Kapitel 16

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Als ich den Inhalt der Schachtel erblickte konnte ich nicht mehr denken. Wieso tat ein Mensch sowas? Was hatte ich diesen Menschen getan? Ich verstand gar nichts mehr. Ich hatte nur noch Angst und wollte mich verstecken. Ab dem Punkt an wusste ich, dass diese Gestalt mich definitiv bedrohte und anscheinend vor nichts zurück hielt.

Selbst June bekam einen Schock und wir beide sagten eine Weile lang gar nichts. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Ich fand einfach keine Worte.

June schloss die Schachtel sofort wieder und packte sie zügig beiseite.
Ich sah im Augenwinkel wie er mich erst anstarrte, dann aber seine Arme um mich legte. "Wieso June?" Ich konnte nicht anders und fing an zu schluchzen. "Wieso tut man mir sowas an? Was hab ich denn getan?!" Ich war zutiefst entsetzt und verletzt. June schien ziemlich sauer zu sein, denn er schnaufte und atmete schnell.
"Du hast nichts falsch gemacht. Es ist nicht deine Schuld." Er versuchte mich zu beruhigen. "Wieso schickt man mir dann aber sowas?!" Ich wurde nun langsam selber wütend und wandte mich von June ab. "Ich denke, es scheint ein Sasaeng zu sein.... Die schrecken nie vor etwas zurück. Es tut mir leid, Ellie." - " Was wieso? Du hast nichts getan!" Er seufzte dann nur. "Ich weiss, nur...." Er seufzte erneut und stand auf. Sein Blick war starr auf mich gerichtet, als er sich durch die Haare fuhr. "Es wäre alles so viel einfa-..." - "Jetzt hör auf!" Ich schlug mit den Händen neben mir auf's Bett, bevor ich mich dann abdrückte und aufstand. "Sag sowas nicht! Denke so etwas nicht ein mal. Bitte, June." Ich hasste es, wenn er dachte es wäre alles einfacher und besser wäre er kein Idol. Das war mir völlig egal. Immerhin sollte er doch seinen Traum leben und lieben. Ich wollte ihm dabei nicht im Weg stehen. Das machte mich einfach fertig. "Tut mir leid. Ich sage und denke es nicht mehr. Jetzt komm her." Seine Stimme war erstaunlich ruhig und er breitete seine Arme aus, in welche ich mich sofort versinken ließ. Er legte eine Hand auf meinen Kopf und strich mir sanft durch die Haare, während seine andere Hand auf meinen Rücken auf und ab fuhr. "Was soll ich denn nun tun? Der weiss ja sogar wo wir wohnen." Er stützte nun sein Kinn leicht auf meinen Kopf und drückte mich eng an sich. "Mach dir keine Sorgen. Ich beschütze dich." Ich spürte wie ernst er es meinte und es ließ mich für einen kleinen Moment lächeln.

Wir verweilten kurz in unseren Armen, bis die Tür aufsprang und Bobby hinein stürzte. "Ist alles okay?" Er schien besorgt. June und ich entfernten uns sofort voneinander und schauten uns an. Er nickte mir zu und ich wusste, er wollte mit den Jungs darüber reden. Mir war es sehr unangenehm, da sie so noch mehr um die Ohren hätten und sich um mich sorgen würden. Also ruften wir alle zusammen und setzten uns ins Wohnzimmer. Dort bemerkte jeder sofort das etwas nicht stimmte.

Ich hatte mich nicht wirklich getraut etwas zu sagen, also übernahm June es für mich und erklärte alles. Jay setzte sich dann zu mir und nahm mich in den Arm. Auch er entschuldigte sich, doch ich schüttelte meinen Kopf. "Es ist keines Weges eure Schuld. Denkt das nicht!" Sie schienen einverstanden und wir einigten uns darauf, den Manager und der Polizei bescheid zu geben.
Dies taten wir gleich am nächsten Morgen. Mir tat es einfach so leid. Nun mussten sie sich mit noch mehr Stress rumplagen.

Der Manager war genauso entsetzt wie wir und informierte direkt die Polizei, welche sich die Schachtel und den Brief, welchen ich noch hatte, holten. Sie versprachen, gerade bei uns nun täglich mehr Streifen einzusetzten und direkt nach der Gestalt zu fahnden. Der Manager angagierte zudem einen, sozusagen Bodyguard, welcher für unsere Sicherheit zuständig war. Dieser installierte auch im Außenbereich des Hauses Kameras. Es war so viel Trubel und das alles wegen mir. Ich fühlte mich schlecht und dass wussten die Member auch, doch redeten mir ständig gut zu und heiterten mich auf. Trotzdessen, fühlte ich mich etwas sicherer, zu wissen, dass nun mehr auf uns geachtet wird.

Am Abend ließen mich die Jungs auch lieber im Backstage Bereich. Ich feuerte sie also von dort aus an. Die Zeit dort ließ mich meine Angst etwas verdrängen, doch ich hatte es ständig im Hinterkopf. //Was ist, wenn ich die Jungs in Gefahr bringe? Ich könnte niemals damit leben wenn ihnen etwas wegen mir geschieht. Ach wieso muss das denn nur passieren? Hat June vielleicht Recht? Wäre es einfacher wären sie keine Idols? Aber was ist denn der Grund dieser Person mich so zu hassen? Ist es Neid? Eifersucht?// Ich schüttelte mit den Kopf und seufzte laut aus. //Man weiss wohl nie was direkt in deren Köpfen abgeht....//

Unconscious Love || JuneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt