Der Weihnachtsball

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Manche von euch wissen ja, dass ich aktuell an einer weiteren Harry Potter-Fanfiction schreibe, die ich bislang noch nicht veröffentlicht habe.
Außerdem haben bestimmt einige mitbekommen, dass der YouTuber DagiLp zur Weihnachtszeit ein Harry Potter-Fan-Fiktion-Turnier veranstaltet hat.
Ich habe für dieses nämlich auch eine Fanfiction geschrieben und, da diese es leider nicht ins Turnier geschafft hat, möchte ich sie euch hier "vorstellen".
(Ursprünglich hatte die Protagonistin einen anderen Namen, doch ich dachte mir, so kann ich diesen Teil in meine Fanfiction einbauen...)
Frohe Weihnachten euch allen noch😊😘👼

Es waren nur noch zwei Wochen bis zum Weihnachtsball und ich saß gerade in Wahrsagen und machte mir Gedanken, mit wem ich wohl gehen würde, als mir plötzlich eine Idee kam: Ich könnte doch einfach mal einen Blick in die Zukunft wagen und die ach so schlaue Glaskugel vor mir fragen.
Also nahm ich diese in meine Hände und dachte angestrengt an das, was ich wissen wollte. Als ich mach wenigen Sekunden in die Kugel sah, war ich überrascht, dort überhaupt etwas zu sehen. Aber ich sah sogar ein ziemlich klares Bild davon, wie ich mit einem Jungen tanzte, nämlich mit...
"Psst, Bella?", kam es von Draco, der mich von der Seite antippte.
"Ja, was ist?"
Er räusperte sich kurz.
"Nun, also, ääh, ich wollte dich fragen, ob du nicht mit mir zum Weihnachtsball gehen willst."
Ich glaubte, eine Spur von Röte in seinem Gesicht zu sehen, aber wahrscheinlich bildete ich mir das bloß ein.
"Klar, warum nicht?", antwortete ich grinsend, was er mir gleichtat und wir beide widmeten uns - mehr oder weniger - wieder Trelawneys Unterricht. Ein ungewohntes Glücksgefühl breitete sich in mir aus.

Die zwei Wochen bis zum Ball vergingen wie im Flug und nun stand ich in meinen Schlafsaal vor dem Spiegel und zupfte mein schwarzes Kleid, das mit Schlangen aus silbernen Steinchen besetzt war, zurecht und überprüfte, ob mein Make-Up und meine blonde Hochsteckfrisur so aussahen, wie sie sollten, bis ich mich endlich dazu überwand, den Schlafsaal zu verlassen und in den Gemeinschaftsraum zu gehen. Jeder Schritt meiner hohen, silbernen Schuhe hallte dabei im Gang wider und mit jedem Schritt wurde ich nervöser.
Schließlich, nach einer gefühlten Ewigkeit, kam ich im Gemeinschaftsraum an und musste den blonden Haarschopf meiner Begleitung nicht lange suchen.
"Hey, Draco", begrüßte ich ihn lächelnd.
"Dein Festumhang steht dir echt gut", fügte ich hinzu, als er mir ganz Gentleman seinen Arm anbot, damit ich mich bei ihm einhaken konnte.
"Dein Kleid sieht aber auch sehr hübsch an dir aus", meinte der Slytherin neben mir etwas schüchtern lächelnd, was selbst ich nicht von ihm erwartet hätte und mich etwas erröten ließ.
Allerdings sagte mir irgendein Bauchgefühl, dass dieser leichte Anflug von Schüchternheit nicht die einzige neue Seite an ihm sein würde, die ich heute Abend kennenlernen würde.

Wir gingen also in die große Halle und setzten uns an einen Tisch mit ein paar anderen Slytherins, unter anderem Pansy Parkinson, Millicent Bulstrode, Crabbe, Goyle, Daphne Greengrass und außerdem Blaise Zabini mit einer dieser aufgetakelten Französinnen.
Sofort fiel mir der wütende Gesichtsausdruck von Parkinson auf, aber ich versuchte, ihn zu ignorieren, da nun die vier Championpaare die Halle betreten würden.
Zuerst kam Delacour mit einem Ravenclaw herein, gefolgt von - Moment mal- Krum mit... GRANGER?! Wow, ich hätte wohl eher gesagt, Crabbe und Goyle würden intelligent werden, als dass Granger mit jemandem wie Viktor Krum zum Ball gehen würde. Aber das zeigte mal wieder, dass das Leben immer für Überraschungen gut war.
Nach den beiden kamen jedenfalls Diggory mit Chang und Potter mit einer der Patils - vermutlich Parvati, der Gryffindor - in den Saal und sobald die Paare sich aufgestellt hatten, begannen sie mit dem ersten Tanz, in den schließlich die anderen Paare einstiegen.
Als dieser zu Ende war, spielten die Weird Sisters meinen Lieblingssong, "Do the Hippogriff", und meine Füße zwangen mich fast buchstäblich, mir bei dem Lied gelinde gesagt die Seele aus dem Leib zu tanzen, auch wenn ich dabei von meiner Begleitung, die sich mittlerweile hingesetzt hatte, nur müde belächelt wurde.
Als der Song dann schließlich zu Ende war, ging ich etwas erschöpft zu dem Tisch, an dem meine Begleitung noch immer saß und gerade, wie auch sonst, von Pansy angemacht wurde. Irgendwie löste dieser Anblick ein für mich bislang unbekanntes Gefühl in mir aus, obwohl Pansy Draco eigentlich schon seit langer Zeit immer wieder belästigte, auch wenn dieser sie ständig und so eindeutig abwies, dass man sich manchmal fragte, ob sie seine Körbe nicht annehmen wollte, oder ob sie einfach bloß zu dumm war, um zu verstehen. Dennoch war es nun das erste Mal, dass ich deshalb eine Art Hass auf Pansy verspürte. Sonst hatte ich sie immer nur verachtet, wie wohl jeder Schüler von ganz Hogwarts, und nun vermutlich sogar auch von Beauxbatons und Durmstrang.
"Pansy, hau ab!", fuhr Draco das mopsgesichtige Mädchen an.
"Aber Draci, ich kann dich doch nicht allein lassen", meinte Parkinson daraufhin, während sie sich mehr oder weniger buchstäblich an ihn klammerte.
"Pansy, jetzt hör einfach auf, mich zu nerven", meinte Draco und versuchte, Pansy, die ihn einfach nicht loslassen wollte, von sich wegzudrücken, doch das Mädchen klebte einfach wie eine Klette an ihm.
"Auf gar keinen Fall werde ich dich allein lassen, Draci", quickte Parkinson. Langsam reichte es nun aber auch.
"Parkinson, bist du einfach nur zu blöd um zu merken, dass er nichts von dir will oder willst du es einfach nicht merken?!", ging ich nun dazwischen.
"Was willst du denn jetzt, Briston?! Willst dich wohl an meinen Draci ranmachen, aber das kannst du vergessen", schrie das Mädchen schon fast.
"Ich will mich überhaupt nicht an Draco ranmachen. Aber hörst du ihm überhaupt zu? Er sagt dir doch wohl oft genug, dass er nichts von dir will. Und weil du dich immer wieder an ihn ranmachst, machst du dich einfach nur lächerlich. Du bist eine Schande für dein Haus!", hielt ich ihr spontan eine kurze Standpauke, die aber scheinbar ihre Wirkung zeigte, denn Pansy rannte nun aus der Halle und es sah so aus, als wolle sie Tränen zurückhalten wollen, doch ich sah keinen Grund zum Mitleid.
"Wow, das hab ich in einem halben Jahr nicht hinbekommen und du schüttelst das einfach so aus dem Ärmel", meinte Draco anerkennend.
"Ach, das war doch nichts. Dafür musst du dich nicht bedanken", sagte ich verlegen und merkte, wie ich rot im Gesicht wurde.
"Awww, ist da jemand schüchtern?", kam es nun von Blaise Zabini, der sich mit seiner Tusse nun auch wieder zu uns an den Tisch gesellte. Doch dafür kassierte er lediglich einen Schlag in den Arm von Draco.
"Hey, immerhin hat sie Pansy von mir losbekommen. Und das soll ja wohl was heißen", meinte Draco anerkennend und erneut errötete ich.
"Oh, na wie ist das denn passiert? Hat sie sie mit übermenschlichen Kräften von dir weggezerrt oder wie?"
"Um ehrlich zu sein, Blaise, Worte haben dazu auch schon gereicht", meinte ich grinsend.
"Tanz gefällig?", fragte ich Draco und als er grinsend nickte, ließen wir Blaise mit einem völlig verdutzten Gesichtsausdruck zurück.

Es kam das Lied "This is the Night" und es fiel mir auf, dass mein Tanzpartner eine angenehme Körperwärme auszustrahlen schien, die durch sein Lächeln verstärkt wurde. Eigentlich hatte er ein schönes Lächeln, fiel mir auf. Ich fragte mich, warum er sonst eigentlich nie wirklich lächelte, so wie jetzt.
Ich entschloss mich jedoch, einfach nichts zu sagen und den Moment, seine Wärme, seine Berührungen und vor allem sein ehrliches Lächeln zu genießen.

So verging der Abend langsam und ich genoss wirklich jede einzelne Minute, besonders die, in denen ich mit Draco tanzen konnte.
Mit der Zeit fing der Saal jedoch an, sich immer schneller zu leeren und somit neigte der Ball sich wohl oder übel seinem Ende zu, denn die Band kündigte nun auch das letzte Lied an, welches "Magic Works" sein würde. Also ein Lied, bei dem Draco und ich langsam und eng umschlungen einen Walzer tanzen konnten, wie ich es zwei Wochen zuvor noch in der Glaskugel gesehen hatte.

"So dance your final dance
Cause this is your final chance", waren die letzten Zeilen, die gesungen wurden und ich genoss die letzten Töne des Liedes im Zusammenspiel mit der angenehmen Körperwärme, die von meinem Tanzpartner ausging. Ich spürte, wie diese Wärme immer intensiver wurde und ich merkte, wie die grauen Augen meines Gegenübers immer näher kamen und schließlich spürte ich seine Lippen auf meinen. Das kam für mich zwar irgendwie unerwartet, doch die plötzlich aufkommenden Schmetterlinge in meinem Bauch ließen mich den Kuss erwidern.
"Bella?", fragte Draco, als wir uns lösten.
"Ja?", erwiderte ich noch etwas verträumt.
"Ich wollte dir das schon lange gesagt haben... Ich... Ich liebe dich", kamen die Worte aus seinem Mund. Ich merkte, dass er für diese drei Worte viel Mut gebraucht hatte, aber glücklicherweise musste man kein Gryffindor sein, um seine Gefühle zu gestehen.
Und da wurde auch ich mir meiner Gefühle klar: Ich hatte mich auch in Draco verliebt. Deshalb war ich auch so wütend auf Parkinson. Ich war eifersüchtig. Und deshalb hatte ich mich auch so sehr gefreut, dass Draco wirklich mit mir auf den Ball gehen wollte.
"Ich... Ich liebe dich auch", brachte ich über meine Lippen, die kurz darauf wieder Dracos suchten.
In diesem Moment schien es nur uns beide zu geben.
"Vielleicht sollten wir auch langsam mal in den Gemeinschaftsraum zurückgehen, hm?", meinte Draco, als wir uns wieder lösten und ich nickte.
Somit gingen wir Hand in Hand aus der Großen Halle, doch in der Eingangshalle trafen wir die weinende Pansy Parkinson, welche nun aufsah. Sie schien sehr wütend zu sein.
"Ach, und du sagst, du willst dich nicht an meinen Draci ranmachen, ja?!", schrie sie los.
"Hey, lass sie da aus dem Spiel!", verteidigte Draco mich.
"Aber Draci, das kannst du doch nicht wollen. Schließlich bin ich-"
"Hör endlich auf, mich so zu nennen und lass mich endlich in Ruhe, du Miststück! Ganz ehrlich, Bella hat Recht, du bist wirklich eine Schande für Slytherin", stauchte Draco sie zusammen, woraufhin Parkinson wieder anfing, zu weinen. Aber im Endeffekt hieß das auch, dass sie wohl nun endlich begriffen hatte, dass Draco nichts von ihr wollte.
"M-m-mein D-Draci nennt m-mich ein M-M-Miststück", stotterte sie, bevor sie erneut in Tränen ausbrach.
"Pansy", sagte Draco erstaunlich ruhig.
"Ja?", erwiderte sie hoffnungsvoll und stoppte ihre Tränen. Wie konnte dieses Mädchen noch immer hoffen, dass Draco sie lieben könnte? Mir war das ein Mysterium, auch wenn man ja eigentlich sagte, man solle seine Träume niemals aufgeben, was sie definitiv nicht tat, doch in diesem Fall war sie in keinster Art und Weise dafür zu bewundern.
Nun ergriff Draco wieder das Wort: "Heul' leiser."
Wieder brach das Mädchen in Tränen aus und rannte nach draußen in die düstere Kälte, während ich mich vor Lachen fast nicht mehr halten konnte.

"Du hast ein schönes Lachen, wusstest du das?", meinte Draco, als ich mich beruhigt hatte, und kam mir wieder einmal sehr nah.
"Danke." Ich errötete erneut etwas und verringerte ebenfalls den Abstand zwischen dem Jungen, den ich liebte, und mir, bis wir beide auch die letzten Zentimeter zwischen uns überwunden hatten und unsere Lippen nun wieder vereint waren...

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