Das letzte Treffen

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Leylas Sicht:
"Hat unsere Mutter dir denn gar nichts erzählt? Du kannst nicht nach Hause. Das ist nicht mehr dein Haus,auch nicht deine Familie.Du warst doch nur adoptiert,deswegen. Mir geht's doch genauso.Aber wir werden hier eine wunderschöne Zeit haben,zumindest bis der Krieg da ist. Und wenn der Krieg dann endlich vorbei ist wird alles geil!" Kaum hatte ich das ausgesprochen,bilden sich Tränen in ihren Augen.Ich kann ihre Gedanken lesen,denn sie schreien förmlich.Angst,
Verzweiflung,Wut und die Gewissheit,dass sie ihr ganzes Leben lang belogen wurde. Ich will sie trösten,sie einfach in den Arm nehmen und das alles vergessen lassen,aber sie schüttelt mich ab."Wo ist unsere Mutter?"Sie stößt das Wort Mutter hasserfüllt aus, sie spuckt regelrecht darauf. "Ich weiß es nicht. Sie hat sich reingebracht und dann die Tür abgeschlossen." "Sie hat was!? Man kann Kinder doch nicht einfach einsperren!" Sie springt auf und hämmert gegen die Tür. Da kommt mir eine Idee. Ich versuche einfach,ihre Gefühle zu beeinflussen. Aber es prallt von ihr ab. So eine Scheisse! "Leyla,lass das. Ich will das nicht."
Mandys Stimme klingt traurig,aber sie will sich nichts anmerken lassen. "Hallo,ist da jemand? HALLOOO?" Sie hämmert immer noch wie verrückt gegen die Tür. Plötzlich steht sie in der Tür. "Ach,die nette Frau lässt sich auch Mal blicken. Wieso holen sie uns jetzt zu sich,und wieso müssen wir bei ihnen bleiben? Ich hasse sie!" "Mandy,sei froh dass du wenigstens deinen hund behalten darfst. Deine Adoptiveltern kommen später noch einmal um sich von dir zu verabschieden. Deine übrigens auch Leyla." Sie schaut zu mir hinüber. In mir verkrampft sich alles. Ich will diese Leute nicht sehen. Unter keinen Umständen.
»Ich weiß das du deine Adoptiveltern nun ja,...nicht sehr magst,aber es ist ein Abschied auf ewig Leyla. Du musst sie dann nie wieder sehen. Nie wieder!«  »Ich. Will. Sie. Nicht. Mehr. Sehen. Was ist daran denn nicht verständlich?« Meine Gedanken schreien sie an. Sanfter füge ich hinzu: »Ich will nur noch dich Mom. Weil ich bei dir wenigstens weiß,das ich nicht täglich geschlagen werde.«
Es klingelt. Mein Blut gefriert mir in den Adern. Aber zur Tür gehe ich trotzdem. Um sie ein aller letztes Mal zu sehen.

Lights-Wie du leuchtest,entscheidet was du kannst (Abgebrochen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt