Kapitel 19

713 31 10
                                    

Als ich wieder aufwache, sind meine Füße oben und neben mir knien Sam und Alex. In meiner Hand steckt ein Zugang und mir ist leicht schwummrig. Jetzt bin ich vom Arzt zum Patienten geworden.
,,Paula, hörst du mich?", fragt Alex. Ich nicke und will mich aufsetzen aber sie drücken mich beide wieder auf den Boden. ,,Bleib liegen, ich habe dir gerade erst etwas gespritzt. Paula, du machst dir selbst zu viel Druck", sagt Alex. ,,Ich weiß, aber ich habe solche Angst um Lena", seufze ich. ,,Wir verstehe dich auch. Aber du bleibst jetzt hier liegen, bis die Anderen anrufen", sagt Sam. Ich nicke und schließe meine Augen wieder. ,,Hey, bleib wach", sagt Alex und schlägt mir auf die Wange. ,,Alex, nimm deine Hände da weg. Ich bin noch wach. Mir ist nur schwindlig", sage ich und schiebe seine Hand weg.
Einen Augenblick später schiebt sich eine Hand unter mein Oberteil. Empört schlage ich nach der Hand und reiße meine Augen wieder auf. Ist klar, dass die Hand zu Alex gehört. Alex grinst und streichelt mir über die Wange. ,,Ich lasse dich mal ganz kurz alleine", meint er und steht auf. Sam sitzt neben mir und beobachtet mich aufs Genaueste. Ich komme mir wie ein Schwerverbrecher vor, der unter Beobachtung steht.
Eine Minute später klingelt mein Handy. Ich ziehe es aus der Tasche und gehe ran: ,,Hallo?", melde ich mich. ,,Paula, wir haben Lena. Es ist alles super", sagt Julia. ,,Gib sie mir", verlange ich. ,,Wird schwierig, sie liegt gerade im RTW, damit wir Verletzungen ausschließen können", meint sie. ,,Dann kommt wenigstens schnell nach Hause", sage ich und lege auf. ,,Und?", fragt Alex, der mittlerweile wieder neben mir sitzt. ,,Soweit alles gut", sage ich. ,,Na immerhin geht es einer von euch Beiden halbwegs gut", murmelt Sam. Ich verdrehe die Augen.
,,Das habe ich gesehen. Geht es dir jetzt wieder besser?", fragt Alex. Ich nicke. Er zieht mir den Zugang und ich setze mich auf. ,,Besser?", fragt Sam. Ich nicke und spiele mit meinen Finger herum. Nach einiger Zeit nimmt Alex meine Hände in seine. ,,Paula, ich habe es dir schon mal gesagt bzw. gezeigt. Ich liebe dich und ... vielleicht geht es dir auch so wie mir", sagt er. ,,Alex ... es ist nicht böse gemeint, aber ich habe gerade andere Sorgen. Können wir das Gespräch später führen?", frage ich vorsichtig. Er nickt und dreht den Kopf weg. Ich finde ihn ja eigentlich schon süß, aber ...

Eine halbe Stunde später geht die Tür auf. Ich springe auf und laufe aus dem Zimmer. Im Flur befinden sich Julia, Franco, Nina und Lara. Franco und Julia stützen Lena, die ziemlich verweint und mitgenommen aussieht. ,,Was ist passiert?", frage ich erschrocken. ,,Paula ...", beginnt Julia. ,,Ihr habt doch noch gesagt, dass mit ihr alles in Ordnung ist. Das sieht mir nicht danach aus", sage ich und deute auf Lena.
,,Komm mal runter. Franco, komm. Wir bringen sie ins Behandlungszimmer", sagt Julia und die Beiden schleifen Lena in ein anderes Zimmer. Ich folge ihnen und schaue ihnen zu, wie sie Lena auf die Trage legen. Dann eile ich zu ihr und nehme ihre Hand. ,,Was ist passiert?", frage ich nochmal. Aber niemand gibt mir eine Antwort. ,,Franco, was ist los?", frage ich und schaue ihn eindringlich an. Aber auch er gibt keinen Ton von sich. Dann fixiere ich Nina mit meinem Blick. Sie schaut sofort auf den Boden.
,,Leute, was ist?", frage ich gequält. Lena schläft mittlerweile und ich gehe mit den Anderen nach draußen. ,,Ich höre?", frage ich. ,,Sie ... der Entführer hat sich an ihr vergangen", sagt Julia leise. ,,Was?", brülle ich beinahe. ,,Nicht so laut. Wir sind zu spät gewesen", sagt Franco. Ich muss mich erstmal hinsetzen, so geschockt bin ich. ,,Hoffentlich schafft sie das", murmelt Nina. ,,Ich nehme mir ein paar Tage frei", sage ich und rufe meinen Chef an. Er hat dazu Verständnis und ich nehme mir eine Woche frei, damit ich mich um Lena kümmern kann.

Später schaue ich nochmal nach ihr. Sie schläft noch. Ich gehe langsam zu Lena und streichele ihr über die Wange. Sofort schlägt sie die Augen auf und starrt mich mit glasigen  Augen an. ,,Hey ... wie geht es dir?", frage ich behutsam. Aber Lena beginnt sofort, zu weinen. Ich nehme sie in den Arm und streichele ihr beruhigend über den Rücken. ,,Alles wird gut, Mäuschen", sage ich leise. ,,Danke", sagt Lena und schnieft. Ich warte, bis sie wieder schläft. Dann gehe ich ins Wohnzimmer. ,,Und?", fragt Sam. ,,Mit den Nerven völlig am Ende", murmele ich. ,,Bist du sicher, dass es nicht besser ist, wenn wir sie in die ...", beginnt Alex. ,,Nein, sie bleibt hier", sage ich sofort. Ich schicke Lena nicht in die Psychiatrie. Dort übersteht sie keine Woche mehr. Ich kenne mich ja damit aus und ich werde mich um Lena kümmern.

So, das wäre dann Kapitel 19.

Endlich geht es weiter. Aber ich war die letzten Tage im Krankenhaus und habe nur meine alten Bücher teilweise überarbeitet.

Ich hoffe, dass es euch gefällt und würde mich sehr über Votes und Kommentare freuen. Danke!

Eure Jacqui1709


Paula Martinson - Story ♥Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt