Chapter 54

22.4K 677 100
                                    

Er hat jemanden umgebracht. Mein Freund hat jemanden getötet.

Erschrocken zog ich meine Hand von seiner Wange weg und versuchte meine Gedanken zu ordnen.

Der Mann hat aber auch Tyler's Bruder getötet. Ich hätte vermutlich sogar das selbe getan. Ich verstehe ihn irgendwie, ich unterstütze ihn. Ich liebe Tyler und daran wird das auch nichts ändern!

"Sag doch was.", flüsterte er zögernd.

Ich legte meine Hand wieder zurück auf seine Wange und wisperte: "Du sollst wissen das ich dich immer unterstütze und für dich da bin, ja? Du hast das für deinen Bruder getan, das ist zwar keine Entschuldigung dafür was du gemacht hast, aber ich liebe dich trotzdem."

Seine Augen weiteten sich kurz, ehe er knapp lächelte und sich weiter nach hinten in den Stuhl lehnte.

Wieso erwidert er nichts? Toll, jetzt komm ich mir echt dumm vor. Liebt er mich nicht so, wie ich ihn liebe? Vielleicht muss ich ihm einfach noch etwas Zeit geben...

"Ich muss jetzt gehen, komme morgen wieder.", sagte er dann. Ich nickte und er drückte mir noch einen kurzen Kuss auf.

Enttäuscht schaute ich ihm hinterher und als er dann draußen war, versuchte ich zu schlafen.

***

Es sind jetzt 4 Wochen vergangen und ich bin mittlerweile wieder zu Hause. Mason hat sich sofort eingelebt und wir haben der Polizei erzählt, was mit ihm war. Das Tyler jemanden umgebracht hat, haben wir verschwiegen. Mason muss Sozialstunden leisten, da er trotzallem gegen Gesetze verstoßen hat. Gerade sitze ich mit Kiely, Cody, Lily und Hunter im Lou's.
Ich will ihnen endlich von Tyler und warum ich im Krankenhaus war, erzählen. Außer Kiely wusste es ja keiner.

"Leute, ich muss euch da mal was sagen.", begann ich zu reden. Die anderen musterten mich neugierig und Kiely nickte mir unterstützend zu.

"Ich bin mit Tyler West zusammen.", platzte ich einfach damit raus. Ihre Gesichter gingen ins erschrockene über und sie starrten mich für einen kurzen Moment nur sprachlos an.

"Echt jetzt?", hackte Cody nach.

"Jaha und bevor ihr über ihn urteilen wollt, erzähle ich euch erstmal die Wahrheit über ihn.", und somit begann ich ihnen alles zu sagen. Von unserem ersten Treffen, bis zu dem Tag wo wir Mason gerettet haben. Sie hörten mir aufmerksam zu und am Ende sagten sie wieder kurz nichts.

"Das wichtigste ist das du glücklich bist. Ich finds nicht schlimm, dass du mit Tyler zusammen bist.", meinte Lily dann lächelnd. Die anderen zwei stimmten ihr zu und ich spürte, wie eine riesen Last von mir fiel.

Endlich wissen sie es.

Meinen Eltern habe ich auch schon von Tyler erzählt und sie haben auch schon mit ihm geredet. Über was weiß ich nicht, da sich die drei mal zufällig im Krankenhaus getroffen haben, als sie mich besuchen wollten. Sie mögen ihn, worüber ich echt froh bin.

Meine Freunde und ich unterhielten uns noch eine Weile, bis ich dann nach Hause ging. In meinem Zimmer setzte ich mich an meinen Schreibtisch und begann Hausaufgaben nach zu arbeiten, die wir aufbekommen haben als ich verhindert war in die Schule zu gehen. Plötzlich vibrierte mein Handy und auf dem Bildschirm stand 'Tyler ruft an'. Lächelnd hob ich ab und begrüßte ihn.

"Meine Mutter veranstaltet am Wochenende ein Fest, bei dem Verwandte und alte Bekannte von uns kommen. Sie hat Cara und mich auch eingeladen, was so schon komisch genug ist. Ich pack das nicht alleine, möchtest du vielleicht mit?"

"Ja klar.", antwortete ich grinsend. "Warte, wohnt deine Mum nicht in New York?"

"Doch. Am Freitag müssten wir hinfliegen und am Sonntag gehen wir dann wieder. Ach ja, du solltest etwas schickes mitnehmen, da meine Mutter sehr auf vornehme Kleidung und Stil achtet." In seiner Stimme lag ein Hauch von Verachtung. Er mag seine Mutter nicht, das wusste ich.

"Okay. Holst du mich Freitag dann ab?"

"Ja. Bis dann, bye."

"Bye." Dann legte ich auf. Glücklich warf ich mich dann auf mein Bett und verbrachte die restliche Zeit am Handy.

Ich werde in zwei Tagen nach New York gehen. Mit Tyler. Na gut, ich sollte zuerst meine Eltern noch fragen.

Langsam tappste ich die Treppen nach unten und begab mich zu meinen Eltern auf das Sofa.

"Am Wochenende veranstaltet Tylers Mutter ein Fest, wo sie uns eingeladen hat. Aber sie wohnt in New York, deswegen wollte ich fragen ob ich dann überhaupt mit darf.", fragte ich vorsichtig.

Meine Eltern überlegten kurz, doch schließlich willigten sie ein. Ich erzählte ihnen noch wann es stattfindet und das wir hin fliegen. Tyler hat mir vorhin noch geschrieben, dass er mir bereits ein Ticket gekauft hat.

Grinsend begab ich mich dann in die Küche, um mir etwas zu essen zu machen. Als ich hörte wie die Haustüre aufgeschlossen wurde, kam kurz danach Mason zu mir in die Küche.

"Hey Kleine, wie war dein Tag?", wollte er fröhlich von mir wissen. Er setzte sich vor mir auf einen Barhocker und stützte seine Ellenbogen auf dem Thresen ab.

"Gut, bei dir?"

"Auch. Machst du mir auch was zu essen?", grinste er.

"Nö. Ich denke du bist alt genug.", ärgerte ich ihn.

Empört riss er seinen Mund auf, weshalb ich anfangen musste zu lachen.

"Na schön, was willst du?", gab ich seufzend nach. Sofort begann er wieder zu grinsen und erwiderte: "Spiegelei."

"Ich kanns nicht glauben das du dir mit 20 nicht mal selbst Spiegelei machen kannst.", lachte ich und holte eine Pfanne, die ich auf die Herdplatte stellte.

"Ich kanns schon, ich bin nur zu faul."

Lachend schüttelte ich meinen Kopf und machte mir dann auch noch ein Spiegelei.
Ich setzte mich neben Mason und wir begannen zu essen.

"Kiely und du, ihr seit wieder zusammen, stimmts?", sagte ich lächelnd.

"Ja.", nuschelte er mit vollem Mund.

"Sag mal, hat man dir nicht beigebracht das man nur mit leerem Mund redet?", machte ich mich über ihn lustig.

Er begann zu lachen und mampfte dann genüsslich weiter.

"Kann ich dich was fragen?"

"Klar.", antwortete Mason.

"Ich habe Tyler jetzt schon zwei mal gesagt das ich ihn liebe und er hat es noch nie erwidert. Ist das ein schlechtes Zeichen?", fragte ich zögernd.

Irgendwie ist es mir etwas peinlich.

"Maddy mach dir keinen Kopf, er ist einfach noch nicht soweit. Er musste viel durchmachen, es fällt ihm schwer jemandem zu sagen, wie er sich fühlt."

Verständlich nickte ich und räumte dann unsere Teller auf.

Es ist trotzdem irgendwie erniedrigend.

"Ich geh ins Bett, gute Nacht."

"Gute Nacht, Kleine.", erwiderte Mason und ich ging in mein Zimmer. Schnell legte ich mich ins Bett und schloss meine Augen.

---

Ein etwas langweiliges Kapitel:/

Übrigens war diese Geschichte letztens Platz #3 in Jugendliteratur!😍
Danke!:)

Schaut ihr gerade irgendwelche Serien?🙈
Wenn ja, was für Serien könnt ihr empfehlen?:D

Bis bald,

byee♡





TylerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt