12: F-Ritual, Wasseroberfläche

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Aber ich kann nicht ohne einen Kampf aufgeben, also schwimme ich los. Mit kräftigen Zügen Stöße ich mich voran. Es ist ein tolles Gefühl, wie das Wasser meinen Körper umhüllt. Nicht so toll ist jedoch das Gefühl an mangelnder Luft. Aber ich mache weiter. So kann es nicht enden, niemals.

Nach 10 weiteren Zügen ohne Erfolg komme ich so langsam an meine Grenzen. Mein ganzer Körper wird schwächer und ich bewege mich nur noch langsam fort. Ein letzter Versuch. Diesmal nach oben. Mit meiner letzten Kraft drücke ich mich hoch. Als ich jedoch wieder an Geschwindigkeit abnehme sehe ich ein, dass es kein Ausweg gibt. Die aller letzte Hoffnung ist verschwunden. Ich drehe mich auf den Rücken und lass los. Ich habe die Augen geschlossen, doch ich will noch einmal in die Ferne schauen. Das alles kommt mir irgendwie bekannt vor. Kälte durchflutet mich und ich öffne langsam die Augen. Sofort macht sich ein Gefühl in mir breit, das sich so wundervoll anfühlt. Mein ganzer Körper kribbelt, wegen einem ganz kleinen Licht direkt über mir. Die Oberfläche? Mein Ausweg?

Wie von Zauberhand kommt meine Kraft zurück und ich stoße mich ein letztes Mal Richtung Freiheit. Das Licht wird immer größer, sodass es bald alles was über mir liegt, einnimmt.

Nur noch wenige Zentimeter entfernt. Ein letztes Mal drücken.

Mein Kopf dringt an die Oberfläche und ich schnappe nach Luft. Ein kleines Lächeln umschmeichelt meine Lippen. Das ist so ein schönes Gefühl. Für einen kurzen Moment total befreit von allen Ängsten.

Erst nach ein paar Minuten..oder waren es Sekunden? ... Hole ich nochmal ein letztes Mal tief Luft und schaue mich um. Ich befinde mich mitten auf einem riesigen Meer. Überall um mich rum ist Wasser und leichte Wellen durchkämmen meine Haare. Aber weit und breit ist nichts zu sehen.

Die Ängste holen mich wieder ein und ich bemerke, dass es noch nicht geschafft ist. Es ist noch nicht vorbei.

Noch lange nicht.

HopeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt