8.

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Ich liebte es auszuschlafen. Doch mein Wecker wollte es nicht verstehen. Ich drückte mehrmals auf Snozze. 8:08 Uhr. SCHEIẞE! Heute war mein erster Unitag.

Zum Duschen hatte ich keine Zeit mehr. Und zum frühstücken schon gar nicht.

Ich rannte aus der Wohnung. Genau in dem Moment kam Luca die Treppen runter.

„Naa, warum so hastig?"

„Muss zur Uni. Bin spät dran."

„Soll ich dich mitnehmen?"

Ich wurde verlegen.

„Wenn das kein Problem für dich wäre."

„Natürlich nicht!"

Ich war froh, dass er mich mitnahm. Denn ich wusste nichtmal wirklich, wo die Universität war.

Also stiegen wir in sein Auto ein.
Um diese Zeit war wirklich viel los auf den Straßen. Kaum eine Ampel war nicht rot. Luca gab Gas. Plötzlich hielt er an einer Bushaltestelle an. Ein wasserstoff-blondes Mädchen öffnete die Beifahrertür.

„Ähm, du sitzt da auf meinem Platz! Wer bist du überhaupt? IHHH, Du hast ja ultra fettige Haare. Du Armer, Luca. Und mit sowas Hässlichen treibst du dich rum."

Ohne irgendwas zu sagen stieg ich aus.

Am liebsten hätte ich ihr jeden ihrer künstlichen Nägel abbrechen wollen oder mit einem Abschminktuch über ihr übertrieben geschminktes Gesicht gegangen oder...

Ich wusste nicht, ob es Glück oder Schicksal war, aber hinter dem Wagen hielt ein Bus mit dem Straßennamen der Uni.

Ohne zu überlegen stieg ich ein. Warum tat ich das? Ich hatte gar keine fettigen Haare. Ok, ein ganz kleines bisschen. Hässlich war ich auch nicht. Kleine Bitch. Der Bus fuhr weiter. Er überholte das Auto und fuhr schnell über eine Ampel, die dabei war wieder auf rot zu springen.

Rechtzeitig kam ich in den Vorlesungsraum. Der Dozent war noch nicht da. Ich setzte mich relativ mittig auf einen der klapprigen Holzstühle. Das Mädchen, welches neben mir saß, strahlte nur so von Freundlichkeit. Sie hatte hellbraue Haare, Sommersprossen und eine süße Stupsnase.

„Hey, mein Name ist Maja! Ich bin neu hier und wollte einfach mal ein bisschen Kontakte knüpfen!"

Wow, ihr Selbstbewusstsein hätte ich auch gerne...

„... Schön, dich kennenzulernen! Ich bin heute das erste Mal hier!"

Ich fand sie sympathisch. Am Nachmittag hatte ich mich mit ihr verabredet um gemeinsam Köln zu erkunden, weil das bei mir etwas knapp ausgefallen war. Ich war voller Vorfreude.

Der Dozent und die Vorlesung war ok. Ich mochte das Thema.

Ich fuhr nochmal nachhause um endlich duschen gehen zu können.

Auf dem Weg zur Domplatte, wo wir uns treffen wollten, holte ich mir ein Brötchen. Mit meinem Brötchen in der Hand wartete ich auf Maja bis mich jemand von hinten antippte.

„Sorry, bin ein bisschen spät. Ich hab mir noch ein Brötchen geholt."

Ich guckte sie an, auch das Brötchen und die Brötchentüte. Dann hob ich mein Brötchen und meine Brötchentüte hoch. Ich grinste und als sie verstand, was ich meinte grinste sie auch. Wir hatten beim gleichen Bäcker das gleiche Gebäck geholt.

Wir liefen durch die Innenstadt. Wir lachten viel. Wir erzählten uns gegenseitig von unserem Leben. Ihres war viel spannender. Sie hielt plötzlich an und starrte in ein Schaufenster.

„Bitte zieh das an!"

Ich guckte verdutzt. Sie zeigte auf ein Kleid im Schaufenster. Ich verzog das Gesicht.

„Och nö! Ich mag keine Kleider! Außerdem ist das gar nicht meine Farbe! "

„Erst anprobieren, dann urteilen!"

Sie schob mich also in den kleinen Laden rein. Ihr zu Liebe zog ich es an und es gefiel mir. Es betonte meine Figur und auch die Farbe passte ganz wunderbar zu meinen Haaren.

Maja sah mich ganz triumphierend an. Also kaufte ich es. Am Abend gingen wir noch zu mir in meine Wohnung und bestellten Pizza.

Sie hatte echt Potenzial zu einer besten Freundin zu werden.

Irgendwie {Concrafter FF} Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt