Samstag (Teil 9)

60 6 0
                                    

Am nächsten Morgen wachte ich grauenhaft aussehend auf, ich hatte dunkle blaue Augenringe, ich denke es kam daher, dass ich noch lang geweint hatte und erst spät eingeschlafen war.

Verschlafen ging ich an meinem Schminktisch und korrigierte mein Aussehen.

Wir hatten kaum was zu Essen, also frühstückte ich nur ein labberige Toastbrot, wir waren halt nicht die reichsten, wohl eher im Gegenteil, aber es reichte immer um beim Rewe-Markt noch Rotwein im Tetra Pak zu kaufen.

Ich schmies mich auf die Couch und schaltete den Fernseher an, was für ein Glück auf VIVA lief Casper, eins seiner neuren Lieder, Hinterland.

Ich schaute auf WhatsApp, wann Jason das letzte Mal online war, 03:46 stand dort. Ich dachte mir,dass er sicher noch schläft, komisch, dass aber er so lang wach war.

Trotzdem wollte ich jetzt mit Jason reden - auf der Stelle, am besten.

Also begab ich mich in die dunkele Garage, dass Licht war schon seit Jahren kaputt, doch jeder im Hause, war zu faul um es zu reparieren.

Ich nahm mein altes rostiges Fahrrad und fuhr in den Nachbar Ort, ich war ungefähr 15 Minuten unterwegs,  bevor ich vor Jasons Haustür stand.

Er lebt in einer großen Villa und hat um einiges mehr Geld als ich mit meiner Familie aber das war mir egal.

Langsam gehe ich über eine schöne Treppe hinauf zu Eingangstür, dort angekommen klingte ich vorsichtig.

Doch es war nichts, niemand machte auf. War Jason überhaupt zu Hause? Er muss doch eigentlich da sein heute war Samstag, da kann er ja nirgendwo sein, er hatte auch Samstags Morgens nie was vor.

Also klingelte ich noch einmal aber nein, auch diesmal war keine Reaktion zu bemerken.

Es erschütterte mich so, dass ich mich verzweifelt auf einer der Treppenstufen hinsetzte, die zur Eingangstür hinführten und weinte, weil ich mir sicher war, dass ich niemals heraus finde was damals mit Tom war und was nicht war.

Und ja, wahrscheinlich habe ich ihn auch geliebt, nein nicht wahrscheinlich, ich bin mir ganz sicher, ich habe Tom geliebt, ich vermisse seinen Geruch, seine Worte, seine Stimme - einfach sein ganzes Dasein.

Nun ist er weg und am liebsten würde ich einfach hinterher, es ist niemand mehr da für den ich lebe, für meine Familie wäre mein Tod eh nur Erleichterung, sie würden aus ihrer ständigen Geldkriese raus kommen.

Plötzlich knirschte es hinter mir, geschockt drehte ich mich um und sah Jason, ich musste grinsen, er stand da verschlafen wie ein Faultier, dass 10 Monate nicht mehr geschlafen hatte. Müde gähnte er und rieb sich mit seiner Hand, seine strahlenden Augen.

Ich: Es ist doch kalt geh wieder rein, du kannst ja kaum in Boxershorts hier draußen rum laufen.

Während ich dies sagte musste ich wieder lachen.

Jason lachend: Jaja, ich weiß schon, Mama!

Komm mit rein.

Ich ging Jason hinterher durch einen Flur, in ein Wohnzimmer dort war ein brennender Kamin, ein großes Sofa und ein riesig neuer Fernseher von dem Wohnzimmer konntest du in die Küche blicken, das Haus war sehr offen gebaut, auch durch den riesigen Wintergarten den er und seine Familie besaßen. Es roch irgendwie nach schöner Wärme.

Jason: Soooo - und was führt duch jetzt hierher?

Ich: Ich wollte mich erstmal entschuldigen ich habe über reagiert, ich hätte dich nicht schlagen dürfen.

Jason: Ja kein Problem

Man sah in seinen Augen, dass er es echt nicht Ernst nahm und mir sofort verzeihte, ich war nicht gut in Blicke lesen, aber hier war ich mir sicher.

Ich: Wusste Tom, dass du ihn liebst?

Jason: Nein

Nachdem er das sagte seufzte er stark und schien echt traurig.

Ich: Ehy sei jetzt nicht traurig, ich mein du wirst schon die Richtige finden

Ich schaute mies und korrigierte mich schnell

Ich: Ehhh ich meine den Richtigen.

Jason: Ja, ich weiß selber nicht was ich will.

Ich: Mhh, wie meinst du das?

Jason: Ach ist schon gut.

Ich: Okay, war Tom den schwul?

Jason: Nein, da bin ich mir auch relativ sicher.

In diesem Moment fiel mir ein Stein vom Herzen, ich war sehr erleichtert dass zu hören versuchte es mir aber nicht anmerken zu lassen.

Ob Jason jetzt einer seiner vorherigen Freundinnen betrogen hatte, traute ich mich aber nicht zu fragen und wir unterhielten uns noch weiter aber kaum mehr über das Thema Tom, ich glaub ihm war es unangenehm darüber zu sprechen und ich verstand dies ja auch.

Er machte mir einen Kakao und wir hatten runde Schokoladen Kekse gegessen.

Gegen Mittag fuhr ich dan nach Hause. Ich hatte nicht mehr so ein schlechtes Bild von Jason, wie früher, obwohl er soviel scheiße gebaut hatte.

Mein Freund.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt