Vertrauen verloren

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Ruhig bleiben Hannah, er könnte überall sein , bei Freunden oder vielleicht auch unten . Unten! Das war die Idee vielleicht war er am Fernsehn oder in der Küche. Ich fürchtete mich echt stark vor Alex und wollte ihm nicht über den Weg laufen , obwohl ich genau wusste , dass er gerade hinter mir stand. Und mich beobachtete. Wie in dem Thriller von letzter Nacht.

Ich traute nicht mich umzudrehen , aber warum fürchtete ich mich vor ihm? Ich wusste nicht warum doch ich fühlte mich eindeutig nicht wohl . Und er stand immer noch hinter mir und er kam näher , bis ich seinen Atem auf meinem Hals spürte und seine Hände an meinen Hüften. Ich riss mich los und rannte in das Zimmer von meinen Eltern . Die Morgensonne fiel gerade ins Zimmer und streute ein warmes Licht. Doch das wirkte auf mich eher bedrohlich. Ich machte mir nicht allzu große Hoffnung , dass meine Eltern da waren , was sich bestätigte. Sie waren selten da. Beschäftigte Unternehmer sagte mein Vater immer. Nachdem ich festgestellt hatte , dass sie nicht da waren rannte ich ohne nachzudenken runter . So schnell ich konnte und sah mich dabei hektisch um. Ich wusste nicht wieso ich Ben suchte , aber vielleicht um Schutz zu finden...vor Alex. Das war echt kindisch ich hatte Angst vor Alex . Gerade bei dem Gedanken hörte ich , dass jemand die Treppen runter ging und gerade wegs auf das Wohnzimmer zu kam wo ich stand und Ben auch nicht gefunden hatte. Ich versteckte mich hinter der Tür und als ich sah wer reinkam war ich beruhigt, doch wie er reinkam nicht. Mike stand dort mit blutiger Nase und blauem Auge. Sein Blut tropft auf sein Hemd und er schwitzte stark. Was war oben passiert ? Mike sah mich und rannte auf mich zu . Seine Augen wirkten gehetzt und leicht verängstigt . Sein ganzer Körper war stark angespannt und seine Muskeln traten aus seinen Oberarmen. ,, Hannah, schnell komm her!" rief er gehetzt und leise anscheinend damit uns niemand hörte. ich ging auf ihn zu und er umfasste meine Schultern , was beruhigend und schützend auf mich wirkte. ,, Hannah , wir müssen hier raus . " ,, Warum , und was ist mit die passiert ? und Mike, Ben ist weg !" flüsterte ich ihm besorgt zu. Er schaute mir tief in die Augen und sagte,, Hannah , du musst jetzt ruhig bleiben . Ich erzähl dir alles auf dem Weg , aber erst müssen wir hier raus . Zieh dir Schuhe und Jacke an. " Ich zögerte nicht lange und gehorchte . Wir waren gerade aus der Tür als ich von drinnen Alex rufen hörte,, Hannah , kleines, wo bist du ? " Ich krallte mich noch fester an Mikes Arm und ging ihm nach. ,, Jetzt sag mir was los ist !" sagte ich empört. ,, Also Hannah, ich weiß auch nicht viel nur so viel. Heute früh kam Alex an mein Bett und weckte mich . Er war betrunken und schwafelte irgendwas . Ich sagte ihm er solle mich in Ruhe lassen , was er auch tat. Kurz danach kamst du ins Zimmer. Ich befand mich im Halbschlaf doch als du die Türknalltest wurde ich wach . Ich drehte mich zu Alex und er stand vor mir und sagte, dass Ben endlich das erhalten hätte was er verdient hat und dass du jetzt ihm gehörst und ich ihm im Wege stände .Wir schlugen uns und ich wurde kurz bewusstlos, als ich wieder aufwachte war er weg. Ich suchte nach dir bis ich dich fand. Und jetzt suchen wir Ben , denn Alex hatte noch irgendwas davon erwähnt, dass Ben zu dem Platz wo er hingehört gebracht wurde, das Stück MÜLL.. Also wo ist hier die Müllkippe?" Ich war geschockt und stand wie versteinert da. Das musste erstmal alles in meinen Kopf gehen . Ben auf einer Müllkippe , Mike verprügelt und ich gehöre nur Alex? Was ging hier ? Was war mit Alex los? Hatten wir uns alle so in ihm getäuscht ? Und zu was war er noch bereit? Und was genau hatte er Ben angetan ? Mein Kopf war voller Gedanken . 

Ich rannte plötzlich los. Weg von dem Haus und Alex und hin zur Müllkippe und Ben. Mike rief mir irgendwas hinterher , was ich ignorierte also lief er mir hinter her. Ich rannte so schnell ich konnte . Meine Beine schmerzten und meine Brust stach . An der Müllkippe angekommen stellte ich empört fest , dass sie abgeschlossen war und ich brach weinend zusammen. Mike hatte mich eingeholt und kniete sich vor mich . Er lachte . Warte warum lachte er ? Jetzt? ,, Hör auf zu lachen !" schrie ich empört und in Tränen aufgelöst. Aber er lachte noch weiter .Ich schaute ihn an. Ich hörte auf zu weinen weil ich so verwirrt war , doch fing sofort wieder an als ich plötzlich Alex auf der Straße sah . Und warte, dass war jetzt nicht wahr. Neben ihm war Ben . Beide lachten fröhlich und kamen auf uns zu. Ich starrte die drei verängstigt an . Ben kniete sich kichernd  zu mir runter. ,, Hey Kleines. Alles ist gut " und er nahm mich in den Arm. Besser gesagt er versuchte es aber ich stieß ihn weg. ,, Komm schon. Wir haben dich verarscht. Mike hat uns von dem Thriller gestern erzählt und da dachten wir uns wir könnten uns einen Scherz erlauben. Wir wussten ja nicht, dass dich das so mitnimmt." sagte er belustigt. Ich schaute Mike empört an , aber noch empörter Alex . Wie konnte er mir nur so Angst gemacht haben , dass war zu weit gegangen. Noch immer völlig in Tränen aufgelöst wischte ich mit meinem Pulli über mein Gesicht. Ich konnte das immer noch nicht glauben und ich glaube ich hatte noch nie in meinem Leben so verletzt , traurig und enttäuscht zu gleich geguckt.  Alex kam auf mich zu und nahm meine Hand die ich ihm schreiend entriss,, Fass mich verdammt nochmal nicht an !" Ich stand auf und ging los . Die drei liefen mir schuldbewusst hinterher , was mir völlig egal war.

,,Tschuldigung " rief Alex hinter mir und ich dreht mich um , weswegen die Jungs auch stehen blieben. ,, Tschuldigung? Tschuldigung? Ihr habt mir den Schock meines Lebens zugefügt und das war auch einfach nicht lustig. " sagte ich wobei meine Stimme wegbrach . Ich holte tief Luft uns startete erneut,, Ich habe euch verdammt nochmal vertraut und mein Gott was sollte das ? Fandet ihr es ok eure kleine Schwester heulend und verängstigt , die Straße entlang rennen zu lassen , auf der Suche nach ihrem ANGEBLICH  verschollenem Bruder ? Und nur so als kleine Zwischeninfo : Nein , das ist alles andere als ok." Ich hatte echt keine Kraft mehr und drehte mich weg um weiter zu gehen . Ich spürte ihre Blicke in meinem Rücken und wusste , dass sie schockiert stehen blieben . Aber selbst das machte es nicht besser. Vor allem Ben wusste das ich überempfindlich bin. Was mich enttäuschte. 

Ich krümelte mich zu Hause ins Bett und schloss ab . Den restlichen Tag sprach ich mit keinen von ihnen und lies auch keinen in mein Zimmer. 

Montag morgen machte ich mich schnell für die Schule fertig und schnappte mir ohne nachzudenken ein paar Klamotten.. Ich ging als ich fertig war in die Küche und aß etwas . Alex lief mir über den Weg . Von ihm war ich immer noch am meisten enttäuscht und ignorierte ihn . 

Der Tag in der Schule ging  schnell vorbei. Zweimal hatte Mike noch versucht mit mir zu reden  , aber ich wies ihn ab. Ich hatte noch keine Lust auf sie.

Auf dem Schulweg fiel der Bus aus. Nein was wunderbar . Auf der hälfte der Strecke, die ich deswegen zu Fuß zurücklegen musste fing es an zu schütten . Plötzlich fuhr ein Auto neben mir ran , drin saß Alex. Man seid wann hatte der einen Führerschein. ,, Steig ein oder willst du krank werden ?" rief er aus dem Auto . ,, Wenn ich einsteige werde ich aufjedenfall von der "Alex- Krankheit" angesteckt. " rief ich ihm zu. ,, Komm schon . Ich weiß, dass du noch traurig bist aber es tut uns echt Leid. Und jetzt steig ein , ich weiß , dass du Regen hasst!" Und ich hasste Regen wirklich und stieg ein ,, Aber nur unter einer Bedingung" sagte ich ,, du sprichst mich nicht an !" ,, Geht klar !"

Mir hätte klar sein müssen , dass Alex sich nicht dran hält nur ich hatte gehofft. Er fuhr zu schnell um auszusteigen und deswegen musste ich mir sein Geschwafel anhören ,, Verzeih uns Hannah! Wir wollten dich nicht so doll erschrecken....... Und ich weiß ich soll dich nicht ansprechen , nur langsam hab ich auch keine Lust mehr du reagierst völlig über . Ich werde dir auch nicht ewig hinterher rennen und die anderen auch nicht. Das wäre kindisch . " Ich wusste doch , dass ich einen Tacken überreagiert hatte , doch wollte das , nicht wahr haben . Doch Alex machte es mir klar,, Ja gut ich weiß !" Alex schaute mich verblüfft an und lächelte dann ,, Das freut mich echt . " sagte er und ich schaut ihn an. Sein süßes Lächeln . Ich wusste irgendwann wird es schwer zu verbergen , dass ich ihn liebe . Aber er liebte mich nicht also musste ich mir alle Mühe geben . Liebte ich ihn überhaupt ? Ich meine er war mein "Bruder". 

Nach rund 5 Minuten waren wir da. Ich stieg aus und stand Alex an der Wohnungstür gegen über. ,, Willst du nicht aufschließen ?" fragte er verwundert als ich inne hielt , den Schlüssel zu suchen. ,, Dankeschön" sagte ich und schaute ihm tief in die Augen und er lächelte und schuppste mich sachte in die Tür als Mike sie zufällig öffnete. ,, Bitte gerne " flüsterte er mir ins Ohr und ich spürte wie meine Nackenhaare sich aufstellten, als ich seinen warmen Atem an meinem Hals spürte und hoffte er würde nie aufhören.

Ich danke allen nochmal gaaaaanz doll fürs lesen :D 

Bitte kommentiert damit ich weiß wie ihr die Story findet. 

Lg Mary

Falsch verliebt.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt