Kapitel 3

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Viel zu schnell hastete ich den Gang entlang zu meinem Geschichte - Klassenzimmer. Ich hatte ja schon erwartet, dass mein erster Schultag nicht gerade sonderlich toll ein würde, aber mit so einem Drama hätte ich nie gerechnet.

Als ich die Tür aufstieß war noch niemand im Zimmer, also blieb ich unschlüssig stehen. Kurz entschlossen legte ich meine Bücher auf einem Tisch in der Mitte des Klassenzimmers ab, stellte meine Tasche auf den Stuhl und lief wieder raus um das Mädchenklo zu suchen, was ich auch recht schnell gefunden hatte.

Dort spritzte ich mir zu aller erst das kalte Wasser aus dem Wasserhahn ins Gesicht und begutachtete mich im Spiegel. Meine blonden Locken rahmten ein ängstlich dreinschauendes, makelloses Gesicht mit blauen Augen ein. Meine Haare waren über einen Monat sehr stark gewachsen, sodass ich jetzt viel reifer aussehe, wie ich eigentlich wirklich bin. Ich bin ja keine, die sich ständig im Spiegel bewundert, aber heute konnte ich meinen Blick nicht lösen. Früher hatte ich mich nicht geschminkt, deshalb war der Anblick immernoch gewöhnungsbedürftig.

Beim Klingeln zuckte ich zusammen. Ich musste schleunigst zurück ins Klassenzimmer, bevor ich noch mal eine Stunde nachsitzen durfte. 

Im Zimmer sah ich dann, dass neben meiner Tasche ein Mädchen saß. Sie hatte braune Locken, braune Augen und eine Brille auf. Keine dieser riesigen Brillen, die bei manchen einfach nur lächerlich aussahen. Nein, es war eine ganz normale...ich möchte jetzt aber nicht mehr weiter über Brillen nachdenken.

"Hey, Ich bin Bekah!", stellte ich mich vor. Das Mädchen hob ihren Blick von ihren Aufschrieben und sah mich mit einem schüchterenen Lächeln an. "Hi, Bekah, ich bin Helen."

Ich hatte das Gefühl, dass wir uns super vertragen würden, also fing ich gleich mal ein Gespräch mit ihr an und siehe da, sie taute auf und war eigentlich eine richtige Quasselstrippe.

Nach dem Unterricht gingen wir zusammen in die Mensa zum Mittagessen. Es war ziemlich voll, sodass ich sehr Mühe hatte, mein Tablett zu balancieren und gleichzeitig einen freien Platz zu finden. Aber da deutete Helen schon auf zwei Tische. "Bei den Bitches und den Badboys ist noch je ein Platz frei. Wo willst du hin?"

"Ja, ähm...", dann sah ich Tiffany mir winken. "Ich geh dann mal zu den Mädels..."

"Alles klar. Dann sehen wir uns später im Unterricht oder so!", damit drehte sie sich um und lief aus der Mensa raus. Okaay, was war denn das eben? Wo geht sie hin?

Festen Schrittes machte ich mich auf den Weg zu Tiffany, bis mich irgendjemand meinte anzurempeln und ich natürlich mein Tablet losließ, um meinen Sturz abzufangen. Aber wie durch ein Wunder, wurden das Tablett und ich vor dem Boden gerettet.

"Na hoppla!", hauchte eine spöttische Stimme in mein Ohr, "Komm, ich trag dein Tablett zum Tisch."

Der Typ, der mich angerempelt und aufgefangen hatte, nahm seinen Arm, der um meine Taille gelegen hatte weg und lief mit meinem Essen zum Tisch der Jungs. Da wollte ich jetzt aber nicht hin. Er stellte das Tablett ab und winkte mich zu sich. Aber so schlau wie ich bin, bewegte ich mich keinen Millimeter.

Er kam wieder auf mich zu. "Kommst du?"

"Wieso sollte ich?", antwortete ich geistesgegenwärtig.

"Wenn du jetzt nicht kommst, muss ich andere Maßnahmen ergreifen..." Er grinste verschmitzt. Als ich mich dann immernoch nicht bewegte, nahm er mich einfach kurzerhand im brautstyle auf den Arm. Na toll. Dann trug er mich zum Tisch und setzte sich, sodass ich auf seinem Schoß saß. Natürlich versuchte ich mcih sofort von ihm runterzubekommen, aber er hielt mich einfach fest.

"Heeeeeeeey!", quegelte ich. Er lachte nur. "Bist du jetzt zufrieden?"

"Sehr!" Er grinste und drückte mir meine Gabel in die Hand. Die anderen am Tisch nahmen mich gar nicht wahr, was ich durch einen kurzen Blick in die Runde erkennen konnte, bis auf ein blaues Augenpaar, das mich fast schon mordlustig anfunkelte. Cole.

"Was willst du hier, Davis?", fragte er mich mit vor unterdrückter Wut zitternder Stimme.

"Sitzen. Hast du ein Problem damit?"

"Du bist mein Problem!" zischte er. Das trug uns dann natürlich die ganze Aufmerksamkeit des Tisches bei.

"Jetzt komm mal runter, Junge!", sagte ich noch, bevor ich mir einen witeren Bissen Kartoffelbrei in den Mund schob, der übrigens nach Pappe schmeckte. Mein 'Stuhl´ fing nur an zu lachen.

Cole schob seinen Stuhl zurück und verließ mit schnellen Schritten die Mensa. Ich drehte mich zu meiner neuen Bekanntschaft um: "Ist der immer so?"

"Nein!", lachte mein Gegenüber. Er sah eigentlich richtig gut aus. Blonde, kurze Haare, brauen Augen und ein ziemlcih durchtrainierter Körper wie ich so angelehnt an ihn feststellte.

"Gefällt dir was du siehst?", fragte er mich jetzt endgültig lachen. Jaa..."Naja. Wenn man auf mittelmäßig steht." Ich zuckte gespielt die Achseln und er sahmich entgeistert an, so als habe er so einen Kommentar noch nie gehört...Hat er bestimmt auch nicht. "Ich hab keinen Hunger mehr. Darf ich jetzt wieder aufstehen?" Seine Hände lagen noch immer auf meiner Hüfte.

"Was?"

"O ich aufstehen darf? Wie auch immer du heißt."

"Ja klar...", stammelte er. Dann schien er sich wieder zu fangen. "Ich bin Alex. Du willst doch nur nicht zugeben, dass du mich heiß findest!"

Absolut heiß..."Wenn du das meinst. Dann belass ich dich mal in diesem Glauben."

Damit stand ich auf und gab mein noch immer volles Tablett ab. Alex Blicke spürte ich dabei die ganze Zeit im Rücken.

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Kapitel 3:D

An der Seite bzw. oben ein Bild von Cole

Love Never Fails -The Badboy ClichéWo Geschichten leben. Entdecke jetzt