»Hast du Feuer?« schon wieder sprach er.
Mit der Zigarette im Mundwinkel griff ich nach meiner Hosentasche.
Das kleine Feuerzeug wurde von Hand zu Hand überreicht.
Als er das Feuerzeug in der Hand hielt, lachte er auf und betrachtete den kleinen Dildo, dem er gut einen mini Handjob geben könnte.
Seine Augen blickten fragend zu mir.
Während ich meine Zigarette von meinem Mundwinkel zwischen meine beiden Finger nahm, sah ich zu dem kleinen Feuerzeug, welches ich nun schon etwa 2 Jahren besaß und zurück zu dem Fremden.
»Ein Insider.« antwortete ich schlicht.
»Wow« sagte er mit dem Mund weit geöffnet, »Sie kann sprechen.«
Schmunzelnd rollte ich die Augen zurück in die Richtung der Planeten.
Ich hörte das Klicken des Feuerzeuges und streckte meine Hand zum Dildo aus.
»Warum bist du hier draußen?«
Er sah mich nicht an, sondern beobachtete das Haus, das neben uns lag.Sein Profil sah nicht schlecht aus. Seine Brust bewegte sich auf und ab, in einem misteriösem Rhythmus, den ich nicht einordnen konnte.
»Warum willst du unbedingt mit mir reden?« ich beobachtete jeden seiner Gesichtszüge, in der Hoffnung Antworten für meine Fragen zu erkennen.
Unsere Blicke trafen sich.
Keiner sagte etwas. Nur die Insekten sangen. Wohl ein Trauerlied über den Massenmord ihrer Art.
Ich schaute nicht weg.
Ein Windstoß fegte seine Kapuze von seinem Kopf. Er griff schnell nach ihr und zog sie hastig über den Kopf. Doch ich erhaschte einen Blick auf seine Silbernen Haaren.
»Ich sage nur das, was ich denke.« Mit ernster Miene nahm er einen Zug.
Auf seinem Kinn lag eine Narbe, die im Schein meiner selbstgebauten Lampe weiß schimmerte, was meine Fragen sich verdoppeln ließen.
»Ich brauchte Luft.« sage ich, zum Haus zurück blickend. Soll er sich zufrieden geben mit dem, was er bekommt.
Ein Schnauben kam von ihm und ließ meine Augenbrauen aufeinander treffen.
»Ja ich kann diese besoffenen Leute auch nicht aushalten.« nahm er an, mir beizustimmen.
Langsam gefiel mir der Fremde. »Trinkst du nicht?« konzentriert sah ich zu, wie er einen Zug aus seiner Zigarette nahm.
Ein Rauchring Schoß aus seinen Lippen und steuerte auf den Mond zu.
»Nein.« ein weiterer Ring folgte dem ersten „Ich werde nicht betrunken, also warum unnötig den Körper kaputt machen?“
Ich lachte. Das erste Lachen seit langer Zeit.
Ich spürte seinen Blick auf mir. »Du?«
»Ja. Ich reagiere auf Alkohol« schmunzelte ich, vertieft in Erinnerungen. »Ich brauchte nur eine Pause von dem allem.« Mit meiner Hand machte ich eine Bewegung zum Haus.
Wir schmunzelten uns gegenseitig rauchend an.
Geschrei holte uns aus unserem Schweigen zurück in die Realität.
Die Schiebetür, durch die der Fremde vor kurzer Zeit in meine Welt eintrat, wurde aufgeschoben und die betrunkene Menge strömte verwirrt heraus.
Ohne uns in Anspruch zu nehmen stolperten sie in alle Richtungen.
Ich und der mir gegenüber sitzende sahen uns an.
»Cops?« schultern zuckend sahen ich und der geheimnisvolle Mann uns an.Ohne weiter zu reden standen wir gleichzeitig auf und rannten, mit dem Haus im Rücken, los.
Die Büsche schienen die Gefahr zu spüren und versuchten sich an meinen nackten Armen zu klammern, ihre Arme hinterließen blutende Spuren auf mir.
Ich schaute nicht zurück zum Haus und konzentrierte mich auf die hilflosen Zweige, die vergeblich versuchten von mir mitgerissen zu werden.
Als wir keuchend an der Wand einer unbekannten Straße ankamen, bemerkte ich, dass auch der Wind unbekannte Spuren auf meinen Oberarmen in Form vieler kleiner unbekannten Pünktchen hinterließ. Ich rubelte meine Arme und schaute mich um.
»Dir ist kalt.« bemerkte der unbekannte Gorilla neben mir. Er zog seine unbekannte Adidas Jacke aus und überreichte sie mir mit dem unbekanntem Befehl "Halt das". Ich sah ihm zu, wie er seinen unbekannten Pulli auszog.
Ich sah ihn an und überlegte ob er gleich hier in Unterwäsche stehen wollte, um mir zu beweisen wie warm ihm ist.
Leider war das nicht sein Ziel, denn er stoppte bei dem weißem T-Shirt, welches unter seinem Pulli zum Vorschein kam.
Er nahm mir die Adidas Jacke aus der Hand und gab mir als Tausch seinen Pulli.
Ich stand da und beobachtete wie er die alte Jacke wieder anzog. Seine Augen richteten sich auf mich und seinem Pulli. »Soll ich dir helfen?«
»Achso.«
Peinlich berührt zog ich den dunkel Blauen Pulli und die Kapuze auf. Ein angenehmer Geruch kam in meine Nase und umhüllte mich.
Ich lächelte.
Ich fühlte mich geborgen.
Mit diesem Fremden und seinem Pulli.
Aus dem Nichts erschien ein blau-silbernes Auto. Dessen Sirenen riefen uns zu und versuchten uns mit ihrem Blaulicht zu verlocken und uns der Macht der Gehorsamkeit zu ergeben.
Hastig griff ich nach der Hand des Fremden und rannte los.
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Silver
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