I'd Stare A Lifetime Into Your Eyes

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„Wow Granger", meldete Draco sich nun zu Wort und Harry konnte sich nur im letzten Moment davon abhalten, die Hände vor das Gesicht zu schlagen. Dracos Zurückhaltung war also zu Ende. „Ich wusste ja schon, dass du klug bist, aber das gerade war wirklich eine gedankliche Meisterleistung!"

„Malfoy!", fuhr Ron auf, während Harry gleichzeitig „Draco!" rief und diesem mit dem Ellenbogen in die Seite stieß. „Reiß dich zusammen", zischte er Draco wütend an, während er Ron mit einem eisigen Blick daran hinderte, sich direkt mit Draco anzulegen. „Könnt ihr euch nicht einmal wie erwachsene Menschen benehmen?", schimpfte er weiter, ehe er Hermines Blick auffing, die ihn beruhigend anlächelte und ganz leicht den Kopf schüttelte. Daraufhin atmete Harry tief durch und setzte sich aufrechter hin. „Wieso geht ihr zwei nicht nach unten und Draco und ich ziehen uns an und dann sehen wir weiter?"

„Das ist eine gute Idee", griff Hermine ihm sogleich unter die Arme und zog Ron mit sich vom Bett. „Komm Ron, wir gehen nach unten. Kreacher macht uns bestimmt einen Kaffee und was zu Essen."

„Hauptsache ich muss das Frettchen nicht länger ansehen", knurrte Ron, bevor er sich mit einem letzten bösen Blick in Dracos Richtung aus dem Raum ziehen ließ.

Stöhnen ließ Harry sich rücklings auf die Matratze fallen und legte den Arm über sein Gesicht. „Musste das wirklich sein?", stöhnte er abgekämpft und sah zu Draco, der das Gesicht missmutig verzogen hatte.

„Ja, das musste sein."

Verständnislos schüttelte Harry den Kopf und stützte sich auf die Unterarme. „Aber wieso denn? Du musst sie ja nicht lieben, aber sie machen sich doch nur Sorgen und wollen uns helfen!"

„Uns?" Draco zog eine Augenbraue hoch und lachte bitter auf. „Sie wollen dir helfen, dem Held der Nation. Ich bin ihnen doch scheißegal."

Verwirrt runzelte Harry die Stirn, ehe er sich ruckartig aufsetzte. „Aber mir bist du nicht egal! Du bist mir wichtig, Draco. Also werden sie dir genauso helfen wie mir. Und hör auf, mich Held der Nation zu nennen!"

Verdutzt sah Draco ihn an und in der Stille die nach Harrys Worten entstand, wurde diesem klar, was er gerade gesagt hatte. Errötend sprang er vom Bett und ging zum Kleiderschrank, um wahllos einige Kleidungsstücke herauszunehmen. Ohne sich zu Draco umzusehen, zog er sich in Windeseile um. „Ich geh mal besser zu Ron und Hermine." Erst jetzt wagte er es, sich zu Draco umzudrehen, der noch immer auf dem Bett saß und ihn mit großen Augen ansah. „Kommst du gleich nach?" Er wartete nicht auf eine Antwort, sondern wandte sich ab und eilte die Treppe hinunter. Dabei merkte Harry, dass Kreachers Tee zwar die Übelkeit und die Kopfschmerzen unterdrückte, dass sie aber noch irgendwo in seinem Körper lauerten und er sich weiterhin schwach und unwohl fühlte. Am Ende der Treppe musste er kurz innehalten und tief durchatmen, ehe er seinen Weg fortsetzen konnte.

Harry fand Ron und Hermine in der Küche. Beide hatten einen großen Becher dampfenden Kaffee und belegte Brote vor sich und verstummten sofort, als Harry eintrat. „Redet ruhig weiter", murmelte er und trat an die Kaffeemaschine, um auch für Draco und sich einen Kaffee zuzubereiten. Die Maschine begann zu gluckern und Harry drehte sich herum und sah gerade noch, wie Ron und Hermine einen bedeutungsvollen Blick wechselten.

„Wir haben nur gerade darüber gesprochen, wie das gestern passieren konnte", erklärte Hermine, aber Harry glaubte ihr kein Wort. Doch er sagte nichts, sondern zuckte lediglich mit den Schultern. „Wie wohl? Ein Verrückter hat seinen Zauberstab gezogen und versucht uns umzubringen. Daran sollte ich mich doch mittlerweile gewöhnt haben."

„Harry, du kannst doch nicht..." Besorgt zog Hermine die Augenbrauen zusammen.

„Was kann ich nicht?" Gereizt verschränkte Harry die Arme vor der Brust.

Let's Be Alone TogetherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt