Er schlägt wieder zu

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Es steht mal wieder in allen Zeitungen: "Der blutige Mörder hat wieder zugeschlagen!" Mir gefällt es irgendwie - jeder kennt mich, doch keiner weiß, wer ich wirklich bin. Ich falte die Zeitung zusammen, schmeiße sie weg und gehe die Promenade entlang, wo ich einst meine Liebste verloren hatte. "An genau diesem Punkt hatte ich sie zuletzt in den Armen, als sie von mir ging", sage ich zu mir selbst und verspüre tiefe Trauer . "Ich räche sie, ich will und werde sie rächen!", schreie ich über diesen menschenleeren Strand. Ich atme tief durch, sammele mich und gehe zu meinem Auto. Während meiner Heimfahrt halte ich noch schnell bei McDonalds. Kaum daheim angekommen, mache ich den Fernseher an. Es kommt wieder überall in den Nachrichten: "Mörder in einem Ort vor Rio hat wieder zugeschlagen. Student wurde grausam ermordet und an einem Baum gehängt. Hat der Mörder kein Herz? Polizei erhöht Kopfgeld daraufhin auf über 2.000.000." Wütend und erfreut zugleich schmeiße ich die Fernbedienung weg und spiele mit dem Gedanken, mich selbst zu stellen. Aber mal ehrlich, was bringt mir das ganze Geld im Knast ? Also verwerfe ich den Gedanken schnell und packe das Zeug für ein weiteres Mal. Es ist wieder nachts, ich glaube, ich hab heute mal Lust auf etwas anderes - eine Frau, eine etwas ältere Frau. Ich fahre in die Stadt und da ist ja schon Eine! Ich halte ein paar Meter entfernt, nicht viele, vielleicht 10 oder 20. Ich steige aus und schleiche mich von hinten an. Nichtsahnend ist sie, als ich zuschlage. Ich packe sie von hinten, halte ihren Mund zu und zerre sie zu meinem Auto. Sie wehrt sich, doch sie hat keine Chance. Kaum ist sie im Auto, als ich los fahre. Ich gebe Gas, 20, 30 zeigt der Tacho, 50, 70,100 und so weiter. Ich bin schon auf dem Land, noch ein bisschen, dann sind wir da. Die Frau weint, sie bettelt mich an, meint, sie gibt mir alles, was sie hat, doch es ist schon zu spät. Ich halte an, diesmal habe ich mein großes Messer mitgenommen. Ich zerre sie raus, sie schreit, doch hier kann sie niemand hören. Da auch ich aber ein Herz habe, mache ich es kurz und knapp. Ich steche ihr drei mal in den Brustkorb, auf Höhe des Herzens und flüstere dabei die ganze Zeit: "Gleich ist es vorbei, du wirst nichts spüren. Kurz und schmerzlos wird es sein, kurz und schmerzlos!" Ich spüre, wie ihre Hand leblos wird, wie das Leben aus ihr rinnt wie einst meiner geliebten Laura. Drei Jahre ist es her, seit ich sie verloren habe. Der Mörder wurde nie gefunden, aber ich weiß, wie er aussieht, ich weiß es ganz genau! Nachdem ich die Frau in den Kofferraum gelegt habe, fahre ich los und habe sie bald wie alle Anderen auch aufgehängt: Kopfüber.

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Ich würde mich sehr über Kommentare freuen. Bei Fehlern bitte auch kommentieren;D. Ab 30 Reads schreiben ich weiter :D

LG, Joshi

Blutroter HerbstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt