Kapitel 23

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Der nächste Morgen ist auch nicht besser für mich. Als ich aufstehe sind Julia, Franco und Alex schon bei der Arbeit und ich gehe erst einmal duschen. Dann setze ich mich auf die Couch und schaue ein bisschen Fern. Irgendwie langweilt mich in den letzen Tagen alles und jeder. Ich bin so motivations- und lustlos. Aber es liegt alles daran, dass ich Lena so sehr vermisse.

Plötzlich geht die Tür auf und Lena steht da. Ich springe auf und falle ihr um den Hals. ,,Lena", sage ich. ,,Du erwürgst mich ja. Lass mich los", sagt sie. Ich lasse sie los und wir setzen uns aufs Sofa. ,,Geht es dir wieder besser?", frage ich. ,,Ja ... aber wenn Sam nochmal ...", beginnt sie. Jedoch unterbreche ich sie sofort. ,,Sam ist ausgezogen. Ich habe ihm mal meine Meinung gesagt", sage ich. ,,Aber er liebt dich", kommt es von ihr. ,,Woher weißt du das denn?", frage ich erstaunt. ,,So wie er dich ansieht oder mit dir redet ...", meint sie. ,,Dann habe ich das wohl als Einzige nicht mitbekommen", seufze ich. ,,Kann sein. Ich gehe meine Sachen nach oben bringen", sagt Lena und verschwindet mit Tasche und Rucksack über die Treppe nach oben.

Einige Minuten später kommt sie wieder herunter. ,,Paula ... ich muss dir etwas beichten", sagt sie. ,,Okay ... dann fang mal an", sage ich etwas unsicher. Will ich das wirklich wissen? ,,Okay ... mir ging es an einem Tag extrem schlecht und ... ich ... habe etwas angestellt", sagt sie. ,,Was ist los, Lena?", frage ich. ,,Ich ... habe ein klitzekleines Messer gehabt", sagt sie leise. ,,Zeig her", seufze ich. Ich kann mir schon denken, was sie gemacht hat. Wahrscheinlich hat Lena sich geritzt. Sie krempelt ihre Ärmel hoch und man sieht ein paar oberflächliche und kleine Schnitte. ,,Mach das nie wieder. Das muss man nicht nähen und es ist nichts wildes", sage ich etwas erleichtert. ,,Vor deiner Reaktion davon hatte ich am meisten Angst", sagt Lena. ,,Aber du brauchst davor doch keine Angst zu haben. Sowas kann jedem Mal passieren", sage ich. 

,,Danke", sagt sie und umarmt mich. ,,Wollen wir für die Anderen drei etwas kochen?", frage ich. ,,Ja ... können wir machen", sagt Lena. ,,Oder ich habe eine bessere Idee. Wir grillen heute. Kommst du mit zum Einkaufen?", frage ich. ,,Ja, ich bleibe nicht mehr alleine hier", sagt Lena und springt auf. Also schnappe ich mir Geld aus der Haushaltskasse und wir fahren zum nächsten Supermarkt. Dort kaufen wir Steak, Wurst und Getränke ein. Dann fahren wir wieder nach Hause und ich schmeiße den Grill an. Lena packt inzwischen alles auf und stapelt es auf einem Teller. Dann legen wir das Essen auf den Grill und machen zwischendurch den Salat. Dann decken wir den Tisch auf der Terrasse und warten, bis das Essen fertig ist. Als wir fast fertig sind, kommen Julia, Franco und Alex nach Hause. ,,Das riecht ja echt lecker", meint Franco. ,,Oh, Lena ist ja wieder da", sagt Julia überrascht. Dann setzen wir uns und beginnen zu Essen. 

,,Hast du gut gegrillt, Lena", meint Alex. Sie grinst. ,,Was machen wir heute noch?", fragt Julia. ,,Ich habe eine Idee", meint Franco. Alle seufzen, denn jeder weiß, dass es nicht immer die besten Ideen sind. ,,Hey, immer diese Vorurteile", beschwert er sich. ,,Also, lass hören", murmele ich. ,,Wir gehen ins Freibad", meint er. ,,Okay, das geht ja noch", meint Julia lachend. ,,Na dann los", meint Franco begeistert und räumt den Tisch ab. Ich helfe ihm dabei. Anschließend packen alle ihre Badesachen ein und wir fahren mit dem Auto zum Schwimmbad. Wir ziehen uns um und die Jungs gehen mit Lena gleich ins Wasser. Sie tunken Lena und spritzen sich gegenseitig nass. Julia und ich gehen auch langsam ans Wasser und setzen uns an den Rand. 

Natürlich spritzen uns die Jungs wach, während Lena ein paar Bahnen schwimmt. ,,Wo ist Lena denn?", frage ich, als ich sie aus den Augen verloren habe. ,,Der wird schon nichts passiert sein, Paula. Schau, dort schwimmt sie doch", meint Alex und lacht. ,,Das ist nicht lustig, man kann nie vorsichtig genug sein", sage ich leicht genervt. ,,Ist ja gut", meint er. Dann packen die Jungs mich an den Armen und ziehen mich ins Wasser. Ich tauche unter und komme hustend wieder an die Oberfläche. ,,Spinnt ihr?", frage ich und streiche mir die Haare aus dem Gesicht. ,,Das musste sein", sagen sie und ziehen Julia auch mit ins Wasser. Sie schaut die Beiden auch erbost an, als sie wieder über Wasser ist. ,,Ihr seid Spielverderber", sagt Franco und versucht, Julia zu tunken. Lena kommt wieder näher und schaut belustigt zu, wie Julia und Franco sich gegenseitig tunken. ,,Kommst du mit, ein paar Bahnen schwimmen? Jetzt bist du ja auch nass", meint sie. ,,Ja, danke den Herren bin ich nass. Los, bevor sie auf dumme Ideen kommen", sage ich und schwimme ihr nach. Wir schwimmen ein paar Bahnen und gehen dann mal aus dem Wasser und auf die Liegewiese, um Pause zu machen. 

,,Möchtest du ein Eis oder etwas trinken?", frage ich Lena. ,,Ja, ein Eis", sagt sie. ,,Dann komm mit. Julia, kommst du auch mit?", frage ich. Sie nickt und wir laufen zum Kiosk. Als wir zurückkommen höre ich wie Alex sagt: ,,Also Trinken müssen sie nicht kaufen. Im Becken ist genug zu trinken." 

,,Das bekommst du noch zurück", sage ich. ,,Ist gut, aber jetzt nicht. Ich möchte mich sonnen", meint er und dreht sich auf den Bauch. ,,Viel Spaß dabei im Schatten", meint Lena und lacht. Julia und ich stimmen ein. Wir setzen uns auf unsere Handtücher und essen das Eis. Danach unterhalten wir uns und schließlich gehen wir nochmal ins Wasser. Später gehen wir nach Hause und gammeln nur auf der Couch herum. Alex, Franco und Julia gehen früh ins Bett und ich bleibe mit Lena noch eine Weile wach, da ich ja nicht arbeiten muss. Erst wieder am Montag. 

So, meine Lieben. Das wäre dann Kapitel 23. Ich hoffe, dass es euch gefallen hat. Bitte schreibt mir eure Meinung in die Kommentare. Danke!

Eure Jacqui1709

Paula Martinson - Story ♥Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt