Kapitel 9

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Morgen ist Himmelfahrt, deswegen haben wir dann Schulfrei. Also ist heute der letzte Schultag. Heute sehe ich Julien. Aber will ich das überhaupt? Er ist ein Aufreißer, ein Badboy und Herzensbrecher. Aber ich mag ihn. Nein! Ich darf das nicht. Ich muss ihm zeigen, dass er sich von mir verhalten soll. Ich darf mcih nicht verlieben. Was mache ich mir überhaupt Sorgen? Ich kann nicht lieben!

||In der Schule||

Die Pausenklingel ertönt. Hoffentlich werde ich Julien nicht begegnen. Ich gehe mit ein paar Freunden auf den Schulhof. Da steht ja auch schon Julien. Was erwartet man denn von so einem? Was erwarte ich von so einem? Übermorgen wird er meinen Namen schon vergessen haben.

Er entdeckt mich. Oh nein! Er lächelt mir zu, ich aber reagiere nicht. Ich ignoriere ihn. Gut so. "Emilia? Erde an Emilia?" Ich erschrecke mich und schaue Steffi an. "Was ist denn mit dir los?" "Ich war grad nur in Gedanken woanders." "Wo denn?" fragte mich Lara. "Ist egal."

Die Klingel ertönt wieder. Zum Glück. Ich gehe zum Schließfach um meine Mathesachen zu holen. Auf dem Weg zur Klasse begegne ich wieder Julien. Er lächelt wieder und ich ignoriere ihn wieder und gehe an ihm vorbei. Doch das lässt er nicht zu und zieht mich zu sich, lehnt mich gegen die Wand und hält mich fest. "Ignoriert du mich aus irgendeinem Grund oder so?" fragt er. Was soll denn antworten. Die Wahrheit definitiv nicht. "Emilia! Was habe ich dir getan?" fragte er nun etwas ernster. So kannte ich ihn gar nicht. "Ich bin nicht so, wie du denkst." sagte er nun etwas einfühlsamer und legte seine Hand auf meine Wange. "Ich weis" murmel ich. Wieso habe ich das gesagt? Er geht wieder. Hat er jetzt das was er wollte?!

||zu Hause angekommen||

Ich gehe wieder die Tür rein und ziehe mich aus. Auf dem Weg nach Hause machte ich mir die ganze Zeit Gedanken darüber, warum ich gegenüber Julien so schwach geworden bin. Ich bin doch nicht verliebt? Nein das geht nicht. Es geht einfach nicht! Aber ich fühle mich wohl bei Julien. Da denke ich mir sogar, dass das Leben einen Sinn macht. Tut es aber nicht. Aber wieso kann ich mich nicht einfach umbringen. Was hält mich davon ab? Ich glaube es ist der Gedanke:

' Gib dein Leben nicht auf, wenn du es jemand anderem schenken kannst. Manche wollen Leben, müssen aber sterben.'

Es wäre doch einfach egoistisch, sich selbst umzubringen, während sich andere das Leben wünschen? Oder?

"EMILIA! WIE KANN MAN NUR SO FAUL SEIN!? WAS IST DENN AUS DER NEUEN GENERATION GEWORDEN?! SCHAU DIR MAL BLA BLA BLA" ruft meine ''Mutter". Wieso kann ich nicht so Leben, dass das Leben einen Sinn macht? Ich setze die Klinge zum Arm. Ich finde einfach keinen anderen Ausweg. Ein Schnitt, ein Zweiter, Dritter. Ich lege sie wieder weg. Was bringt mir das? Das macht doch keinen Sinn. Alles macht keinen Sinn.

Beknacktes LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt