> Ella, ich... es tut mir leid. <

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Hey Ella, es tut mir leid, aber ich liebe dich nicht mehr. Ich wüsnche dir alles Glück der Erde und möchte, dass du ein tolles Leben hast, doch dafür bin ich nicht der Richtige. Bitte akzeptiere meine Endscheidung, ich mache Schluss. Daniel

>Das ist doch nicht wahr. < sagte Ella geschockt und las sich den Zettel, der vor wenigen Minuten durch den Türschlitz in ihre WG geworfen wurde und den Grace ihr gebracht hatte, noch einmal. Nachdem sie die geschriebenen Worte vier Mal gelesen hatte, verstand sie ihre Bedeutung. Plötzlich sprang sie auf, schaute sich schnell in ihrem Zimmer um und fand schließlich den Umschlag,indem sich der Brief befand, auf ihrem Bett. Ella hatte sich ausversehen daraufgesetzt, aber jetzt betrachtete sie das weiße Papier mit der Aufschrift „An Ella". > Nein, das kann nicht sein. Der verarscht mich doch! < redete sie sich ein, denn sie konnte und wollte es nicht glauben. In ihrem Kopf gab es keine Vorstellung von einem Lebenohne Daniel. Sie waren jetzt vier Jahre zusammen, aber kennengelernt hatten sie sich schon mit fünfzehn Jahren bei einem Projekttag von der Schule aus. Damals war Ellas Klasse auf Klassenfahrt, wo gleichzeitig auch andere Schulen ihre Schüler hingeschickt hatten, und lernte Daniel kennen. Sie hatten sich gleich gut verstanden und Nummern ausgetauscht. Darauf folgten weitere Jahre, indem sie sich fast täglich schrieben und immer besser in den anderen hinein versetzten konnten. Dann mit neunzehn, als Ella die Schule beendete, war sie zu Daniel gezogen. Er war ein Jahr älter als sie und hatte somit schon einen Studienplatzund eine eigene Wohnung. Ella liebte ihn wirklich sehr und sie sprachen so oftbüber ihre gemeinsame Zukunft, weswegen es jetzt so schwer war, dass er einfach so alles weg warf. Langsam stiegen Tränen in ihre Augen und suchten sich ihren Weg über Ellas Gesicht. Ihre Knie gaben nach und sie sank auf den Boden. Mit der freien Hand griff sie nach dem Handy, welches auf dem Ende des Bettes lag. Sie sah die Zahlen zwar durch den Tränenschleier nur verschwommen, aber Daniel war bei ihr immer als Kurzwahlnummer auf der eins. Es klingelte einige Male, bevor erabnahm.

> Ella, ich... es tut mir leid. <brachte er unsicher heraus.

> Ist es wahr? < fragte Ella undals keine Antwort kam, fügte sie hinzu    > Warum? <

> Elli...<

> Nein. Sag mir warum? Ist es, weil ich zu Grace gezogen bin? Oder kommst du mit meiner Vergangenheit nicht klar? Bin ich zu unterdurchschnittlich für deine Freunde? Ist es das? < fuhr sie ihn wütend, aber auch unglaublich traurig an.

> Nein, ich... < stotterte Daniel in den Hörer.

> Oder bin ich auf einmal zu hässlich oder bist du es leid, für uns beide zuverdienen? Du weißt doch, dass ich ab nächsten Monat eine feste Stelle habe. Was habe ich falsch gemacht? Ich.. < weiter kam sie nicht, denn Daniel stoppte sie.

> Ich habe eine andere, ok? < Ella blieb die Luft weg. Hatte er das gerade wirklich gesagt?

> W...was? < schluchzte sie.

> Ich wollte nicht, dass du es so erfährst, aber es stimmt. Ich habe sie in einem Meeting getroffen und danach sind wir einmal essen gegangen. Und dann haben wir... ach verdammt wir haben miteinander geschlafen, ok? Es war, nachdem du ausgezogen warst und ich hatte jetzt einfach so ein schlechtes Gewissen. Ich würde gerne offiziell mit ihr zusammen sein.< erklärte er ruhig und erleichtert. Ella konnte es nicht glauben. Schon längsthatte sie den Zettel aus ihrer Hand fallen gelassen und umklammerte nun zitternd das Telefon an ihrem Ohr. Sie musste das Gespräch schnellstmöglich beenden, denn ihre mentalen Kräfte schwanden mit jeder Sekunde, die verstrich.

> Ok. < war das Einzige, was sie von sich geben konnte.

> Ella, bitte... < versuchte er, ihr eine andere Reaktion zu entlocken. Ohne Erfolg.

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