Lieben

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Bin ich fähig zu lieben?
Kann ich noch einmal lieben, ohne mich selbst dabei zu verarschen?
Weiß ich dann, dass das, was ich fühle, Liebe ist? Ich glaube nämlich, ich habe vergessen, wie sich Liebe anfühlt.
Vielleicht weiß ich auch einfach nicht, wie man richtig liebt. Vielleicht existiert diese Empfindung nicht als Original auf der Festplatte meiner Gefühle.
Das ist gerade nicht meine erste richtige Beziehung, aber wie schon in der, die jetzt einige Monate her ist, habe ich das Gefühl, ich verarschen meinen Partner, da ich ihn gar nicht wirklich liebe.  Aber ich will ihn lieben. Denn er liebt mich und ich brauche diese Wertschätzung einfach. Ohne sie fühle ich mich wie ein Nichts. Ohne meinen Partner bin ich wieder allein, aber ich will die Zweisamkeit genießen, weiß dabei aber nicht, ob ich denn wirklich Liebe fühle - oder einfach gar nichts.

Meine Gedanken schweifen oft dahin ab, dass ich mir ausmale, wie ich mit meinem Partner Schluss mache, wie traurig und zerbrochen er danach wäre, dass ich wahrscheinlich Mitleid für ihn empfände und es mir irgendwo auch leidtäte. Aber manchmal denke ich das alles noch ein bisschen weiter und meine eigene Situation kommt mir in den Sinn: alleine, kalt, unwohl, ungeliebt, schnell traurig bis depressiv gelaunt und ohne Schulter zum Ausweinen.

Ich fühle mich eigentlich wohl damit, eine Beziehung zu haben und schiebe den Gedanken, dass ich vielleicht gar nicht richtig liebe, dabei einfach beiseite und denke mir, dass man sich doch auch bewusst verlieben kann, indem man schwärmt und daraus mehr wird, dass sich das eben mit der Zeit schon entwickelt.
Ich mag es, meinem Partner eine Freude zu machen, indem ich ihm beispielsweise Geschenke mache - halt so kitschigen Liebeskram. Ich habe zum Beispiel vor, ihm demnächst ein Lebkuchenherz zu machen.

Es ist aber nicht so, als dass ich mir mit ihm keine gemeinsame Zukunft vorstellen könnte - aber ich glaube, das kann man rein rational schon mit jedem Menschen. Ich freue mich auch bei dem Gedanken, mit meinem Partner zusammenziehen, ihn irgendwann einmal zu heiraten, seinen Namen anzunehmen und gemeinsame Kinder zu haben. Nur wie gesagt bin ich selbst mir noch immer unsicher, ob ich ihm wirklich mindestens die Liebe entgegenbringen, die mir zuteil wird.

Hinzu kommt, dass ich manchmal glaube, dass ich egoistisch bin. Vielleicht liegt das aber auch an wenigen Selbstvertrauen?
Mein Partner sagt selbst, dass er nicht oft am Handy ist, meldet sich normalerweise allerdings mindestens täglich bei mir. Neulich hat er allerdings rein gar nichts von sich hören lassen, was mich schon etwas gewundert oder besser gesagt verärgert hat. Abends habe ich dann auf Instagram mit einer Freundin geschrieben und zufällig gesehen, dass mein Partner auch auf Instagram online war und ihn angeschrieben... um von ihm nicht beachtet zu werden, was mich wieder wütend hat werden lassen.
Stelle ich zu hohe Ansprüche? Bin ich zu anhänglich? Vielleicht habe ich einfach Verlustängste, oder ist sowas noch normal?
Manchmal glaube ich auch, dass ich so schnell wütend werde, liegt vielleicht an den Hormonen, vielleicht sogar an dem Zusammenspiel aus Pille und dann manchmal eben noch Menstruation. Aber von anderen bekommt man sowas doch auch nie mit, wieso also ich?

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