Das 1. Treffen

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Zitternd und nervös steige ich aus meinem Wagen und laufe über den nassen Kies. Jeder Schritt lässt die kleinen Steine zu meinen Füßen knirschen und ich versuche den Halt in meinen Pumps nicht zu verlieren. Was sich mehr als schwer erweist, da meine Knie ganz weich sind und ich es nicht mehr gewohnt bin in solchen Schuhen zu laufen. Mit jedem Schritt komme ich der Tür näher, hinter der entweder eine bittere Enttäuschung oder aber die Erfüllung meiner Lust auf mich wartet. Bevor ich klingle richte ich noch einmal mein Outfit. Da stehe ich nun, extra herausgeputzt in meinen Pumps aus Wildleder in einem dunklen Lila. Gefolgt von schwarzen halterlosen Strümpfen, welche mit den dazugehörigen Strapsen ihren Halt um meine Oberschenkel finden. An meinem Po schmiegt sich ein lilafarbenes Höschen aus Seide, welches in meiner Mitte mit einer schwarzen Spitze verziert ist. Passend dazu trage ich den BH, welcher auch mit der edlen schwarzen Spitze bestückt ist. Natürlich wird dieses Set ordentlich von einem engen schwarzen Etuikleid bedeckt. Die Haare habe ich locker zurückgesteckt, in der Annahme sie könnten später vielleicht stören. Auch mein Make-Up ist nur dezent aufgetragen. Dennoch habe ich alles bewusst so hergerichtet – in mühevoller Kleinarbeit an diesem Tag – nur damit ich hoffentlich für ihn perfekt aussehe. Mein Finger gleitet zu der Klingel während ich nervös mit den Füßen tripple. Den Blick nach unten gerichtet stehe ich da und warte, dass du die Tür öffnest. Als dies geschieht, traue ich mich nicht den Blick zu heben, sondern starre weiterhin nervös auf den Boden vor meinen Füßen. Ich höre deine Stimme in leichter Entfernung, wie sie meinen Namen sagt und spüre deine warmem Finger als diese unter mein Kinn greifen, um meinen Kopf zu heben.

„Amelia, sieh mich an!"
Ich schaue nun direkt in deine rehbraunen Augen, voller Wärme und habe sofort das Gefühl, als würde ich den Boden unter dem Füßen verlieren. Deine Hände gleiten nun über meine Schultern, die Arme hinunter und stoppen an meinen Händen, um diese zu halten und mich sanft ins Haus zu geleiten.
Du stehst nun hinter mir. Ich spüre deinen Atem an meinem Ohr, als du mir sanft zuflüsterst.
"Du siehst zum anbeißen aus, Kleines."
Deine Lippen streifen sanft meine Ohrmuschel, als du wieder einen Schritt nach hinten gehst und dich aufrichtest. Ich bin nervös und kann nicht aufhören an meinen Fingern zu spielen. Immer wieder lasse ich meine Daumen umeinander kreisen und verlagere mein Gewicht auf meinen Beinen hin und her. Du beginnst um mich herum zu laufen. Ohne ein Wort zu sagen ziehst du mich förmlich mit deinen Augen aus. Alles betrachtest du mit größter Sorgfalt. Ich halte es bald nicht mehr aus. 
"Bitte sag doch etwas zu mir Luca. Wenn du so um mich herumschleichst, werde ich nur noch nervöser als ich es ohnehin schon bin."
Ich merke, wie mir das Blut in die Wangen schießt und diese trotz des Makeups sicher strahlend rot werden. Luca bleibt vor mir stehen und blickt mir tief in die Augen.
"So? Wirst du das? Ich bin nur neugierig. Immerhin ist das unser erstes Treffen, Kleines und ich muss doch einmal ganz genau begutachten, was für eine hübsche Sub ich mir da ausgesucht habe. Und das, was ich bis jetzt sehe, gefällt mir sehr. Du bist noch attraktiver, als es ein Bildschirm darstellen kann. Und weil wir gerade beim Begutachten waren: Wärst du so nett und entledigst dich deines Kleides?"
Ich nicke und beginne den Reisverschluss meines Etuikleides zu öffnen und lasse es von meinen Schultern über meinen Körper rutschen, wo es einen Kreis bildend um mich liegen bleibt. Luca reicht mir eine Hand und ich steige heraus. Gerade als ich mein Kleid aufheben möchte, kommt er mir zuvor und nimmt es an sich. Ein leichtes Schmunzeln umspielt seine Lippen.
"Ich glaube nicht, dass du dieses Stück bis morgen früh noch einmal gebrauchen wirst. Ich werde es für dich verwahren, Kleines."
Luca deutet auf eine Tür.
"Geh dort hinein und setz dich. Mach es dir bequem. Francis bringt dir etwas zu trinken, wenn du möchtest. Ich muss leider noch einen wichtigen Anruf tätigen und dann bin ich ganz für dich da."
Ich nicke erneut und betrete den Raum, ein gemütliches Zimmer mit Sesseln, einer Bar und einem Kamin. Ich komme mir beinahe vor, als wäre ich in einer dieser Gentlemenlounges. Ich setze mich in einen der Ledersessel. Zumindest hatte ich das vor, denn ich stocke abrupt in der Bewegung. Meine Gedanken fangen an sich zu drehen. 'Vielleicht sollte ich mich lieber auf den Boden knien. Aber Luca sagte doch, dass ich es mir bequem machen könne. Oder hat er gar eine andere Vorstellung von bequem?' Ich will doch alles richtig machen, damit ich ihm gefalle, denn er gefällt mir sehr gut.'
Ich höre ein Räuspern hinter mir und blicke in die Richtung aus der es kam. Ein Mann, ich nehme an es handelt sich um Francis, steht in der Tür des Raumes.
"Bitte Miss setzen sie sich. Kann ich Ihnen ein Getränk bringen? Einen Tee oder ein Wasser?"
Ich lasse mich langsam, aber dennoch unsicher in das Leder sinken.
"Könnten sie mir einen Whiskey und ein stilles Wasser bringen...bitte...ähm Francis?"
Meine Stimme wird bei den letzten Worten immer leiser, denn in diesem Moment ist mir bewusst, dass ich nur noch Reizwäsche an habe. Doch Francis lächelt mich an. 
"Gerne Miss."
Und sofort bin ich alleine. Meine Hände sind mittlerweile ein wenig nass vor Nervosität. Sie will einfach nicht abnehmen. Ich schaffe es kaum mich richtig in dem Zimmer umzusehen und das weiche Leder des dunkelbraunen Sessels, ein Clubsessel wie ich feststelle, zu genießen, als Francis auch schon mit meinen Getränken wieder herein kommt. Er stellt sie vor mich auf den kleinen Tisch und flüstert.
"Seien sie nicht besorgt. Ich arbeite schon eine Weile mit Mister Ackles zusammen und kann immer wieder nur sagen, dass er ein herzensguter Mensch ist."
"Danke Francis."
Als erstes greife ich nach dem Whiskey und lasse ihn langsam meine Kehle hinunter fließen. Angenehme Wärme breitet sich dort aus, wo er sich seinen Weg suchte. Langsam werde ich etwas ruhiger und rufe mir noch einmal Luca ins Gedächtnis. Als er so vor mir stand, einen Kopf größer als ich mit diesem breiten Schultern und der schmalen Taille. So akkurat und männlich. Selbst durch seinen dunkelblauen Anzug konnte ich erkennen, dass er trainiert war. Bei unseren vielen Gesprächen, vor unserem Treffen, erwähnte er, dass er jeden Morgen seine Bahnen schwamm. Am liebsten hätte ich mich in diesem Moment in seine starken Arme gedrückt und mich einfach nur von ihm halten lassen. Doch ich wusste, dass mir dies ohne seine Erlaubnis nicht zustand. Aber als er mir so tief in die Augen blickte, musste ich mit meiner Beherrschung kämpfen. Denn ich hatte das Gefühl, dass die Zeit still stand, als ich ihm in die Augen sah. Auch schon beim ersten Blick in seine Augen erging es mir so. Doch erst beim zweiten fielen mir die Details auf. Ich täuschte mich bei der Farbe. Sind sie doch eher eine Mischung aus Grün und Braun, welche aus vielen kleinen ineinander verlaufenden Punkten besteht. Seine Haare trägt Luca kurz geschnitten. An den Seiten kürzer als oben, wobei der obere Teile mit Hilfe eines Seitenscheitels auf die rechte Seite gelegt wurde.  Luca hat einen kurzen Bart, schön kurz gestutzt aber dennoch vorhanden. Und überall sah man kleine graue Haare. Etwas, was mir beim ersten Blick auf den Bildern damals sehr gefiel. Er wirkt nicht alt sondern reif und männlich und es steht ihm einfach grandios. Manchen Männern stehen graue Haare einfach und lassen sie erfahren wirken. Sein komplettes Bild löst ein warmes Gefühl in meiner Körpermitte aus. Er wirkt elegant und dennoch maskulin,  sanft und doch gleichzeitig hart. Luca ist bildhübsch, und dennoch sieht man, dass sein Leben nicht immer einfach war. Ich bin tief in meinen Gedanken versunken und seufze.
"Was gibt es zu seufzen, Kleines?"
Luca kommt auf mich zu und setzt sich neben mich. Ich habe ihn gar nicht hereinkommen hören. Er lehnt sich zurück und lächelt mich an.
"Du siehst bezaubernd aus, dass muss ich dir lassen."
"Danke dir."
"Möchtest du noch ein wenig reden?"
Ich schüttle mit dem Kopf und bin selber verwirrt, warum ich das tue. Ich blicke Luca an.
"Nein und ja. Gott ich weiß es nicht. Entschuldige, ich bin nur so unglaublich nervös. Und wir haben schon so viel geredet, aber dennoch nicht genug. Ich habe das Gefühl dich zu kennen und gleichzeitig auch nicht. Ich habe so viele Fragen aber bin auch so gespannt wie und was passieren wird und wie es mir gefallen wird. Ich...hab das Gefühl, dass ich nur Mist erzähle..."
"Kleines wie wäre es damit? Als erstes setzt du dich einmal genau dorthin, wo du hingehörst, nämlich kniend zu den Füßen deines Masters."
In diesem Moment ist mir klar, dass das Spiel zwischen uns begonnen hatte. Ich senke meinen Kopf.
"Ja, Master!"
Schnell gleite ich von der Couch und knie mich direkt zu den Füßen meines Masters. Mein Blick lasse ich gesenkt und meine Hände liegen auf meinen Oberschenkeln. Luca legt seine Hand auf meinen Kopf.
"Brav, Kleines. So, jetzt trink ich auch erstmal ein Glas Wein."
Ich höre, wie Luca nach Francis ruft. 
"Ich hätte gern ein Glas meines Weins und bringst du mir bitte einmal das, was ich vorhin mit herunter brachte und draußen hinlegte. Danke Francis!"
"Natürlich Mister Ackles, ich beeile mich!"
Die Spannung auf das, was jetzt kommt steigt mir immer mehr in den Kopf. Meine Finger kribbeln und meine Scham beginnt leicht zu pulsieren und ich spüre, wie sich jetzt schon meine Vorfreude auf das Kommende zeigt, da meine Scham feucht wird. 
'Und das obwohl er noch nicht einmal etwas getan hat. Ob er es merkt? Männer haben ja einen Sinn dafür!'
"Amelia, alles okay?"
"Ja, Master."
Luca setzt einen Finger unter mein Kinn und hebt es somit hoch. 
"Sieh mich an. Also was ist los?"
"Es ist nichts Master!"
"Und warum reibst du dann deine Oberschenkel aneinander? Denkst du mir ist das nicht aufgefallen?"
Schlagartig werde ich rot im Gesicht. Ich weiß nicht, was ich darauf erwidern soll. Ich schäme mich gerade dafür. Doch Luca lächelt mich an.
"Was wirst du denn so rot? Ist dir das peinlich?"
"Ja, Master."
"Und was ist dir denn so peinlich, Kleines?"
Ich versuche die richtigen Worte zu finden und überlege. Scheinbar dauert das Luca zu lange.
"Ich warte!"
"Mir ist es peinlich feucht zu sein, obwohl Sie noch gar nichts gemacht hatten Master!"
Ich sehe aus dem Augenwinkel, wie Francis das Zimmer betritt und neben dem Wein noch etwas anderes hereinbringt. Luca steht auf und dreht sich mit einem Grinsen auf dem Gesicht zu Francis um.
"Francis, gut das du gerade kommst. Amelia hat gerade berichtet, wie feucht sie schon geworden ist und das nur von meiner bloßen Anwesenheit. Und da ich sie vor ihren eigenen Fingern schützen sollte, bist du im richtigen Moment gekommen. Du kannst mein Glas Wein hinstellen und mir das Mitgebrachte reichen. Danke Francis."
Luca dreht sich wieder zu mir.
"Dann wollen wir einmal beginnen, Kleines. Reich mir deine Hand!"


Das 1. Kapitel von der neuen Geschichte. Ich hoffe, dass sie euch gefällt und wie ihr seht, ist es diesmal kein männlicher Sub sondern eine weibliche. Ich bin gespannt auf eure Kommentare und Ideen, Anregungen und alles was ihr sonst noch so habt.

<3 Lilly <3


Aufkeimende LustWo Geschichten leben. Entdecke jetzt