Kapitel 6

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Eigentlich dachte ich, dass es heute relativ ruhig ist. Jedoch ruft mich jemand aus der Klinik an und teilt mir mit, dass sie ein Mädchen einliefern, das sich extrem ritzt und verletzt. Die Krönung ist jedoch, dass sie andauernd versucht, sich umzubringen. Tabletten, aus dem Fenster springen und so weiter. Also ein wichtiger Fall. Ich suche eine Schwester und lasse alles vorbereiten. Ich laufe einmal quer über die Station und hole schon einmal alles. ,,Paula, warum rennst du andauernd hin und her?", fragt Franco. ,,Neuer Fall, etwas dringendes", sage ich und laufe weiter. ,,Warte mal schnell. Das war eine super Idee, Lena bei uns aufzunehmen. Sie passt wunderbar zu uns", sagt er. ,,Freut mich", sage ich. ,,Ich lasse dich mal machen", meint Franco und ich haste wieder ins Zimmer. Mittlerweile stehen dort Fixierbett und ein normales. Es ist also alles vorbereitet. Ich hoffe, dass dieses Mädchen mehr so ist wie Lena, und dass man sich mal wieder getäuscht hat. Mir tun diese Mädchen immer unendlich leid, und in welcher Situation sie dann sind.

Lena müssen wir ja auch vor ihrem verrückten Vater schützen. Ich bin mal gespannt, ob er sie findet. Natürlich hoffe ich das Gegenteil, aber man kann nie wissen. 
Kurze Zeit später wird das Mädchen eingeliefert. Sie ist ebenfalls betäubt und liegt da. Die Sanitäter lagern sie um und gehen dann wieder. Ich gehe nochmal aus dem Zimmer. Zehn Minuten später schaue ich nochmal nach ihr. Sie ist wach und sitzt auf dem Bett. Ich gehe näher ran und sehe, dass das Mädchen an genähten Wunden und Schnitten kratzt. ,,Nicht daran kratzen", sage ich und halte die Hände fest. ,,Das juckt aber", beschwert sie sich. ,,Ich kann dir etwas darauf machen", sage ich und lasse die Hände los. Aus dem Schrank besorge ich eine Gaze und mache sie auf die Wunden. Dann verbinde ich es ordentlich und räume alles auf. ,,Warum sind Sie so freundlich?", fragt sie. ,,Weil das mein Beruf ist. Ich bin Dr. Martinson", sage ich. ,,Ich heiße Sonja", sagt sie. ,,Dann erklär mir doch mal, warum du deiner Meinung nach hier gelandet bist", sage ich. ,,Ich weiß es nicht. Die haben mich so zugedröhnt", sagt Sonja. ,,Hier ist das nicht so, aber du musst mit uns zusammenarbeiten. Wenn du mal da rüber schaust, weißt du, was passiert, wenn du nicht mit uns zusammen arbeitest", sage ich und zeige auf das andere Bett. Sie schaut erschrocken zu dem Bett. ,,Nein, das will ich nicht", sagt sie ängstlich.

,,Okay, dann wären wir uns in diesem Punkt schon mal einig. Am Montag starten wir mit ein paar Gesprächen und dann kann ich die Situation besser einschätzen. Bis dahin sehen wir ja, ob du zu Recht hier bist", sage ich. ,,Und jetzt? Was soll ich denn machen?", fragt sie. ,,Am besten schaust du mal, ob du ein Buch im Raum gegenüber findest. Und eines noch: du kommst nicht von dieser Station", sage ich und gehe wieder.

Dann gehe ich den Flur entlang zu meinem Büro. Unterwegs komme ich am Zimmer von Lena vorbei. Ich höre lautes lachen und gehe neugierig näher. Als ich die Tür aufmache sehe ich, dass Alex und Franco Lena durchkitzeln. Julia steht grinsend daneben. ,,Lasst sie mal in Ruhe. Sie ist schon völlig fertig vor lauter lachen", sage ich und gehe dazwischen. ,,Danke", sagt Lena, als sie endlich wieder gerade sitzt. ,,Kommst du dann auch gleich mit?", fragt Julia und schaut auf die Uhr. ,,Klar, ich habe Schichtende", sage ich und gehe in mein Büro, um mich umzuziehen. Dann fahre ich den PC runter und nehme meine Tasche. Hinter mir schließe ich das Büro ab und gehe dann mit den anderen nach Hause. ,,Und, was haltet ihr von Lena?", frage ich. ,,Sie ist echt die Richtige für uns Chaoten", meint Franco. ,,Ja, das habe ich mir auch gedacht", sagt Alex. Ich bin froh, dass sie Lena mögen. Ansonsten hätte ich ein kleines Problem. Ich und Julia haben es ihr ja schon versprochen. Und die Sache mit ihrem Vater ist auch ziemlich schlimm. Ich hasse solche Menschen einfach nur. Damit bin ich auch nicht die einzige.

Da heute Freitag ist und ich das Wochenende frei habe, bleibe ich an diesem Abend etwas länger auf und schaue mit den Anderen fern. Gegen halb zwölf gehe ich dann schließlich in mein kuscheliges Bett und schlafe schnell und zufrieden ein.

So, das ist der 6. Teil dieser ff. Ich habe es gestern einfach nicht mehr geschafft, sryyy.
Ich hoffe, dass es euch gefällt. Bitte schreibt mir in die Kommentare, ob es euch gefällt. Danke!!!

Eure Jacqui1709

Paula Martinson - Story ♥Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt