb so auf ihm sitzen.

„Komm in drei Stunden nochmal. Es ist erst sechs, da hat dein Kindergarten noch nicht mal offen." Kam es von Sanghoon, doch seine Schwester schien auf diesem Ohr taub. „Du musst aufstehen! Du hast es mir versprochen! Aufstehen! Aufstehen!" „Verschwinde, du kleines Monster. Ich stehen dann schon rechtzeitig auf." „Nein jetzt."

Damit begann sie erneut auf ihm rum zu hüpfen und Sanghoon befürchtete, dass er einige blaue Flecken kassiert haben dürfte. Aber er gab sich geschlagen und richtete sich auf, streckte den Kopf aus seiner Decke und sah seine Schwester mit einem Todesblick an, doch die interessierte das überhaupt nicht. Sie quietschte erfreut auf und warf sich um seinen Hals.

„Du bist wach. Jetzt musst du noch aufstehen und dann müssen wir Frühstück machen!" Sanghoon war schon klar, dass wir hieß er würde Frühstück machen und sie würde daneben stehen oder am Küchentisch sitzen und ihn durch die Gegend befehlen. Hatte er eine Lust auf den Tag. „Du Zwerg gehst jetzt nochmal in deinem Zimmer spielen und ich gehe solange duschen. Und dann machen wir Frühstück."

Damit schlug er die Decke zurück und tappte mit noch kleinen, zusammen gekniffenen Augen zu seinen Schrank und suchte darin nach Klamotten, die er anziehen konnte. Das erwies sich halbschlafend und mit zusammengekniffenen Augen als sehr schwer, aber das war er von der Schule und der Uni ja gewöhnt, da er da eh so früh aufstehen musste.

Aber heute war ein Samstag und er war überhaupt nicht erfreut nun schon wach zu sein. Aber seine kleine Schwester war nun einmal seine kleine Schwester und diesen Teufeln sah man einiges nach, egal als wie schlimm man es empfand. Mit einem Stapel Klamotten in der Hand, drehte er sich um und sah, dass seine Schwester noch immer auf seinem Bett saß.

„Na hob, geh spielen." Sie stürmte an ihm vorbei in den Flur und weiter in ihr Zimmer, während er ins Bad ging und hinter sich abschloss. Zunächst spritzte er sich eisiges Wasser ins Gesicht um wach zu werden. Eigentlich hätte er mit einer solchen Aktion rechen sollen und am Vortag nicht so lang machen sollen, aber dafür war es nun zu spät. Seufzend zog er sich komplett aus und ging unter die Dusche.

Hoffentlich ließ sie ihre Eltern schlafen, denn die wären alles andere als begeistert, wenn sie um diese Uhrzeit geweckt werden würden. Noch weniger als er selbst und das könnte für die Kleine sicher auch mit einigen weniger schönen Worten enden. Sie sollte einfach in ihrem Zimmer bleiben, bis er sie holen würde.

Als er im Bad fertig war, ging er zunächst zum Zimmer seiner Schwester, wo er die Tür öffnete und sie auf dem Boden neben ihrem Kindertisch saß und einer ihrer Puppen, die sie auf dem Schoß hatte, die Haare kämmte. An dem Tisch saßen ein Bär, eine weitere Puppe und ihr Lieblingskuscheltier, dass sie überall hin mitschleifte. Bubbles, ein Pinguin, den er ihr zur Geburt geschenkt hatte. Einen Teddy hatte er für zu normal gefunden und sie liebte den Pinguin heiß und innig.

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