Change-Peeta's Verwandlung Kapitel 3

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Gefoltert

Ich lebe nur noch vor mich hin. Ich scheine ein zweites Ich zu besitzen. Täglich setzten sie mich zweimal vor die Kamera, wo ich immer wieder denselben Text aufsagen muss. Ich habe einen bestimmten Zeitplan zugeteilt bekommen. Um 5 Uhr morgens werde ich aus meiner Zelle geführt und in einen quardratähnlichen Raum gebracht. Anschließend folgt meine tägliche Foltereinheit. Ich versuche es so reduziert qualvoll klingen zu lassen wie es geht,denn alle Gefangenen erwartet dieser Zeitplan. Jeder wird auf verschiedene Art und Weise gefoltert. Es gibt 20 dieser Räume. Es gibt tatsächlich einen Weg wieder zurück in die Freiheit zu gelangen,aber dafür musst du alle Räume 3 Mal überleben. Dies zu schaffen ist nahe zu unmöglich. Das ist auch der Grund warum wir,die Gefangenen, die Räume liebevoll 'Snows Spielwiese' nennen. Allerdings haben es auch ein paar Leute geschafft zu überleben. Trudge Westwick zum Beispiel. Ein älterer Mann. Er lebte in einer kleinen zerfallenen Holzhütte am Zaun von Distrikt 12. Warum er hier festgehalten wurde weiß niemand, aber als er wiederkam sprach er mit keiner Menschen Seele mehr. Man hat ihn täglich bei seinem Spaziergang getroffen. Er war so verkorkst,dass er versucht hat sein Hirn in Doppelkorn zutränken. Auch ich bemerke schon Veränderung. Es ist Tag 14 für mich hier im Kapitol und ich weiß,dass ich es hier nicht mehr lange machen werde. Ich bin sehr wortkarg geworden seitdem ich das Blut von Rebecca an meinen Händen zu kleben habe. Es ist wieder so weit. Die schwere Eisentür bewegt sich mechanisch mit einem lauten Knarren und die ersten morgendlichen Sonnenstrahlen durchfluten meinen dunklen Raum. Ich kneife meine Augen zusammen. Es blendet. Ich gewöhne mich immer mehr an die Dunkelheit. Meine Zelle besteht komplett aus grauen,nackten Steinwänden. Von ihnen strahlt Kälte und Einsamkeit. Meine schweren Eisenfuß- und Handfesseln werden mir entfernt. Diese beschissenen Teile scheueren die Haut runter bis aufs Fleisch. Meine Handgelenke sind eitrig und krebsrot. Langsam kann ich meine Augen normalgroß öffen. Ein Friedenswächter packt mich brutal am Arm und zerrt mich auf die Beine.

'Gut geschlafen Dornröschen?'

Mit einem teuflischen Lächeln im Gesicht grinst Romolus Thread mich an. Am liebsten würde ich ihm seine hässliche Visage verprügeln. Sein Atem stinkt nach Knoblauch und Käse. Mein Magen dreht sich. Aggressiv reißt er mich aus der Zelle in den Flur. Alle Gänge im Gefängnisabteil sind schneeweiß. So unschuldig und rein. Ich bin der Meinung sie haben diese Farbe gewählt, damit die Angst in den Gesichtern der Opfer, die Qual in den Schreien und dunkelroten Blutflecken zur Geltung kommen. Vor und hinter mir gehen jeweils 2 Friedenswächter. Im Gleichschritt maschierend bewegen sie sich vorwärts. Sie funktionieren wie eine Maschine. Weibliche Schreie ertönen aus Raum 12. In diesem Raum befindet sich eine riesige Glasvitrine. Diese wird mit Wasser gefüllt. Der Gefangene wird darin festgekettet und bekommt Stromschläge über das Wasser. Es wird getestet welcher Raum wem am meisten Schmerz bereitet. Folglich wird dieser Raum öfter in den Aufenthalt des Gefangenen eingeplant. Ich werde alle 2 Tage in Raum 4 gebracht.

Dort werde ich gezwungen zu morden. Ich verliere die Kontrolle über mich,sobald der Arzt bei mir war. Ich schreie innerlich, befehle mir anzuhalten, versuche aufzuhören und dann ist es zu spät. Und wieder öffnet sich die schwere Metalltür zu Folterraum 4 mit einem sirenenartigen Geräusch. Der Arzt Percival Crawford steht mit breiten Schultern vor einer,am Boden zusammengekauerten, Person. Es ist ein Junge der seitlich auf dem Boden liegt und Arme&Beine dicht an den Körper presst. Percival hebt seinen Arm und drescht einige Male auf die Rippen des Jungen. Er ist kaum älter als 12.  Romolus,der immernoch meinen Arm im festen Griff hat, räuspert sich unterwürfig.

'Sir Crawford? Peeta Mellark.'

Er lässt mich los und stößt mich an der Schulter in den Raum. Mit einheitlichem Gestampfe entfernen sich die 4 Friedenswächter. Ein lauter Knall ertönt und die Tür ist verriegelt. Percival steht nun an einem kleinem Tisch mit chirurgischem Besteck.

'Guten Morgen Peeta. Wie fühlst du dich?'

Meine Augen sind fest auf ihn geheftet. Ich vermeide ein Gespräch und zeige ihm meine Abneigung in einem Blick. Er nimmt eine Spritze. Mit festem Schritt schreitet er auf mich zu. Percival packt mich mit einer Hand im Nacken und drückt meinen Kopf und Oberkörper nach unten,dass es aussieht,als würde ich mich vor ihm verbeugen.

'Du weißt Peeta,es ist nur zu deinem Besten.'

Mit diesen Worten rammt er mir die Spritze in meine Narbe im Nacken und flößt mir so eine,mir unbekannte, Flüssigkeit ein. Es wäre sinnlos sich zu wehren. Man würde mich sofort töten. Percival entfernt die Nadel und verlässt den Raum durch eine andere Tür mit Zahlencode.

'W-w-w...wirst d-d-d...du mich jetzt... t-t-t...töten?'

Eine zarte helle Stimme erklingt. Der Junge betrachtet mich von Kopf bis Fuß. Ich sehe sein kindliches Gesicht. Blondes, schütternes Haar fällt ihm in Strähnen übers Gesicht. Ich blinzel verwirrt und schüttel verneinend den Kopf. Der Junge atmet erleichtert auf. Ich merke wie sich meine Gedanken und Erinnerungen verschleiern. Stärker und schneller als sonst. Der Sinn dieses Serums ist,dass jeder Mensch,jedes Wesen in meinen Augen zu Katniss werden kann. Egal ob männlich,weiblich,jung,alt,Mensch oder Tier. Dieses zweite Ich gewinnt die Kontrolle. Jedes Mal. Percival hat am ersten Tag mit recht wenig Flüssigkeit angefangen ,um zu sehen wie mein Körper und  mein Geist darauf reagieren. Schon eine kleine Menge genügt um mich kontrollieren zu können. Je mehr er mir verabreicht desto länger und stärker hält die Wirkung an.

'Geht es dir gut? Hey du da. Waren deine Augen nicht blau?'

Ich sehe alles vierfach. Die Umrisse des Jungen verändern sich. Sie werden weiblich. Ein brauner Zopf fällt über die Schulter. Ihre grünen Augen begutachten mich fragend.

Mein Herz rast, meine Muskeln spannen sich an, meine Atmung wird immer schneller. Hass droht in mir über zu kochen.

Gut Peeta. Du erkennst sie also. Du weißt was zutun ist.

(Innerlich schreie ich....)

Ich weiß was passieren wird, aber es weiß es nicht. Meine Beine schieben sich vorwärts. Ein Fuß setzt sich vor den anderen.

(ich befehle mir anzuhalten....)

Tu ihr weh Peeta. Lass sie deinen Schmerz spüren.

Ich trete den Arm meines Opfers weg. Der Junge rutscht zu Boden und kommt mit dem Gesicht auf. Seine Nase blutet. Er ist zu schwach um sich aufzuraffen. Mächtig bäume ich mich vor ihm auf.

Das war nicht genug. Sie tötete deine Familie Peeta. Sie wollte dich töten Peeta. Töte sie.

Mit meinem Fuß trete ich immer und immer wieder auf ihn ein. Ich höre das Brechen seiner Rippen. Er hat eine Platzwunde am Kopf, seine Nase ist gebrochen,sein linkes Auge ist zu geschwollen und seine Lippen sind aufgeplatzt.

Er schreit vor Schmerzen und ist unfähig sich zu bewegen. Tränen laufen über sein Gesicht und seine Haare sind schweißgebadet.

Beende es.

Ich hocke mich vor ihn hin, ziehe ihn am Hals hoch damit er aufrecht sitzt und sehe ihm genau in die Augen. Meine Hände umschließen seinen Kopf.

Er kneift die Augen zusammen,seine Unterlippe bebt und von seiner Schläfe tropft Blut.

(ich versuche aufzuhören...)

Mit einem Ruck zerre ich seinen Kopf zur rechten Seite. Es knackt. Die Atmung stoppt, die Muskeln erschlafen,das weinen verendet und der Körper fällt schlaff zur Seite. Ich sacke auf die Knie zusammen. Meine Hände presse ich auf meine Ohren und ich weine. Ich habe es schon wieder getan. Ich bin ein Mörder. (und dann ist es zu spät.)

Change-Peeta's VerwandlungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt