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Tag 71 v.N.

Unruhig zappelte ich hin und her.

Ich wollte endlich, dass es soweit war. Gleichzeitig wollte ich am liebsten einfach wegrennen.

Meine Gefühle drehten völlig ab.

War das normal?

Wie lange wartete ich jetzt überhaupt schon?

Nervös knetete ich meine Hände.

Mein Blick wanderte wieder zum Thresen.

Liam war immer noch nicht wieder nach vorne gekommen.

Dafür aber eine Frau. Eine junge, leicht bekleidete Frau.

Sie hatte ziemlich helle Haare, einen dunklen Ansatz und so leuchtend blaue Augen, dass ich es sogar von meinem Platz aus sehen konnte.

Ihre Kleidung bestand quasi nur aus einem Fetzen, der um ihren Oberkörper und ihre Hüften gehängt war.

Wenn ich ihn beschreiben müsste, würde ich sagen, das ist Nichts mit ein bisschen Stoff.

Im Ernst - dieser Fetzen ließ mehr sehen, als er verdeckte.

Aber das war wahrscheinlich auch das Ziel.

Wieder hibbelte ich hin und her. Ernsthaft? Was dauerte das hier denn so lange?

Und dann endlich betrat ein Mann die Eingangshalle.

Er war vielleicht Mitte zwanzig und komplett schwarz gekleidet.

War er das? Mein Light?

Ohne mich sonderlich zu beachten, steuerte auf den Emfangthresen zu, wo die junge Frau gerade dabei war, an ihrem Kleid zu zupfen.

Ich könnte wetten, der Ausschnitt sei noch tiefer geworden, als er sowieso schon war.

"Ich soll Miss Lyon Storm anholen", hörte ich den Mann dann sagen.

Die junge Frau am Emfangsthresen - ich hütete mich, sie Tusse zu nennen - deutete in meine Richtung.

Ihr Blick, welcher zuvor beinahe an dem Mann geklebt hatte, war jetzt beinahe gelangweilt.

Der Mann hingegen, der meiner Meinung nach eher wie ein riesiger Gott aussah, kam direkt auf mich zu. "Miss Storm?", fragte er mit tiefer, angenehmer Stimme.

Ich nickte. Mein Mund war staubtrocken. Mittlerweile dachte ich nicht mehr, dass dies der Light war, auf den ich wartete. Eher etwas anderes. Ein Bodyguard vielleicht?

Keine Ahnung.

Er nickte mir ... respektvoll zu? "Ich soll Euch zu Kane bringen. Würdet Ihr mich bitte begleiten?"

Schnell sprang ich auf. "Ehm, natürlich, Sir, Mr ... ehm." Verlegen stockte ich.

Der Gott lächelte leicht. "Mein Name ist Thor Rhys."

Wow, der Name passte wirklich perfekt.

Ich lächelte vorsichtig zurück.

Irgendwann kam ich mir unglaublich dämlich vor.

Thor nickte mir noch einmal zu, dann legte er mir die Hand auf den Rücken und führte mich auf den Ausgang zu.

Direkt davor wartete ein mit dunklen Scheiben verspiegelter Wagen, dessen hintere Tür Thor mir öffnete und mir dann hineinhalf.

Kaum saß ich, stieg er ebenfalls ein und setzte sich neben mich.

Mit gegenüber saßen drei Männer, neben mir Thor und auf der anderen Seite von mir saß noch jemand.

Vorne sah ich ebenfalls noch zwei Männer sitzen.

Ehm ... hatte ich etwas verpasst?

"Wir sind zu eurem Schutz hier, Miss Storm. Falls Ihr etwas braucht, zögert nicht, es zu sagen", erklärte Thor mir kurz.

Ich nickte unsicher. Was war das hier?

Ich konnte die kurzen, neugierigen Blicke der anderen Männer fast auf meiner Haut spüren, aber sie fühlte sich nicht böse an. Im Gegenteil sogar. Eher wohlwollend.

Thor räusperte sich. "Wir werden ein paar Stunden unterwegs sein. Falls es Euch beliebt, könnte Ihr also gerne schlafen."

Wieder nickte ich nur. Um ehrlich zu sein, ich hatte nicht die geringste Ahnung, was ich sagen sollte.

Dark and LightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt