Das alles war jetzt 3 Wochen her. Und nun stand ich hier. Am Strand. Seine Urne im Arm. Den Blick starr auf das Meer gerichtet. Fest entschlossen und doch so unsicher. Nur eine lockere Hose von ihm unschlackert meine Hüfte. Meine Hände umklammern fest die Urne.
Ich gehe langsam auf das Wasser zu. Gehe auf die Wellen zu, welche Heute besonders wild und laut zu sein scheinen. So als würden sie ihn vermissen. Doch ich bringe ihn zurück. Dahin zurück wo er hingehört. Auch wenn es mich viel Kraft kostet.
Jeder Schritt wirkt leichter, umso mehr das Wasser meinen Körper einnimmt. Ich habe plötzlich gar nicht mehr so viel Angst vor dem was mich wohl schon völlig eingenommen hat.
Als ich bis zum Bauch im Wasser stehe, verlangsamen sich meine Schritte. Bis ich letztendlich stehen bleibe. Ich atme tief durch und schraube die Urne auf.
Langsam hebe ich meine leicht nasse Hand und greife in die Asche. Nehme eine handvoll und werfe das Pulver ins Wasser. Seine Asche verschwindet in den Fluten, genau wie er damals. Bloß das er jetzt nicht mehr wieder kommt. Ich fühle mich frei. Nehme immer und immer wieder eine handvoll und werfe das schwarz graue Pulver ins Meer. Bis letztendlich das Gefäß in meinen Händen alle ist. Er ist jetzt eins mit dem Meer. So wie er es immer wollte. Mein kleiner Oceanboy.
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oceanboy/boyxboy
PoesieWellen. Immer und immer wieder preschen sie auf uns zu. Groß. Tiefblau. Angsteinflößend. Doch nicht für ihn. Er liebt sie. Ihre Größe. Ihren Druck. Ihre Geschwindigkeit. Er fühlt sich bei ihnen frei...