LOST GIRL (Helden Des Olymp FF)

10.

Ilias hatte mich mit in seine Wohnung genommen, weil er nicht wollte, dass ich alleine in der Nacht zurück zum Camp Half Blood gehe.

Zu meiner Verwunderung hatte er mir aufmerksam zugehört und nicht ein dummes kommentar gemacht, als ich ihm erklärte, was das monster eben war...

"Also hätte ich das Ding gerade nicht gesehen, dann würde ich jetzt wahrscheinlich die Irrenanstalt anrufen, ob sie noch einen Platz für dich frei haben...", seufzte er und lehnte sich auf dem Sofa zurück.

"So seltsam das auch klingen mag, seit ich in Camp Half Blood bin, fühle ich mich nicht mehr alleine. Ich weiß jetzt, warum mein Leben so ist und es gibt andere, denen es auch so geht", ich zögerte einen Moment, bevor ich weiter sprach. "Ich kam mir immer ein bisschen wie die verlorenen Jungen in Peter Pan vor, bevor ich so zusagen in Neverland gelandet bin..."

Er schaute mich an. "Kennst du das Lied "Lost Boy" von Ruth B?"

Mir fiel die Kinnlade runter. "das kommt mir die ganze Zeit in den Sinn!"

"Neverland is home to lost boys like me, and lost boys like me are free", zitierte er.

"Ja, so etwa geht es mir damit."

Ilias bestand darauf, dass ich in seinem Bett übernachtete, während er sich auf den Sofa legte. Ich war erleichtert, dass es einen "normalen" Menschen gab, der von allem wusste und ich mochte Ilias wirklich sehr.

Am nächsten Morgen gingen wir in eine kleine Bäckerei und frühstückten dort.

"ich muss wieder zurück ins Camp!", stellte ich fest und er nickte verständnisvoll.

"Nimm ihn mit!", sagte eine kleine Stimme in meinem Kopf und ich versuchte es zu ignorieren. Es war unmöglich ihn mit zu nehmen. Niemand würde es verstehenund es wäre viel zu gefährlich. "Nimm ihn verdammt nochmal mit!", sagte die Stimme eindringlich. Als ich sie immer noch ignorierte, stand die Frau am Nachbartisch auf und stellte sich vor mich hin. Sie hatte lange, blonde Haare, die ihr in schönen Wellen über die Schultern fielen und himmelblaue Augen. Sie hatte wohl die modischsten Klamotten, die ich je gesehen hatte und absolute Mörderabsätze an den Stiefeln.

"Du hast es schon richtig verstanden! Nimm ihn mit!, sagte sie leise zu mir. "Sei einmal im Leben kein Fisch und gib der Liebe eine Chance!" Sie grinste und verließ die Bäckerei. Im vorbeigehen strich sie Ilias mit den langen Fingernägeln über die Schultern, der ihr überrascht und schockiert zugleich hinterher sah. Aphrodite!

Ich zuckte mit den Schultern und sah Ilias fragend an. "Bock ein paar Halbgötter kennen zu lernen?"