- Sie meinen die Regierung.
Ach, jetzt spielen Sie nicht auch noch Untertan. Es ist ein Regim. Wo kein Wissen, da keine Wahl.
Das neue Regime, die neuen Faschisten, hielten mich für wertlos. Meine Eltern haben sich gefügt, glaube ich. Meine Mitmenschen – ich glaube nicht, dass ich Freunde hatte. Freunde brauchen Emotionen für einander, oder? - Auf jeden Fall; sie haben gar nichts gewusst, vielleicht auch gar nicht realisiert, dass ich weg war.
Ich finde das nicht schlimm.
Was dann passiert ist, weiß ich nicht mehr.
Als ich aufgewacht bin, war ich aus Glas.
Wir müssen Sie darauf hinweisen, dass Sie verpflichtet sind, die Wahrheit zu sagen.
Wenn ich das nicht tun würde, würden Sie das merken, oder?
Na also, sehen Sie? Und jetzt hören Sie endlich auf, mich zu unterbrechen.
Wieder, barfuß über Plastik und Glas. Nur diesmals hat es geklimpert. Das Gefühl – Es war unbeschreiblich. Wobei, es war wahrscheinlich gar kein Gefühl. Eher ein Umstand und das Wissen um seine Unbeschreiblichkeit. Jedenfalls, es war, als wäre ich jetzt endlich wirklich ein passendes, dazu gehöriges Kind dieser Welt. Jede Mauer aus Glas war meine Schwester. Ich glitzerte und glänzte in der Sonne. Ich war ein kaltes, durchsichtiges Kind einer kalten, unpersönlichen Welt, ich war eins damit. Man muss sich dessen bewusst werden.
Niemals allein. Gegenstände lassen einen nicht im Stich. Eins mit der Welt; vertraut mit allem um einen herum. Es ist eine Art von Freiheit.
Eine Welt aus Glas voller Zombies.
Ab dem Moment war ich ein Ding. Manche haben mich vorher so bezeichnet. Dafür haben sie Ärger bekommen. Plötzlich fand das niemand mehr entwürdigend.Punkt.
Mehr gab es nicht.
Ich war nie ein Mensch. Ein Zombie, vielleicht, hauptsächlich ein Ding.
Mehr leben hatte nicht.
Sie haben uns kaum etwas von sich erzählt. Nur über eine bestimmte Sicht der Verhältnisse. Was sollen wir denn nun da auswerten?
Keine Ahnung.
Hören Sie... Bitte warten Sie hier, ja? Wir werden und kurz besprechen... Mit dem Chef. Ja?
Machen Sie ruhig.
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glas.girl - ich so voller grauem rauch und alles andere brannte ich schwarz
Teen FictionUnsere Welt, irgendwann später als jetzt. Plastik. Glas. Menschen stürzen wie Fallobst durch die Lüfte der Stadt. Die Sonne vielleicht nur aufgemalt. Was, wenn man in einer solchen sterilen Welt genau so gefühlslos ist wie die kopierbaren Plastikfra...