Heldin

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Ich kenne eine Heldin. Und sie kennt mich. Besser und länger als eigentlich jeder. 

Sie beschützt mich und hat mich wohl schon öfter gerettet, als ich zählen kann. Und dafür ist sie rund um die Uhr einsatzbereit. Sie reicht mir immer die Hand, egal ob ich am Boden liege oder nur gestolpert bin. Und in dunklen Stunden hält sie für mich immer ein Licht bereit. 

Sie opfert sich bedingungslos für ihre Schützlinge auf und denkt so gut wie nie an sich. Sie gibt, wes sie nur geben kann. Und sie kann Schmerzen lindern und Ängste besänftigen. Sie weiß immer Rat und bringt mir wichtige Dinge bei, die keine Schule der Welt mich lehren kann. 

Sie ist sanft und lieb und weise. Sie spendet Geborgenheit und Trost und Kraft. Sie kämpft wie eine Löwin für die Ihren. Und obwohl sie keine Superkräfte hat müsste man meinen, sie setzt Himmel und Erde in Bewegung. 

Sie sieht das Gute in den Menschen und macht die Welt zu einem besseren Ort ohne es selbst zu wissen. Sie weiß vielleicht auch nicht, dass ich weiß, dass sie eine Heldin ist. Es war auch für mich nicht leicht, es zu entdecken.

Schon als Kind saß ich jeden Samstag Morgen pünktlich für meine Lieblingsghelden auf dem Sofa oder steckte meine Nase zwischen abertausende von Seiten auf denen ihre Heldentaten niedergeschrieben waren. Ich hatte feste Vorstellungen davon wie Helden sein müssen und war mir sicher, dass es solche Helden irgendwo auf der Welt geben müsste. Und während ich überlegte, wo man so einen Helden am ehesten finden könnte, war meine Heldin ständig nur wenige Meter von mir entfernt und beschützte schon damals meine ganze Welt. 

Ist das Poesie oder kann das weg?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt