Kapitel 18

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Es vergingen eine Tage, ohne das irgendetwas schief lief. Ich genoss die Zeit in vollen Zügen und begleitete die Jungs auf jeden ihrer Auftritte.
Trotz dessen, hatte ich ständig diese Gestalt in meinen Hintergedanken.
Ich versuchte achtsam zu sein, doch manchmal war ich zu glücklich, als das ich auf irgendetwas Acht gab.
Die Konzerte in Seoul waren unglaublich schön. Die Jungs gaben sich bei allem so viel Mühe und zeigten ihren Fans wie sehr sie sie liebten.

Nun war es schon fast soweit und am nächsten Tag flogen wir nach Thailand. Ich war unheimlich aufgeregt ein neues Land kennen zu lernen und zu sehen wie viele Fans sie in all den Ländern hatten.

Der Flug verlief ruhig und wir landeten sicher. Doch ab dann war es eine riesige Hürde zum Auto zu gelangen. Die Jungs bekamen Sonnenbrillen und Mundschutz. Als wir dann durch den Flughafen gingen, hörte ich schon die Menge schreien. Ich fühlte mich abrupt unwohl und das merkte June. Er nahm meine Hand und drückte diese leicht. Ich konnte sehen, dass er mir ein kleines Lächeln gab, als Zeichen dass er auf mich aufpassen würde.
Ich vertraute ihm. Es war ja auch nicht so, dass wir komplett auf uns alleine gestellt waren. Die Manager, der Staff und noch ein paar Männer die uns beschützen sollten, waren an unserer Seite. Ich sollte mich schon vor Abflug wie ein Staffmember kleiden, damit niemand etwas merken würde.

Es war der reine Horror sich durch die Menge zu kämpfen. Von jeder Seite Gedrängel, tausende Hände die einen versuchten anzufassen und das Blitzgewitter der unzähligen Handys die auf uns gerichtet waren, ließ mich verwirrend den Membern hinterher stolpern. Als wir endlich das Auto sichten konnten, wurde es schlimmer und man hatte kaum noch Platz zum Atmen. Ich geriet ins Schwitzen und verlor Junes Hand. Dies bereitete mir Panik und ich begann hecktischer zu atmen. Ich schaute herum. Ein Staff-Member drückte mich von hinten weiter in Richtung des Autos und dort sah ich die ersten Jungs schon einsteigen. Als ich mich noch mal umsah, bevor ich ins Auto stieg, konnte ich diese Gestalt in der Menge, ganz vorne stehen sehen. Dann saß ich schon im Auto und June, welcher neben mir saß, zog seinen Mundschutz hinunter. "Ellie? Alles in Ordnung?" Er sah besorgt aus und legte eine Hand auf meine Schulter. Ich zuckte kurz und seufzte dann. "Wie haltet ihr das hier nur aus?" Völlig geschafft lies ich mich in den Sitz sinken und hauchte aus. //War es nur Einbildung?// Ich schloss meine Augen und versuchte zu erkennen, ob ich die Gestalt nun wirklich sah, oder ob mir mein Verstand in dieser unbehaglichen Situation einen Streich spielte.
"Wir sind schon teils daran gewöhnt, auch wenn es immernoch sehr stressig für uns ist." - "Ich verstehe. Habt ihr heute noch Soundcheck?" June schüttelte mit den Kopf. "Nein, erst morgen so um die 2 Stunden vor Konzertbeginn. Du kommst doch mit oder?" Ich nickte daraufhin und er lächelte mich an. Die anderen Jungs freuten sich ebenso und konnten es kaum erwarten endlich beim Konzert los zu legen.

Am Hotel angekommen wurden wir in Zimmer aufgeteilt. Ich teilte mir mit einem Staff-Member ein Zimmer. Eine kleine süsse Frau mittleren Alters. Da fiel mir erst auf, dass sie ja schon sehr lange und auch immer bei den Jungs war. Ich fragte mich, wie es wohl sein würde für die Member verantwortlich zu sein. Deshalb fragte ich sie, nachdem wir uns alle entspannt in die Zimmer begaben.
"Es ist manchmal sehr anstrengend, aber ich mache diesen Job sehr gerne." Sie saß auf den Boden und kümmerte sich nebenbei um Papierkram. "Ich verstehe. Was mögen Sie denn so an diesem Job?" Ich war sehr neugierig. //Hoffentlich stört sie das nicht.// "Wollen wir uns nicht duzen? Ich bin Park Suhyeon. Du kannst mich aber ruhig Su nennen, ja?" Sie drehte sich kurz zu mir rum und lächelte mich an. "Sicher, vielen Dank. Ich bin Ellie." Ich erwiderte ihr Lächeln. "Hmm was ich daran so mag? Es ist einfach, dass ich mich so um die Jungs kümmern kann. Natürlich würde ich persönlich vieles anders machen und ich hab auch ein haufen organisatorisches und einiges mit Verwaltung zutun, aber das stört mich nicht." Sie legte die Dokumente beiseite und setzte sich mir gegenüber auf das Bett. "Das glaube ich dir. Ich bekomme zwar nicht allzu viel mit, aber so manches würde ich auch anders machen. Wie lange arbeitest du denn schon für YG?" - "Für YG schon fast 8 Jahre. Aber bevor iKON debütiert hat, war ich nur für die Verwaltung und so zuständig. Daher ist iKON auch meine erste und letzte Group, um welche ich mich dermaßen kümmern werde. Weisst du, die Jungs sind schon fast wie Söhne für mich. Man verbringt viel Zeit zusammen, wenn auch oft indirekt." Während sie erzählte, konnte ich das Strahlen in ihren Augen sehen. Sie schien diese Arbeit wirklich zu lieben. Als sie sich die Haare aus dem Gesicht streifte, konnte ich ein Ehering an ihrem Finger sehen. "Was sagt denn dein Mann zu diesem zeitaufwendigen Job? Ach Gott, ich hoffe ich frage dich nicht zu viel!" Ich musste kurz schmunzeln, doch sie schüttelte lächelnd ihren Kopf. "Ist schon in Ordnung. Mein Mann unterstützt mich vollkommen. Ich könnte nicht glücklicher sein. Er weiss wie sehr mir die Jungs am Herzen liegen und versteht es auch, wenn ich mal zwei Wochen nicht daheim bin." - "Du hast wirklich einen tollen Mann. Nicht jeder würde dies so akzeptieren. Hast du denn Kinder?" - "Nein, Kinder habe ich leider nicht und... ich kann auch leider keine bekommen." Ihre Augen bekamen sofort einen kleinen feuchten Schimmer, aber sie lächelte. "Das tut mir sehr leid...." Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Mir tat es einfach leid. "Weisst du, deshalb mag ich diesen Job so. Ich kann mich um die Jungs kümmern und für sie da sein. Sie sind noch sehr jung und oft auch kindisch. Aber wenn sie mal Rat brauchen, kommen sie auch zu mir und fragen nach. Das macht mich glücklich. Mehr brauche ich auch nicht." Ich wahr sehr erstaunt. Nicht jede Frau könnte solch ein Schicksal einfach so akzeptieren. Sie war wirklich eine starke Frau, welche anscheinend einen wundervollen Mann an ihrer Seite hatte, der sie so liebte wie sie war. "Ich denke, ich würde nicht anders fühlen, aber was ich sagen kann ist, dass du eine sehr starke Frau bist und ich dich dafür bewundere." Ich schenkte ihr ein bestärkendes Lächeln, welches sie mir wieder gab. "Dankeschön. Aber du bist auch eine sehr starke Frau. Nicht jeder könnte diese Strapazen mit machen." - "Hmm wie meinst du das?. Naja, es ist manchmal etwas traurig, wenn sie nicht bei mir sein können wenn ich hier bin und stressig, wenn sie gestresst sind." Ich lachte kurz, was Su mir gleich tat, mich dann aber ernst ansah. "Naja weisst du, ich bin ja schon ein wenig älter und ich kann es halt sehen wenn da was bestimmtes zwischen zwei Leuten passiert." Mit dieser Aussage haute sie mich innerlich um. Meine Augen weiteten sich für einen kleinen Moment, doch dann fing ich mich und legte fragend meinen Kopf schief. "Was meinst du jetzt?" - "Ach komm. Ich weiss, dass du und Junhoe euch näher steht als ihr zugebt. Leugne es nicht. Aber keine Sorge. Ich sage nichts. Ich weiss wie schlimm es für Idols ist ein Liebesleben zu führen...." Ich seufzte und musste grinsen. "Jaaa, das stimmt schon. Wie hast du es denn gemerkt?" - "Das war garnicht so schwer. Egal wann ich in Junhoe's Nähe war, er schrieb ständig mit dir oder schaute sich Chat-Verläufe an, geschweige deine oder gemeinsame Fotos. Zumal er ständig von dir sprach." Sie lachte. "Einfach zuckersüss. Ich, ich bin mir aber sicher, dass die anderen Member es selbst auch schon wissen." Tat June das wirklich? Ich wurde rot bei dieser Vorstellung. //Mega süss~...// "Meinst du? Naja Jay und Bobby machen schon oft Andeutungen." Ich seufzte erneut. "Ja, aber mach dir darum keine Sorgen. Sie würden euch unterstützen, auch wenn ich mir gut vorstellen kann, dass Jay ein sehr beschützerischer Typ ist. Gerade bei seiner "kleinen" Schwester." Als sie die Anführungszeichen mit ihren Fingern nachmachte mussten wir beide lachen. "Jay ist süss und ich bin ihm dankbar, dass er um mich gekämpft hat, obwohl er mich nicht einmal kannte." - "Als er heraus fand, dass sein Vater bereits nicht mehr da war, zerbrach es ihm das Herz. Als er dann aber erfuhr, dass es dich gibt, bekam er Hoffnung und setzte wirklich alles in Bewegung dich kennen zu lernen. Als du dich dann erst geweigert hattest, war er tagelang nicht wirklich ansprechbar. Und als er dann mit einem riesen Grinsen ins Entertainment kam, wusste ich sofort, dass du eingewilligt hattest. Du bist nun ein Teil von ihm und auch von den Jungs. Sie werden dich nur schwer wieder gehen lassen. Aber glaube mir, die Jungs lieben dich." Ihre Worte rührten mich, denn es erinnerte mich an den Schmerz vom Verlust meines Vaters und die Distanz zwischen den Membern und mir. Ich merkte wie sich meine Augen mit Tränen füllten und einige bereits kullerten. Su setzte sich neben mich und legte einen Arm um meine Schultern. "Ich möchte auch für dich da sein, Ellie. Wenn irgendetwas ist, dann zögere nicht und melde dich bei mir ja?" Sie strich mir die Tränen aus meinem Gesicht und ich nickte. "Ich denke, wir haben jetzt bei uns beiden tief genug gebohrt, nicht? Lass uns ein wenig schlafen. Morgen müssen wir früh raus. Versuch jetzt an die schönen Momente zu denken." Sie stand auf und legte sich dann rüber in ihr Bett. Ich tat es ihr gleich und wünschte ihr eine gute Nacht, was sie mir ebenfalls wünschte und dann ihre Augen schloss. Dieses Gespräch mit ihr tat gut. Es freute mich, dass es Jay so wichtig war, mich kennen zu lernen, dass June sich so süss verhielt und die Jungs mich anscheinend sehr liebten. Aber trotzdem wusste ich, dass es da draußen diese Gestalt gab und die brutale Gesellschaft, welche mir das momentane Leben nicht allzu leicht machten. Ich konnte nicht einschlafen und entschloss mich, June zu schreiben, doch es kam keine Antwort. Natürlich schlief er schon. Ich schloss dann also meine Augen und fiel so langsam in den Schlaf. Ich träumte:
Ich war klein und mein Papa sang etwas. Ich konnte ihn sehen. Er hatte eine Torte in der Hand. Jaa, es war eine Erinnerung an meinen 6 Geburtstag. Er sang das Happy Birthday Lied mit einem breiten Grinsen. Dann zwitschte es plötzlich über zu meiner Einschulung, bei welcher er mir stolz meine Zuckertüte überreichte und wir beide breit lächelnd für ein Foto posierten. Bevor ich aufwachte, sah ich mich bei seiner Beerdigung, dicht vor dem Sarg stehend mit einer weißen Rose in der Hand, welche ich auf die hölzerne Kiste warf.

Hey hey

Es tut mir leid, dass länger nichts kam. Ich hatte sehr viel zutun.
Bitte verzeih! >.< ♡

In diesem Kapitel hab ich dich etwas mehr in Gefühle und Gedanken eintauchen lassen.

Entschuldige eventuelle Schreibfehler! ♡

Ich hoffe es hat dir gefallen!
Kritik nehme ich gerne an und über Kommentare über deine Meinung würde ich mich seeeehr freuen!♡

Und UL hat #1 in junhoe und ikonic erreicht. Vielen Dank! ♡♡♡

xx

xtrangerx

Unconscious Love || JuneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt