"Du dumme, dumme Katze!", schimpfte ich vor mich hin, Tränen der Wut und der Sorge in den Augen. Chat hatte sich ohne Rücksicht auf Verluste in den Kampf gestürzt - und in Ermangelung einer Taktik übel einstecken müssen. Zwar war der Akuma eingefangen worden und die Zerstörung die angerichtet wurde durch meinen Lucky Charm wieder hergestellt, doch die blutroten Wunden an Chats Körper waren nicht wieder verschwunden. Schwach sahen mir die sonst leuchtend grünen Augen meines Partners entgegen, ein ergebenes Lächeln zierte seine aufgeplatzten Lippen.
"War nicht gerade meine beste Idee"
Verärgert schüttelte ich den Kopf und versuchte verzweifelt einen Überblick über seine Verletzungen zu gewinnen.
"Aber du bist ohne mich doch ohnehin besser dran, Ladybug" Diese Worte verließen seinen Mund so leise, dass ich sie fast nicht gehört hätte. Bei dieser Aussage konnte ich mich nicht mehr zurückhalten.
Eine rote Spur zierte seine Wange dort, wo meine Hand sie getroffen hatte.
"Wie kannst du es wagen so etwas zu sagen? Wie kannst du allen ernstes glauben, dass ich dich jemals missen wollen würde?", brachte ich heraus und musste feststellen, dass meine Tränen auf seine Brust tropften. Ein tiefes Schluchzen erschütterte mich und ich nahm sein geschundenes Gesicht in meine Hände.
"Du bist nicht nur mein Partner. Du bist mein wichtigster Vertrauter, mein bester Freund. Du darfst mich niemals verlassen"-
Schmerz zog sich in Wellen durch meinen Körper. Da war ein Schnitt in meiner Brust, zwei weitere auf meinen Beinen und etwaige Schürfwunden und Prellungen. Durch das Blut fühlte sich alles ekelhaft warm und klebrig an.
Mein Blickfeld wurde vollständig von Ladybug ausgefüllt, ihre Augen waren zum Bersten mit Tränen gefüllt. Mir war nicht klar, wie tief der Schmerz eines gebrochenen Herzens gehen kann, bis sie mich ihren besten Freund nannte. Freunde. So lang kämpften wir schon Seite an Seite, waren im Kampf gegen Hawkmoth noch keinen Schritt weitergekommen. Und in dieser ganzen Zeit, in der ich versucht hatte ihr Fels zu sein, sie zum Lachen zu bringen, wenn nichts anderes zum Lachen war - hatte sie es erst zustande gebracht mir zu sagen was sie fühlte, als sie mich in unmittelbarer Gefahr schweben sah. Die Tränen unterdrückend stemmte ich mich auf die Ellenbogen und drückte mich auf die Füße. So übel ich meinen körperlichen Schmerz auch geglaubt hatte, nichts war mir im Moment wichtiger, als so viel Abstand zwischen mich und Ladybug zu bringen wie irgendwie möglich.
"Ja, wir sind Freunde, M'Lady. Danke, dass ich mich auf dich verlassen kann."
Allein diese Lüge auszusprechen fühlte sich an wie Säure in meiner Kehle.
"Es geht mir gut, mach dir keine Sorgen. Ich versorge mich schon irgendwie allein. Außerdem weißt du doch -", ich hielt meinen blinkenden Ring hoch, "- Geheimidentitäten."
Damit sprang ich vom Dach und verschwand.
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Miraculous - Wahrheit tut weh
FanfictionMiraculous Ladybug Fanfiction Marinette und Adrien sind vollkommen erschöpft vom Kampf gegen Hawkmoth, als sich auch noch ihre Identitäten offenbaren und das bereits bestehende Chaos in einer Katastrophe endet.