fourteen.

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Vorsichtig setze ich den mintgrünen Stohhalm in dem farblich dazupassenden Matcha-Mischgetränk an meine Lippen und sauge kurz daran.
"Mhh, ausgezeichnet.", bestätige ich Jongdaes fragenden und zugleich misstrauischen Blick.
Nachdem wir so wie so den ganzen Tag für uns haben - so ganz ohne Unterricht - habe ich den Braunhaarigen gefragt, ob er mit mir in mein Lieblingskaffee gehen möchte. Natürlich hat er meinen Wunsch nicht abgeleghnt und nun sitzt er hier auf den schwarzen Ledersessel, das hellgrüne Getränk und einen Red-Velvet-Cake vor sich stehend und betrachtet den Inhalt seines Glases missgünstig.
"Kann ich das wirklich trinken?", fragt er, woraufhin ich nur lachen muss.
"Natürlich kannst du das! Siehst du doch, ich es auch. Das ist Matcha, ich hab dir doch oft genug davon vorgeschwärmt und die solltest ihn wertschätzen und nicht verachten."
"Aber... die Farbe ist doch viel zu kräftig für einen Tee. Tee sollte doch wässrig sein."
"Mit Wasser aufgebrühtes Aroma ist das, was du meinst. Das hier-" ich deute auf sein Getränk "-ist eine Kunst für sich."
Seine Augen verformen sich zu Mondsicheln sobald er zu lachen beginnt. "Naja, wenn du so überzeugt davon bist, kann es ja nur gut sein."
Gespannt betrachte ich mein Gegenüber während auch er den Stohhalm an seine Lippen ansetzt und zu trinken beginnt.
Sofort hellt sich sein Gesicht auf und ein zufriedenes Brummen verlässt seinen Mund. "Das Zeug ist wirklich gut."
Von meiner Seite aus kommt daraufhin nur ein Schulterzucken. "Vertrau mir doch."

(~{}~)

"Der Tag war heut echt schön. Ich bin der Meinung, wir sollten uns mal öfter treffen, huh?" Jongdae und ich stehen an der Bushaltestelle, an der sich unsere Wege tagtäglich trennen – während er nur ein paar Meter entfernt von hier wohnt, habe ich noch einige Kilometer vor mir.
"Definitiv." Ich fasse mir an meinen Nacken und lache leise und verlegen auf. In Filmen ist das hier normalerweise die Stelle, an der der Junge das Mädchen küsst. Aber ich bin definitiv noch nicht bereit dafür und ich hoffe, ihm geht es genauso.

"Ähm... also..." setzt mein Gegenüber zu einem Satz an, nachdem wir uns kurze Zeit lediglich angeschwiegen haben.
"Äh...", trage ich zu dem Gespräch bei.
"Also... dann bis morgen, stimmt's?", schafft er es dann doch seine Worte zu finden.
"Bis morgen, Jongdae." Und ohne gewollte Intention mache ich einen Schritt auf den Braunhaarigen zu, lege meine Hände um seinen Nacken und drücke ihm einen leichten Kuss auf die Wange.
Kurz darauf merke ich, wie mein Gesicht zu glühen beginnt; ebenso das seine. Ich weiß, es wirkt vielleicht komplett lächerlich, aber für uns ist dieser Moment und diese kleine Geste 10 mal intensiver als für Außenstehende.
Uns sogleich holt uns ein lautes Brummen aus unserer kleinen, imaginären Kuppel und ich wende meinen Blick dem auf uns zukommenden Bus zu.
Ich entferne mich langsam von Jongdae und winke ihm noch einmal zum Abschied, bevor ich in das Gefährt vor mir steige und wieder mit meinen Gedanken alleine bin.
Jetzt, wo ich niemandem zum Reden mehr habe, wird mir eigentlich erst wirklich bewusst, was ich so eben getan habe.
Ich habe Jongdae indirekt gezeigt, was ich für ihn empfinde.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 14, 2018 ⏰

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Of Tea And Coffee || XiuChenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt