Musik (Teil 5)

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Ein paar Wochen vergingen und Tom und ich machten noch viel zusammen, aber es ist nach dem Vorfall deutlich weniger geworden. Ich hatte das Gefühl, dass er mich nicht mehr mochte, er mir nicht vertraute und er wohl auch etwas sauer auf mich war, wegen meiner verdammten Neugierigkeit. Aber Tom bedeutete mir viel, viel zu viel. Er bedeutet mir  jetzt immernoch genauso viel, aber er wird nur noch in meinen Herzen Leben können, weil er von uns gegangen ist und es frisst mich innerlich auf, dass ich nicht weiß, warum er sich von der Klippe gestürzt hatte. Keiner wusste es.

Jetzt lieg ich hier, um 23:47, traurig auf meinen Bett und höre  Casper:

(Lied: Michael X):

"Und deine Mum hält dein Zimmer wie du's gelassen hast, an dem Moment wo dich Willen und Mut verlassen hat"

[...]

"Und immer wenn der Wind pfeift und durch Äste weht, wissen wir du warst da, wolltest nur nach dem Rechten sehen, dann warst du kurz zu Besuch, leider nur zu Besuch, hoff' es geht dir gut, da wo du bist."

Ich muss immer weinen, wenn ich das Lied hörte.

Ich weiß, Tom würde mich anlächeln, wenn er jetzt hier wäre, er hatte auch immer Casper gehört. Man sagt ja, die Leute die, die gleiche Musik hören verstehen sich besser - genauso war es zwischen Tom und mir, die Musik verbindete uns.

Immer als Tom und ich uns trafen - wir trafen uns meistens bei ihm - saßen wir auf seinem Sofa und haben rumgealbert, gezockt oder auch einfach über's Leben gesprochen aber immer währenddessen lief Casper, wir hatten uns geschworen einst auf ein Konzert von ihm zu gehen, kamen aber nie dazu.

Aber seitdem Tom weg war verstand ich erst die Texte von Casper, Prinz Pi oder Lana Del Rey.

Sie sagen mir zur Zeit mein Leben vor.

Er war der, der mir am nächsten war, er war der, der alles über mich wusste, er war mein einziger richtiger Freund und jetzt steh ich einfach alleine da!

Ich schalte das Lied um, auf Lana Del Rey:

(Lied: Summertime Sadness):

"Kiss me Hard before you go, Summertime Sadness"

[...]

Ich finde mein Herz summt mit diesem Lied immer mit. Sie brachte so gut dieser Traurigkeit rüber.

[...]

"I just wanted you to know, that baby your the best."

[...]

Und wie krank es auch klingt, ich habe die Hölle mit Tom's Todesfall kennen gelernt.

[...]

I got that Summertime, Summertime Sadness. Got that Summertime, Summertime Sadness. Ohhh ohh.

[...]

Aber ich glaube daran, dass alles besser wird, weil es kann nur besser werden.

Ich weinte in mein Kissen, und ballte mein Hand vor Wut, auf mich selbst, zu einer Faust und drückte so stark ich könnte zusammen. Ich tat dies immer, für mich baute dies immer Aggressionen ab.

Ein letztes Mal wechsele ich das Lied um zu Prinz Pi und schlafe letztendlich auch mit seinen Worten ein:

(Lied: Laura):

"Der Mensch ist elektronisch, seit du weg bist, bin ich ohne Strom."

[...]

Mein Freund.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt