7.

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Ich ließ meine Augen geschlossen und versuchte das ganze zu verarbeiten. In der Nacht hatte ich einen ziemlich krassen Traum gehabt. Stella war darin vorgekommen. So ein Quatsch. Sie lebte nicht in New York, sondern in Kalifornien. Sie hatte eine Frau namens Medusa umgebracht und mir erklärt, ich wäre ein Halbgott. Camp Halfblood...es war alles ein Traum...

"Ich hab das nur geträumt", flüsterte ich. "Ich bin kein Halbgott!"

"Oh, und wie du das bist", sagte eine Stimme und ich schreckte hoch. Neben meinem Bett stand ein kleiner Junge, vielleicht sieben Jahre alt und schaute mich freundlich an. Und ich saß...in meinem Bett...in Hütte 11...in Camp Halfblood...!

Es war kein Traum gewesen! Ich atmete halb erleichtert, halb schockiert aus.

"Und wer bist du?", fragte ich den kleinen Jungen nach einer Weile.

"Joe. Sohn der Aphrodite. Hütte 10. Wir sind also Nachbarn", erklärte er abgehackt. Er hatte blondes, dichtes, kurzes Haar und himmelblaue Augen, mit denen er mich eindringlich ansah. "Spielst du mit mir?"

Überrascht sah ich ihn an. "Ähm...klar?", sagte ich mehr fragend. "Ich muss mir nur noch schnell was richtiges anziehen."

"Nein, musst du nicht! Komm mit!", sagte er und ich zögerte keinen Moment ihm zu folgen. Diese blauen Augen...

Vor den Hütten verabschiedeten sich die Römer gerade, weil sie gleich zum Camp Jupiter zurück gehen würden. Stella kam auf mich zu und umarmte mich.

"Bis in zwei Wochen Zarah. Lass dich nicht umbringen!"

Ich nahm sie nur durch einen Schleier wahr. Stella rannte rüber zu den anderen Römern und zog Xander, den Sohn des Mars von gestern Abend, mit sich mit, welcher sich nur schwer von dem Athene Mädchen lösen konnte, weil sie sich so an ihn klammerte. Normalerweise hätte ich mir jetzt sowas wie "WTF, was geht bei dem Mädel schief!?" gedacht, aber meine Gedanken waren wie leer gefegt.

"Komm! Wir gehen spielen", sagte Joe zu mir und ich folgte ihm durch die Menge durch. Er führte mich quer durch das ganze Camp zum Eingangstor und ich blieb davor stehen, während er einfach hinaus spazierte.

"Was ist?", fragte er, als er mich bemerkte.

"Ich glaube nicht, dass wir das sollten...", sagte ich zögerlich.

"Dreh um!", sagte eine kleine Stimme in meinem Kopf, der ich gerne gehorcht hätte, wenn Joe mir nicht wieder in die Augen geschaut hätte.

"Wieso denn nicht? ich will doch nur spielen gehen. Komm mit!" Und ich folgte. "Weißt du, die anderen mögen mich nicht so sehr", sagte Joe, als wir durch den dichten Wald gingen. "Deshalb will ich ja, dass du mit kommst zum Spielen."

"Was willst du denn spielen?, fragte ich.

Er ignorierte die Frage. "Manchmal ist mir wirklich langweilig, weil jeder mir aus dem Weg geht. Sie sagen, dass sie es nicht mit Absicht machen, aber ich weiß, dass sie lügen...manchmal überrede ich sie dann mit zu kommen...", er schaute sich um, als würde er etwas suchen.

"was suchst du?", fragte ich. "Vielleicht kann ich dir helfen es zu finden."

Er lachte so, dass es mir die Nackenhaare aufstellte. "Nein. Sie werden uns finden! So läuft das Spiel. Komm mit!" Er fing an zu rennen und obwohl ich nicht wollte, fingen auch meine Beine an sich schneller zu bewegen.

"Wer wird uns finden?", rief ich ihm zu.

"Du stellst zu viele Fragen. Hör auf damit! Das wirst du noch merken!"

Joe blieb auf einer Lichtung stehen und schloss die Augen. " Ich kann spüren, dass sie kommen...ich weiß nur noch nicht, was sie diesmal sind." Er öffnete die Augen und ich konnte den Wahnsinn darin sehen. Mir gefrohr das Blut in den Adern.

"Wir müssen hier weg!", schalltete sich mein Verstand ein. Egal was da auf dem Weg war, war uns nicht wohlgesinnt.

"NEIN!", schrie Joe zu mir. "Du bleibst hier! Ich will nicht weglaufen! Ich will sie sehen!" Sein wunderschönes, kindliches Gesicht verzog sich zu einem irren Grinsen. Ich wollte umdrehen und weglaufen, aber ich konnte nicht. Etwas zwang mich hier zu bleiben, oder besser gesagt jemand...diese blauen Augen...

"Lass mich gehen!", schrie ich Joe an. "Was machst du mit mir?" Meine Stimme hatte sich in ein Schluchzen verwandelt.

Joe lachte hämisch und ging auf mich zu. Ich war inzwischen auf die Knie gesunken.

"Das ist eine witzige Eigenschaft...es kann ein Fluch und ein Segen sein...kommt drauf an für wen...ein Junge aus der Ares Hütte hat es mal als Krankheit bezeichnet. Zwei Tage später hat er sich selbst ertränkt und keiner wusste wieso", sagte er und grinste noch mehr. "Außer mir natürlich. Charmsprech eben!"

Über uns kreisten Vögel und ich blickte entsetzt auf. Sie waren riesig und hatten eiserne Schnäbel, Klauen und Flügel. Ich zweifelte keine Sekunde, dass sie tötlich waren und als die Vögel anfingen ihre Federn wie Pfeile auf uns zu schießen, reichte es mir. Charmsprech hin oder her. Ich zwang meinen Körper mit aller Macht aufzustehen und los zu rennen. Ich humpelte eher durch den wald, weil mein rechtes Bein mir kaum und mein linkes überhaupt nicht gehorchte.

Ich konnte Joe hinter mir vor Freude schreien hören. Er war anscheinend wirklich wahnsinnig, aber trotzdem drehte ich mich um, weil ich ihn dort nicht einfach zurücklassen konnte.

Als ich wieder auf der lichtung ankam, hörte ich Stimmen hinter mir, die auf uns zu kamen. Eine Mädchenstimme und eine Jungenstimme. Es war Linos mit der Anführerin der Aphrodite Hütte. Sie rannte auf Joe zu und packte ihn. All der Wahnsinn war plötzlich aus seinen Augen verschwunden und er schien wieder ein ganz normaler sieben jähriger Junge zu sein. Die beiden rannten auf Linos und mich zu und gemeinsam flohen wir Richtung Camp Halfblood. Die Vögel verfolgten und die Pfeile verfehlten uns nur knapp.

Bei einer Wurzel blieb ich aber hängen und stolperte. Ein Pfeil schoss genau auf mich zu und instinktiv hob ich die Arme zum schutz vor mich. Wie aus dem Nichts erschienen in meinen Händen zwei metallene Klappern und der Pfeil prallte von einer ab.

"Komm weiter!", rief Linos mir zu.

Ich warf dem Aphrodite Mädchen eine Klapper zu, damit sie sich und Joe damit schützen konnte. Die andere teilte ich mir mit Linos.

"Was sind das für Viecher?", schrie ich im rennen.

"Symphalische Vögel", erklärte Linos.

"Was!?" Ich schaute ihn an, was sich als großer Fehler herausstellte, weil ich vollekanne gegen einen Baum rannte und ohnmächtig wurde.

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Heyyy :) ich hoffe das Kapitel gefällt euch

LOST GIRL (Helden Des Olymp FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt