All I want is your Boyfriend | L.S

Prolog

Kennt ihr das Gefühl, wenn ihr jemanden so sehr haben wollt, dass es euch in der Seele weh tut, diesen jemanden an der Seite einer anderen Person zu sehen?

Mir geht es genauso. Ein schlechtes Gewissen zu haben, ist untertrieben, wenn man bedenkt, dass es sich dabei um den Freund meines besten Freundes handelt. Und es ging viel schneller, als ich es jemals erwartet hatte und es geht auch nicht einfach vorbei, wenn man Gott darum bittet; im Gegenteil: es wird schlimmer.

Luke und ich kannten uns bereits seit dem Kindergarten und sind seitdem die besten Freunde. Wir haben zusammen andere Kinder in den Sand geschubst, waren in das selbe Mädchen verliebt und haben unser Baumhaus zusammen erbaut, welches immer noch bei ihm im Garten steht. Durch uns, sind auch unsere Eltern sehr gute Freunde geworden und wir sehen uns jeden Tag, sowohl in der Schule, als auch danach. Er weiß alles über mich und ich weiß alles über ihn; naja, fast alles. Ich kann ihm ja schlecht sagen, dass ich ein Auge auf seinen Freund geworfen habe, oder? Denn das würde diese Freundschaft zerstören, die mich über Wasser hält und mir immer wieder beweist, dass es doch so etwas wie Unendlichkeiten geben kann, wenn man nur die richtige Person dafür findet.

Wir gehen zusammen auf das Gymnasium und sind gerade in der zwölften Klasse, während Louis, Luke's Freund, in die Elfte geht. Sie haben sich ganz Klischeemäßig dabei verliebt, dass sie ineinander gelaufen sind und Luke ihn daraufhin direkt zum Essen eingeladen hatte. Luke war schon immer sehr direkt gewesen. Auch darin, als er mir sagte, dass er auf Männer stand. Es war nie ein großes Thema gewesen, immerhin tat ich es auch, doch trotzdem hatte mich seine Offenheit damals sehr überrumpelt.

Naja, um auf Louis zurückzukommen...

Die beiden hatten sich dann also getroffen. Immer und immer wieder, bis Louis nach einem Monat zugestimmt hatte, mit Luke Zusammenzusein. Und um ehrlich zu sein, war es genau diese Zeit, in der es mir damit am miesesten ging. Denn ich fand ihn bereits als die beiden ineinander Gelaufen waren, total niedlich und nun, je öfter wir was mit unserer Clique unternahmen, verfiel ich ihm immer mehr. Ich fiel und konnte nichts dagegen unternehmen, egal wie sehr ich es auch versuchte.

Nun stellt euch mal vor, ihr müsstet eurem Schwarm immer wieder dabei zusehen, wie er die Hand eures besten Freundes hält und dabei so lautstark und freudig erzählt, dass die ineinander gefalteten Hände auf und ab wippten. Dann küsst euer Schwarm euren besten Freund zum Abschied und du kriegst lediglich eine kurze Umarmung und ein viel zu liebes "Ciao Harry", als das du böse auf ihn sein könntest.

Denn wie solltest du auch? Immerhin konnte er ja nichts dafür, dass du dich nunmal in ihn verliebt hast.