7: Zwischenwelt & Gefallene

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Ich laufe über eine grüne Wiese mit hohem Gras, das mir ungefähr bis zu den Knien reicht. Hier und da sind ein paar Blumen, mal orange, mal rosa oder gelb. Der Himmel ist strahlend blau und die Sonne hinterlässt eine angenehme Hitze auf der Haut. Ich höre mich lachen, als starke Arme mich von hinten umarmen und hochheben.

Es sind die selben wunderbaren Arme wie die von meinem Retter. Sie bewirken das selbe Gefühl.

Plötzlich fängt alles langsam an zu verschwimmen, bis ich nichts mehr erkenne.

Kurze Zeit später wache ich auf. Ich bin verwirrt, der Traum hatte sich so echt angefühlt, wie noch nichts bisher, seit ich hier im Himmel bin.

Ich setze mich auf, denn die Umgebung ist mir völlig unbekannt. aber sie ist wundervoll. Ich befinde mich in einem riesigen weißen Raum, mit einem sehr weichen Himmelbett darin. Als ich nach rechts schaue, blicke ich aus einem Fenster, das die ganze Wand neben meinem Bett einnimmt.

Der Ausblick ist atemberaubend! Überall sehe ich weiße Wolken und darauf umherschweifende Engel.

Ist ja alles schön und gut, aber wie wäre es mit ein bisschen mehr Privatsphäre? Trotzdem muss ich grinsen.

"Hey, du bist ja schon wach geworden!", Niall kommt gerade aus der Küche und bringt mir ein Frühstück auf einem Tablett. Wow sieht das lecker aus!

Er stellt es auf meine Beine, die unter einer weichen Decke eingekuschelt sind.

"Danke, das ist aber lieb !"

Er lächelt und setzt sich neben mich auf das Bett.

Während ich das Essen genieße, erklärt er mir alles mögliche über dieses Paradies.

"Also, das hier ist die Zwischenwelt, sie liegt zwischen der Erde von den Menschen und dem Himmel, das das eigentliche Paradies ist. Der größte Unterschied liegt darin, dass du im Himmel ganz erlöst von Schmerz, Hunger, Lernen, Schlaf und all diesen Sachen bist. Die Gegend unterscheidet sich nur in Kleinigkeiten. Jeder Engel muss eine Aufgabe erfüllen, um aus der Zwischenwelt zu fliehen.."

Ich unterbreche ihn, denn mir geht das alles ein wenig zu schnell..

"Warum will man den fliehen? Es ist wundervoll hier und all diese Kleinigkeiten sind doch nicht wichtig.

Und was sind das so für Aufgaben?"

Er schaut etwas.. den Blick kann man nicht so gut beschreiben.. als ob er jetzt etwas erzählen muss, das er nicht sagen will..

"Wir hier sind nicht die einzigen in der Zwischenwelt, Mayla. Anders als bei den Himmeln, gibt es nur eine einzige Zwischenwelt. Und dort leben gute, aber auch böse Engel. Wir hier sind die guten. Es kam schon mehrmals vor, dass wir angegriffen wurden und dabei jemand seine Flügel verloren hat. Das heißt für diese Person dann sowas wie den Tod. Es ist ohne Flügel fast unmöglich, seine Aufgabe zu erfüllen. Sie liegt nämlich oft darin, über sich selbst hinaus zu schreiten, so wie man es auf der Erde nie getan hat. Hier.."

Er zeigt mir eine Liste mit Fotos von verschiedenen Gefallenen. Das steht als Überschrift oben drüber..

"Gefallene?"

"Das sind die Engel, die ihre Flügen verlieren. Es gibt natürlich noch viel mehr, aber diese 6 Stück haben es als einzige geschafft, ihre Aufgabe zu erfüllen. Sie leben jetzt friedlich im Himmel."

Ich nicke und schaue mir die Personen an, als ich bei der letzten ankomme, bleibt mein Herz stehen. Ich kenne sie. Aber ich weiß nicht woher.

HopeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt