Tiefschwarze Augen

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Draco Malfoy stand in diesem Korridor an einen Fensterrahmen gelehnt und weinte.


Ein Anblick, den Harry Potter nicht allzu schnell vergessen würde. Zunächst hatte er mit dem Gedanken gespielt, den Slytherin darauf anzusprechen, doch bevor dieser ihn bemerken konnte, war er weiter durch den Korridor geglitten. Er wusste von Dobby, dass Draco durchaus Probleme zu haben schien, denn der Elf hatte bei seinem Besuch in den Sommerferien bereits erwähnt, wie ausgelaugt der Blonde aussehen würde. Was hatte das zu bedeuten?

Eine weitere Frage, die Harry durch den Kopf geisterte, sich unter die vielen anderen mischte und den Jungen nicht zur Ruhe kommen ließ. Es fiel ihm sichtlich schwer, seinen nächtlich benötigten Schlaf zu bekommen. Die grünen Augen lagen tief in ihren Höhlen und die schwarzen Augenringe bildeten einen starken Kontrast zu der blassen Haut, welche sich über die knochige Statur des Gryffindor spannte.

Auch an diesem Morgen erschien er übermüdet zur ersten Unterrichtsstunde und ließ sich erschöpft auf seinen Platz im Zimmer für Verteidigung gegen die dunklen Künste fallen. Cedric saß wie gewohnt neben ihm. Sein Blick war voll Sorge und Zuneigung auf seinen Nachbarn gerichtet. „Wieso warst du nicht beim Frühstück?", fragte er leise, damit Hermine, die Harry seit längerem genauestens beobachtete, um ihn auf seine Fehler hinweisen zu können, nichts davon mitbekam.

„Ich habe es verschlafen. Aber ist schon in Ordnung, ich habe kaum Hunger.", antwortete der Angesprochene ebenso leise und rieb sich mit seiner knochigen Hand über die geschlossenen Augen. Cedric nickte leicht und wandte sich Professor Lupin zu, der soeben das Klassenzimmer betreten hatte.

„Guten Morgen, ich hoffe, ihr seid gut in den Tag gestartet. Ich möchte, dass sich alle Leute mit demselben Thema zusammenfinden. Das Thema, welches ihr gezogen habt, werdet ihr euch hoffentlich gemerkt haben.". Der Professor begann motiviert seine Stunde und beobachtete, wie die Schüler sich ihre Partner suchten. Kurz darauf hatten sich drei Gruppen gesammelt, die nun auf weitere Aufträge warteten.

„Ich möchte, dass ihr an dieser Stelle überlegt, was mit der Verteidigung alles zusammen hängt; selbstverständlich immer auf euer Thema bezogen. Arbeitet in eurer Gruppe und fasst alle Punkte, die euch einfallen auf einem großen Pergament zusammem. Somit haben wir am Ende jeweils eine Übersicht zur Verteidigung gegen magische Geschöpfe, gegen magische Gegenstände sowie gegen Zauberer und Mitmenschen. Ich habe bereits einige Bücher in der Bibliothek rausgesucht, die euch dabei unterstützen können. Gibt es jemanden, der mir netterweise beim Tragen helfen würde?".

Harry reagierte schnell und warf seinen Arm in die Höhe. Mit einem Nicken bestätigte der Professor ihm, dass sie gemeinsam losgehen würden.

Die Korridore waren verlassen. Hier und da hörte man Stimmen oder Knallgeräusche hinter den Türen, die zu weiteren Klassenzimmern führten. Nach einigen Minuten, in denen Schüler und Lehrer stumm nebeneinander her gingen, durchbrach der Schwarzhaarige die Stille.

„Sir, ich hatte vor einigen Tagen ein Gespräch mit Professor Canopus." Daraufhin blieb Lupin plötzlich stehen und sah Harry eindringlich an.

„Ich weiß.", antwortete er. „Weiterhin weiß ich, dass er dich darauf hingewiesen hat, mit niemandem darüber zu sprechen." Mit einer solchen Antwort hatte Harry nicht gerechnet und verdutzt schwieg er. Professor Lupin wandte seinen Blick ab und setzte sich wieder in Bewegung, während sein Schüler ihm mit einem kleinen Abstand folgte. Die Stille, die nun herrschte, war unangenehm und erdrückend. In der Bibliothek angekommen fiel sein Blick auf einen Stapel Bücher, der neben dem Schreibtisch von Madam Pince auf und ab schwebte.

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