Entschuldigung

1.3K 82 3
                                    

Entschuldigung


You cannot destory me – I destroy me!


Sirius:

Wütend stampfte ich die Treppe zum Schlafsaal hoch. Ich hörte wie mir meine Freunde folgten. Das hätte alles nicht soweit kommen dürfen. Ich hasste Dahlia dafür dass ich in ihrer Gegenwart ständig meinen inneren Frieden verlor. Dahlia war das einzige Mädchen, dass mich dermaßen durcheinander brachte und das schlechteste aus mir herausholte, obwohl es bei mir eh nicht so viele gute Eigenschaften gab. Wütend warf ich mich in mein Bett und zog die Vorhänge zu. Ich ertrug kein weiteres Gespräch, doch meine Freunde schienen dies anders zu sehen.

„Pad, mach auf.“, Prongs Stimme klang besorgt. Etwas was ich nicht wollte. Meine Freunde sollten sich keine Sorgen um mich machen. Schnaubend zog ich den Vorhang beiseite.

„Es tut mir leid.“, murmelte ich und die drei Augenpaare sahen mich an, bevor Moony das Wort erhob.

„Bei uns musst du dich nicht entschuldigen.“, seine Stimme klang ruhig, dennoch begann die Wut wieder durch meine Adern zu pulsieren.

„Haltet euch raus aus Sachen die ihr nicht versteht.“, knurrend schloss ich den Vorhang wieder.

Dahlia:

Lange stand ich vor dem Spiegel und begutachtete die immer blasser werdenden Abdrücke von Sirius‘ Händen an meinem Hals. Ich hätte zur Kräuterhexe gehen könne, aber ich wollte nicht. Ich wollte das die ganze Schule sah was mir dieses Arsch angetan hatte. Ich wollte das die ganzen Mädchen sahen wie grausam ihr perfekter Sirius sein konnte. Wie grausam er in Wirklichkeit war. Die Welt sollte meine Version des Sirius Black sehen und nicht die aalglatte Maske die er so gerne aufsetze. Aus diesem Grund knöpfte ich auch mein Hemd nicht mehr bis oben hin zu, denn ich war mir sicher, dass Mitleid meine größte Waffe war um unseren Schulsprecher auf meine Seite zu ziehen. Sollte er mich jemals so ansehen wie er die ekelhaften Hauselfen betrachtete, hatte ich schon gewonnen. Mit diesem Gedanken band ich meine Haare in einen Dutt und betrachtete zufrieden die Augenringe die sich schwarz unter meinen grünen Augen abzeichneten. Ich sah erbärmlich aus und das war gut so.

Summend lief ich die Treppe in den Gemeinschaftsraum hinunter und sah gerade noch wie Loretta aus Lucius‘ Schlafsaal kam. Sie warf mir einen verächtlichen Blick zu, den ich nur zu gerne erwiderte. Mit langen Schritten lief ich zu der Sesselgruppe die am nächsten am Kamin war. Zu meiner Überraschung saß Sev dort schon.

„Warst du überhaupt in deinem Schlafsaal?“, so anmutig wie möglich ließ ich mich auf das Sofa hinab. Severus grunzte nur was und vergrub sich tiefer hinter seinen durchaus dubiosen Büchern. Sollte mir recht sein. Es dauerte nicht lange und Lucius kam die Treppen hinauf. Seine Gangart schrie mehr denn je eitler Pfau. Fragend zog ich eine Augenbraue hoch, doch Sev schüttelte eifnach den Kopf. Jede Diskussion würde nur zu einem Streit führen und jeder Streit mit einem Malfoy würde dem Ansehen der Familie schaden. So war es schon immer, deshalb führte sich Lucius auch die meiste Zeit wie ein gönnerhafter Großkotz auf.

Nachdem sich alle versammelt hatten und wir gemeinsam zum Frühstück gingen begann der Tag wie immer nur dass die Mädchen aus Blacks Fanclub mir nicht mehr neidisch, sondern auch besorgt hinterher sahen. Darüber hinaus erwischte ich Black nur hin und wieder mit der Sabberhexe aus Ravenclaw? Ich hatte schon wieder vergessen woher sie kam. Doch auch das konnte mir die Laune nicht verderben, denn nach all diesen Jahren hatte ich die Oberhand und endlich einen winzigen Funken Hoffnung mein Leben ein kleines bisschen selbst bestimmen zu dürfen.  Außerdem hatte mir Lucius einen Platz bei den Auswahlspielen für die Mannschaft zugesagt, sollte ich es schaffen mir bis dahin einen Besen zu organisieren. Was die weitaus größere Hürde war, da ich kein eigenes Geld hatte und meine Mutter genau wusste wie ich mein Geld verwendete. Doch auch dafür würde ich einen Lösung finden. Hoffentlich.  Ich war so tief in meinen Gedanken versunken, dass ich nicht merkte wie Professor McGonagall an mich heran trat.

„Miss Winters, wenn Sie mir bitte folgen würden.“, es war ein höflich vorgebrachter Befehl. Manchmal fragte ich mich, ob McGonagall auch so aufgewachsen war wie ich. Lucius hatte schon Luft geholt, um irgendwas zu sagen, doch ich schüttelte warnend den Kopf. Ärger mit Lucius konnte man sich nicht leisten, aber Ärger mit einer Professorin empfand ich hin und wieder als weitaus schlimmer. Hoch erhobenen Hauptes folgte ich der Professorin und zwar in ihr Büro. Dort erblickte ich Blacks schwarzen Wuschelkopf. Er saß entspannt in einem der roten Sessel. Als er mich sah verabschiedete sich die Entspannung jedoch und die Abneigung hing greifbar in der Luft. Fragend zog ich meine Augenbraue hoch. Geräuschvoll schloss die Professorin die Tür hinter mir. Unwirsch zeigte sie auf den Sessel, welcher direkt neben Blacks stand. Kaum unmerklich schüttelte ich den Kopf, ich würde mich nicht neben Black setzen. Nie wieder, doch McGonagall sah dies anders. Nach weiterem Zögern meinerseits ließ ich mich auf dem Sessel nieder. Ein kaltes Grinsen zierte Blacks Gesicht. McGonagalls Augen wechselten zwischen uns hin und her.

„Professor Slughorn hat mich über den Zwischenfall innerhalb seines Unterricht informiert.“, ihre Augen streiften meinen Hals und sie wandte sich mit echtem Bedauern im Blick an Black.

„Mr. Black und Miss Winters ich weiß nicht was zwischen Ihnen beiden für unüberbrückbare Differenzen herrschen, aber so ein Benehmen dulden wir nicht in Hogwarts. Mr. Black ich ziehe Ihrem Haus 100 Punkte ab und Miss Winters Sie werden im Anschluss direkt in den Krankenflügel gehen und das richten lassen. Außerdem beginnt heute das Nachsitzen. Sie sitzen diese Woche jeden Abend bei mir nach und nächste Woche bei Professor Slughorn.   Heute Abend nach dem Abendessen finden Sie sich beide bei mir ein. Sie dürfen jetzt gehen.“, widerstandslos stand ich auf. Das würde mein Quidditichtraining um einiges schwerer machen. Black schien noch mit seiner Hauslehrerin diskutieren zu wollen, doch mit einem Blick erstickte sie seine Worte im Keim. Knurrend trat Black vor mir hinaus auf den Gang. Nicht mal die Tür hielt er mir auf. Ich quittierte diese Unhöflichkeit mit einem undamenhaften Schnauben.
„Du kannst dir die Tür selber aufhalten, Prinzessin.“, erwiderte er ungerührt.
„Was für ein vollendeter Gentlemen du doch bist.“, knurrte ich und schlug den Weg zum Krankenflügel ein. Black lief hinter mir her.
„Willst du sichergehen, dass die Spuren deines Ausrutschers verwischt werden.“, Black schloss neben mir auf. Seine Hand umschloss mein Handgelenk und zwang mich dazu stehen zu bleiben. Stur starrte ich weiter geradeaus.
„Dahlia schau mich an.“, die Art wie er meinen Namen aussprach jagte mir kleine Schauer über den Rücken. Langsam richtete ich meinen Blick auf und starrte in seine fast schwarzen Augen. Seine Abneigung saß tief, aber nicht so tief wie mein Hass.
„Was willst du Sirius?“, es bogen ein paar Mädchen um die Ecke, deshalb trat ich näher an ihn heran. Er war fast zwei Köpfe größer als ich. Ich hatte nie mitbekommen wie sehr er gewachsen war. Seine Hand strich beinah liebevoll über meinen Hals und malte die Blutergüsse nach, die er mir verpasst hatte.
„Ich wollte mich entschuldigen.“, murmelte er. Wieder bogen ein paar Mitschüler um die Ecke, darunter auch der blonde Bimbo und der ätzende Potterjunge. Als ob er sich verbrannt hätte ließ Black meinen Arm los. Hastig drehte ich mich weg, um meinen Weg zum Krankenflügel fortzusetzen. Dort verbrachte ich keine zwei Minuten. Es dauerte nur zwei Minuten die Male meiner Demütigung auszuradieren.

Sirius:

Dorcas schien die ganze Situation falsch zu deuten. Mit langen Schritten kam sie auf mich zu.
„Was hast du ihr wieder angetan?“, fauchte sie. Es war erstaunlich wie schnell sich die eignen Freunde gegen einen wandten, auch ohne Hintergrundwissen. Sie wusste ja auch nicht was Dahlia und der Rest dieser Sippschaft, meiner Sippschaft, mir angetan hatte.
„Lass ihn in Ruhe.“, Prongs zog Dorcas ein Stück zurück.
„Ich hab mich, wie gewünscht, bei ihr entschuldigt. Heute geht das Nachsitzen los.“, erwiderte ich.
„Heute ist Quidditchtraining.“, nun wurde auch Prongs mürrisch.
„Ich weiß, ich werde mir was einfallen lassen.“, das schien Prongs zu beruhigen und wir gingen zu unserem nächsten Unterrichtsblock, Merlin sei dank, ohne Schlangen.

She acts like a Woman should (Rumtreiber FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt