Kapitel 4

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Genervt schmiss ich den Zettel auf den Tisch und hauchte aus. „Was soll denn das?" Ich nahm dann den Umschlag und wollte schauen ob auf diesem ein Absender verzeichnet war, doch ich wurde enttäuscht. Dies machte mir sicher, dass es nur ein dummer Streich war. Lustig fand ich es aber nicht... eher nervend und unnötig. Nach einem kurzen Schnaufen beschäftigte ich mich dann auch nicht mehr weiter mit dem Zettel und wollte mich gerade wieder zurück lehnen, doch mein Magen knurrte laut und ich stand abrupt auf. „Jaja, hab dich gehört." Ich ging in die Küche und machte mir etwas Ramen. Ich liebte es, in den Ramen Würstchen reinzuscheiden. Mir schmeckten die Nudeln so am Besten. Nach dem Essen räumte ich die Küche etwas auf und legte mich dann eine Runde schlafen.

Als ich aufwachte dämmerte es draußen schon und ich spürte etwas Flauschiges auf mir liegen. Ein kurzer Blick bestätigte meine Vermutung, dass es sich dabei um eine Decke handelte. Ich gähnte kurz und rieb mir die Augen. Etwas verschlafen schaute ich durchs Wohnzimmer, doch dort war keiner. Ich stand auf, legte die Decke um mich und sah mich in den Zimmern der Jungs um, bis ich Yunhyeong traf. „Hey." Lächelte ich ihn an. „Hey. Alles okay?" er deutete auf meinem Fuß und ich nickte. „Ja, alles gut. Sag mal, hast du die Decke über mich gelegt?" fragte ich und hob diese etwas hoch. „Nein, das ist June's Decke." Antwortete er knapp, grinste aber und nahm sich ein paar Klamotten. „Ah..." Es überraschte mich schon etwas, dass es anscheinend June war, aber es machte mich genauso glücklich. „Weißt du, warum er heute so komisch drauf ist?" Mich ließ diese Frage einfach nicht locker. „Chanwoo erzählte, dass du dich da so um June sorgst, aber das brauchst du nicht. Er schiebt öfters irgendwelche Launen. Mach dir keinen Kopf. Wenn du es trotzdem genau wissen willst, musst du ihn selber fragen." Er lächelte mich leicht an und verschwand dann in seinem Badezimmer, nachdem ich mich bedankte. Ich ging dann erst zu Jay und Donghyuk um zu schauen ob einer von ihnen da ist, doch wer auch immer da war, schien ebenso im Badezimmer zu sein, denn ich hörte das Wasser der Dusche prasseln. Mir tat es schon irgendwie Leid, dass Jay und Donghyuk sich wegen mir ein Zimmer teilen mussten, aber die beiden verstanden sich mehr als gut. 2 Monate brachte sie schon nicht um. Danach machte ich mich auf den Weg zu June's Zimmer und stand vor verschlossener Tür. Ich wusste erst nicht, ob ich wirklich klopfen sollte. Ich wollte ihn nicht wecken falls er schlief oder stören falls er seine Ruhe haben wollte.

Ich atmete kurz ein und rang mich dann durch kurz zu klopfen. Ich dachte er würde nicht antworten, doch er tat es sofort und ich betrat sein Zimmer. „Hei." Meine Stimme war leise und unsicher. Ich sah ihn auf dem Bett liegen, doch sobald er bemerkte dass ich es war, setzte er sich hin und klopfte neben sich. Ich schloss dann die Tür und setzte mich zu ihm. „Danke für die Decke." Hauchte ich und lächelte ihn sanft an. Allein seine Anwesenheit ließ mich nervös werden. Er schaute mich nur an und zog kurz ein Mundwinkel hoch. Für einen kurzen Moment starrten wir uns gegenseitig schweigend an, doch dann brach er es. „Ehm, tut mir leid wenn ich etwas grob zu dir war." Er spielte leicht mit seinen Fingern und schaute auf den Boden. Sich zu entschuldigen war wirklich nicht seine Stärke, aber es war okay. Ich wusste, wenn er sich entschuldigte, dann ehrlich. „Schon gut." Ich legte eine Hand auf seinen Rücken und streichelte diesen etwas. „Sag mir nur, wieso du so warst." Ich schaute ihn mit einem dezent besorgten Gesicht an. „Ich war nur etwas gestresst, da das Entertainment Druck gemacht hat." er lächelte mich versichernd an. „Typisch..." Ich seufzte und wollte anfangen mich wieder über diesen ganzen Entertainment Kram aufregen, doch er sprach zuvor. „Als wir im Entertainment waren, hatten wir uns entschlossen heute Abend auswärts essen zu gehen. Wir wollen dich einladen und ich möchte mich dafür entschuldigen, dass du wegen mir einen Verband trägst." Er schaute mich entschuldigend an. „Es war nicht deine Schuld. Mir geht's gut. Und du weißt, dass ich es eher meide mit euch irgendwo hinzugehen." – „Komm schon Ellie. Das wird sicher lustig. Nur heute..." Er fing an zu schmollen, musste aber zwischendrin grinsen. Wie hätte ich bei dem Anblick nur nein sagen können? Ich seufzte, nickte dann aber einverstanden, woraufhin er mich eng umarmte. „Danke!" Schrie er schon fast und ich erstarrte kurz. Dass er mich umarmt hatte, hätte ich nicht erwartet, doch ich legte meine Arme um ihn und genoss den kurzen Moment seiner Nähe und seiner Wärme. Dabei war mir das erste Mal aufgefallen wie gut er riecht... „Ach Ellie... weißt du eigentlich schon wie ich ihr meine Gefühle offenbaren kann?" fragte er als er mich sanft weg drückte. Mit dieser Frage zerstörte er schon wieder einen Moment, welchen ich gerne als einen Schönen in Zweisamkeit in Erinnerung hätte. Innerlich stöhnte ich genervt auf und rollte mit den Augen. „Etwas, aber... du solltest mir erst mal erzählen wie sie so ist, damit ich die Dinge eingrenzen kann, welche sie vielleicht mögen könnte." Er biss sich überlegend auf die Unterlippe und legte eine Hand an seine Wange, welche mit der Zeit etwas errötete. An was er wohl dachte? „Hmm, sie hat das größte Herz auf Erden. Sie ist wunderschön und strahlt so gut wie immer Fröhlichkeit aus. In ihrer Nähe zu sein macht mich so glücklich. Dazu hört sie mir immer zu. Egal ob es etwas Gutes oder Schlechtes ist. Wenn ich traurig bin tröstet sie mich und ist einfach immer für mich da." Ihn so glücklich über dieses Mädchen erzählen zu sehen, zerriss mir erneut das Herz und meine Augen wurden feucht, doch ich riss mich zusammen. Plötzlich fing er an zu schmunzeln. „Aber weißt du, manchmal ist sie wirklich unausstehlich und zickig." Er lachte. „Ach ja?" Ich tat so, als würde ich schmunzeln, doch innerlich kochte ich vor Eifersucht. Ich hatte gar kein Grund eifersüchtig zu sein, aber dieses Mädchen... Ich fing an einen Hass gegen sie zu hegen, obwohl sie nichts verbrochen hatte. „Ja. Zumal sie ständig kontert, bis sie am Ende das letzte Wort hat." Er seufzte schmunzelnd. //Sie und ich scheinen uns ja doch in etwas ähnlich zu sein...// Ich schüttelte den Kopf und konnte nicht glauben, dass ich mich mit ihr verglich. Ich sollte froh sein, dass June glücklich ist. „Ich könnte dir jetzt noch Tausend andere Fakten über sie erzählen, aber das würde zu lange dauern. Ich brauche wirklich Ideen. Hilf mir." Er bettelte um meine Hilfe und schaute mich wieder so niedlich an. Ich lächelte kurz zurück. //Ellie... freue dich einfach für ihn und versuche ihm zu helfen, damit er umso glücklicher ist. Es schmerzt... aber dieser Schmerz wird irgendwann vergehen und eine neue Liebe erblühen...// Ich versuchte mich nun daran zu halten, auch wenn der Hass gegen dem Mädchen und die Eifersucht seiner Liebe zu ihr erst so richtig angefangen hatten. Auch dies würde mit der Zeit vergehen... „Hmm. Auf jeden Fall scheinst du sie wirklich zu lieben. Deine Augen strahlen und deine Wangen sind errötet." Ich kicherte etwas und versuchte mir vorzustellen, dass er mich meinte, damit es nicht zu sehr schmerzte, so mit ihm zu reden. „Ich liebe sie wirklich sehr und ich will es ihr unbedingt sagen. So schnell wie möglich und ich hoffe sie wird das Selbe für mich empfinden." Er lächelte wieder so verliebt... ich tat es ihm gleich, in Gedanken an ihm. Als würde er mich meinen... „Also... wie wäre es mit einem romantischen Dinner und danach einem Spaziergang am Ufer? Ich finde das richtig süß." – „Das ist zu typisch. Sie ist etwas Besonderes und das möchte ich ihr auch zeigen." Ich nickte zustimmend. „Stimmt. Dann hat sich ein Kinobesuch mit anschließend Jahrmarkt auch erledigt oder?" //Besonders ist es aber von dir geliebt zu werden... Sie kann so glücklich sein.// „Ja, tut mir leid. Ich mein, es sind echt keine schlechten Ideen, aber du weißt ich liebe es extravagant... Immerhin bin ich es auch." Er schmunzelte und ich lachte. „Sicherlich... nicht. Du hast auch echt ... Nee." – „Nur die Wahrheit." Er grinste mich typisch selbstverliebt an und ich haute ihn leicht auf die Schulter. „Komm runter. Vielleicht mag sie ja keine Extravaganz?" Doch ich fügte sofort hinzu: „Ja gut. Würde sie dies nicht mögen, würde sie sich ja wohl kaum mit dir abgeben." Wir beide fingen an zu lachen. „Diesmal bist du die Doofe." Stieselte er und ich sah ihn warnend an. „Spaß bei Seite. Ich finde du bist ihr etwas ähnlich." Sagte er und musterte mich. //Ehrlich jetzt?!// „Vom Aussehen ja wohl eher weniger. Vom Charakter nh?" hakte ich nach. „Ja. Hab ich was anderes behauptet?" – „Nein, nein." Ich schmunzelte kurz. „Ellie... erzähl mir doch mal wie es für dich perfekt wäre die Gefühle gestanden zu bekommen." Er sah mich ernst an und wollte es wohl wirklich wissen. „Sicher?... Hmm, ich hab da noch gar nicht so drüber nachgedacht. Ich denke aber, dass er es mir einfach sagen sollte und dann hat sich die Sache." Ich lächelte ihn an. Er schaute mich fragend an und seufzte. „Sicherlich nicht. Ich finde es ist etwas Besonderes und man sollte es nicht einfach sagen. Man sollte sich Mühe geben und es so schön gestalten, damit sich die Person ein Leben lang daran erinnert." Dies von ihm zu hören mit einem starken und ernstem Gesichtsausdruck ließ mich meine Gefühle zu ihm nur noch verstärken. Er war einfach so süß und anders als er sich ständig gibt. Irgendwie, zeigte er mir gegenüber nun mehr sein wahres Ich. //Schade, dass dich nicht jeder so kennen lernt... // Innerlich schmunzelte ich etwas, aber dies mit roten Wangen. „Denk einfach etwas nach. Jeder hat etwas genau vor seinen Augen, wobei man ein Kribbeln im Bauch verspürt und einem bei der Vorstellung sofort warm wird." Er schaute mich sanft lächelnd an und ich staunte wirklich über seine Aussage. „Wow... Du hast ja wirklich eine romantische Ader June." Ich kicherte etwas und er wurde dezent rot. „Natürlich, oder dachtest du ich wäre ein Stein? Nun los." //Ein Stein kommt schon hin hahaha.// Innerlich lachte ich kurz, dachte dann aber wirklich nach. Nach einer kurzen Weile schloss ich meine Augen und begann es vor mir zu sehen... June und mich...

„Wir liegen nebeneinander im weichen Gras, auf einem kleinen Hügel. Um uns herum der dichte Wald. Der sanft wehende Wind bringt uns den modrigen Duft der Erde und den frischen vom Harz, welcher aus den Bäumen fließt. Deine Hand liegt auf meine und streichelt diese zärtlich. Wir schauen in den wolkenlosen Nachthimmel und beobachten die unzähligen funkelnden Sterne. Ich fühle mich geborgen und in Sicherheit. Dann setzt du dich hin und ziehst mich nahe zu dir. Mit glänzenden Augen und einen sanften Lächeln schaust du mich an, während du deine Hand an meine Wange legst. Dein kurzer Blick auf meinen Mund verrät, dass es nun endlich soweit ist. Langsam kommen wir uns näher, bis ich deine samtweichen Lippen auf meinen spüre... Als du dich löst hauchst du leise gegen meine Unterlippe: Ich liebe dich."

Ich öffnete dann langsam meine Augen mit einem breiten Lächeln und der Wärme, welche sich in meinem ganzen Körper ausbreitete. Diese Vorstellung wie June mir seine Liebe gestehen würde, ließ mich dieses starke Kribbeln in meinen Bauch fühlen und dieses Verlangen, dass diese Vorstellung real sein würde fraß mich fast auf. Ich schaute noch total verträumt an die Wand gegenüber von mir, bis mich June aus meinen Gedanken riss. „Wow..." Ich sah sofort zu ihm. „Was wow?... Ist jetzt auch nichts so tolles." Schmunzelte ich, aber er schaute mich merkwürdig an. „Das ist es nicht... Du hast es sogar extrem gut beschrieben." – „Danke, aber was ist denn?" hakte ich nach. „Ich glaube du hast dich etwas zu sehr in die Situation hineinversetzt. Du... du weinst." Im ersten Moment dachte ich, dass ich mich verhört hätte, doch als ich mir unter die Augen lang strich, spürte ich die Tränen. „Ouuh, war nicht meine Absicht. Vor meinen Augen sah es nur so schön aus." Ich lächelte dezent nervös und wurde etwas unruhig. June nahm ein Tuch, legte dann eine Hand an meine Wange um mich etwas dichter zu sich zu ziehen und tupfte mir meine Tränen aus dem Gesicht. Dabei schaute er mir direkt in die Augen. „Danke." Nuschelte ich und er lächelte leicht. Ich spürte wie die Hitze in meinen Kopf stieg und meine Wangen anfingen zu glühen. Dies blieb June auch nicht unbemerkt, denn er fing an zu schmunzeln. „Du brauchst nicht gleich rot werden." Ich rollte daraufhin mit den Augen und befreite mich aus seinem Griff. „Wo werden wir eigentlich Essen gehen?" Ich versuchte das Thema nun zu wechseln und meine Temperatur herunter zu fahren. „Weißt du was komisch war? Wie du es beschrieben hast?" Er ging nicht mal auf meine Frage ein. „Ich habe dir zuerst eine Frage gestellt. Und außerdem war da nichts komisch dran. Spinner..." Ich seufzte dezent und lehnte mich etwas nach hinten. „Wir werden in einem typischen koreanischen Restaurant essen gehen. Und jetzt denke etwas nach, was in deiner Beschreibung vielleicht etwas komisch war." Ich knurrte leicht. „Da war nichts komisch." – „ Doch... Ich mein, schon komisch das du in der..." Weiter kam er nicht, denn Jay riss die Tür auf. „Ellie, hier bist du." Er hauchte aus. „Ja. Weit weg bin ich nie." Schmunzelte ich. „Wer weiß. Wir werden in ungefähr 2 Stunden los fahren. Also sei bis dahin bitte mit allem fertig. Und übrigens... Was machst du hier?" Jay formte seine Augen misstrauisch zu Schlitzen und ich stand abrupt auf. „Ich werde fertig sein. Und ich werde mich doch wohl noch mit den Jungs unterhalten dürfen oder etwa nicht?" Ich seufzte kurz und ging dann zur Tür. „Ich hoffe ich konnte dir etwas helfen, June." Ich lächelte ihn kurz an und ging dann in mein Zimmer. Auf den Weg dorthin begegnete ich Hanbin. „Ellie, ist alles okay?" Er schien besorgt. „Ja, warum? - Ach mein Fuß. Haha, es ist alles gut." – „Das meine ich nicht. Hast du mal im Spiegel geschaut? Du bist total rot und deine Auge sind glasig." – „Ach echt?" Ich verzog kurz mein Gesicht, sagte dann gar nichts und ging gerade aus in mein Zimmer, wo ich sofort die Tür schloss und weiter durch zum Badezimmer schnellte. Dort schaute ich im Spiegel. „Oh mein Gott... du bist ja rot wie eine Tomate!" Ich legte meine Hände an meine Wangen und seufzte. „Wieso nur... man eh." Ich hielt meinen Blick dem Spiegel gegenüber und fing an mich zu fragen, was June damit meinte, dass meine Beschreibung etwas komisch war. //Was hat er denn gemeint? Urgh...// Ich verzog genervt mein Gesicht. Ich wollte es unbedingt wissen, doch es fiel mir einfach nicht ein. Doch als ich darüber nachdachte, WIE ich es beschrieben hatte, machte es klick und ich konnte es nicht glauben. „Oh nein, wie peinlich. Jetzt weiß er doch Bescheid..." Ich fing an zu jammern und die Röte in meinem Gesicht wollte einfach nicht vergehen. Ich setzte mich auf den Toilettendeckel und legte mein Gesicht in die Hände. „Wieso läuft denn alles schief seitdem ich wieder hier bin... Ich hoffe er meinte etwas anderes. Nein, wieso musstest du dir auch nur vorstellen, dass er dich meinte?...URGH!" 





Hei <3

Entschuldigt mich für eventuelle Fehler.

Ich hoffe, dass dieses Kapitel gut ankam :)

Ich werde weiterhin mein bestes geben!

xx

xtrangerx

Unconscious Love || JuneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt