Let's Be Alone Together

There'll Be Peace When You Are Done

„Was wirst du machen, wenn wir mit der Schule fertig sind?" Schläfrig spielte Draco mit den kurzen Haaren in Harrys Nacken, was seine ganze Kopfhaut angenehm kribbeln ließ.

„Ich weiß nicht." Harry zuckte mit den Schultern und sah kurz zu Draco auf, ehe er seinen Blick wieder senkte und damit fortfuhr, verschlungene Muster auf Dracos nackten Oberkörper zu zeichnen. Er strich mit dem Daumen über die klare Linie des Schlüsselbeins, tänzelte mit den Fingerspitzen über Dracos Schulter und strich schließlich seinen Unterarm entlang, wo er mit dem Zeigefinger die Konturen des Dunklen Mals nachzeichnete, bevor er seine Finger zwischen Dracos schob und seine Wange auf Dracos Brust bettete. Ruhig und beständig schlug sein Herz direkt unter Harrys Ohr.

„Ich dachte, du wolltest unbedingt Auror werden?" Dracos Stimme war so ruhig und träge, dass Harry nichts anderes tun wollte, als die Augen zu schließen und ihr so lange zu lauschen, bis er von ihr in den Schlaf gewiegt wurde. Stattdessen aber zuckte er erneut mit den Schultern und drückte einen Kuss in die Kuhle zwischen Dracos Hals und seinem Brustbein. „Ich wollte immer Auror werden", bestätigte er dann leise. „Seit ich Alastor Moody kennengelernt habe, wollte ich Verbrecher jagen und Gutes tun. Aber jetzt..." Harry brach ab und biss sich auf die Unterlippe. Er konnte nicht sagen, wann der Traum, Auror zu werden, verblasst war. Diese Zukunft war für ihn unvorstellbar geworden und nun wusste Harry nur noch, dass er sein Leben nicht länger der Jagd und der Gewalt widmen wollte. Oder es konnte. Die Ausbildung zum Auroren war hart und viele brachen sie ab, weil sie dem Druck nicht standhalten konnten. Früher war Harry sich sicher gewesen, dass er es können würde. Er hatte schon so oft um sein Leben kämpfen müssen – was wäre dagegen schon die eiserne Ausbildung im Ministerium? Doch der letzte Kampf war einer zu viel gewesen.

„Ich will immer noch Gutes tun", flüsterte Harry, als Draco nichts erwiderte. „Aber ich will kein Auror mehr werden."

Dieses Mal bestand Dracos Reaktion darin, dass er seinen Griff um Harrys Schulter verstärkte und mit der freien Hand fest über seinen Rücken rieb, so dass Harry zufrieden aufstöhnte und seinen Rücken Dracos Händen entgegen wölbte. „Ich glaube, du wärst ein guter Auror", lächelte Draco dann und fuhr zu Harrys Befriedigung damit fort, mit den Händen über seinen Rücken zu fahren. „Du bist stark", erklärte er dann auf Harrys fragendes Brummen hin. „Und du hast einen unglaublichen Gerechtigkeitssinn. Aber–", er drückte Harrys Kopf zurück auf seine Brust, als dieser auffahren und widersprechen wollte, „ich glaube auch, dass du woanders Gutes tun kannst. Weil du ein guter Mensch bist."

Die letzten Worte hatte Draco so leise gesprochen, dass Harry sie kaum verstand. Als ihm aber ihre Bedeutung klar wurde, schwoll seine Brust so vor Wärme an, dass er dachte, er müsse jeden Augenblick platzen und alles um sich herum mit diesen unglaublichen Glücksgefühlen infizieren.

„Draco, ich...–" Harry wusste nicht, was er darauf erwidern sollte. Mehrmals holte er tief Luft, um etwas zu sagen, nur um den Mund ohne ein Wort wieder zu schließen. „Bleib immer bei mir!", war schließlich alles, was er hervorbrachte und verschämt barg er sein Gesicht an Dracos Brust. Doch anstatt über diese Worte zu lachen, strich Draco ihm lediglich durch die Haare und versprach ganz leise: „immer", und Harry konnte das Lächeln in seiner Stimme hören.

Es wurde still in der Heulenden Hütte. Bald waren die einzigen hörbaren Geräusche das Knistern des Feuers und Harrys und Dracos leise Atemzüge. Zufrieden spielte Harry mit Dracos Fingern, während Draco immer wieder neckend über Harrys Rücken und Seiten strich.

„Was willst du machen, wenn wir fertig sind?", durchbrach Harry schließlich die friedliche Stille und erntete ein Schulterzucken von Draco.

„Keine Ahnung. Wer weiß, ob ich überhaupt lange genug am Leben bleibe, um so eine Entscheidung zu treffen."