Kapitel 8

681 47 19
                                    

Jimin wusste nicht, wie lange er schon dort lag. Er hatte keine Schmerzen gespürt, es herrschte absolute Stille und zum ersten mal seit langer Zeit hatte er das Gefühl habt, frei zu sein.
Er hatte nicht mehr mitbekommen, dass der Rettungswagen kam und Yoongi immer wieder seinen Namen gerufen hatte, in der Hoffnung alles würde nochmal gut werden.
Aber jetzt schien sich der Schmerz wieder durch seinen Körper zu fressen, wie ein gieriges Tier, welches ausgehungert sein Opfer verschlang, und er wand sich in seinem Bett hin und her.


Sofort war Yoongi an seiner Seite und drückte auf den Alarmknopf.
"Sshh... ganz ruhig. Alles ist okay.", versuchte er ihn zu beruhigen.

Jimin versuchte seine Augen zu öffnen aber es gelang ihm nicht.
"Sssshhh...", hörte er die vertraute Stimme seines Hyungs und eine Hand legte sich beruhigend auf seinen Brustkorb. "Yoongi...", krächzte er, sein Hals war rau und schmerzte.


"Ich bin hier. Keine Sorge, beruhig dich bitte." Yoongi strich über seine Wange.


Er versuchte erneut seine Augen zu öffnen und langsam kam eine viel zu helle verschwommene Vision von einem Krankenhauszimmer zu Tage. Er kniff die Augen zusammen und langsam richtete sich das Bild. Sein Blick traf auf Yoongis Augen, die ihn erleichtert ansahen.
"Endlich.", flüsterte dieser und lächelte ihn glücklich an...



Einige Tage verbrachte Jimin im Krankenhaus bis er so weit fit war um entlassen werden zu können. Bangtans Member hatten in der gesamten Zeit darauf bestanden Krankenschwestern zu spielen und er hatte es zugelassen. Er wusste nicht, ob sie genau Bescheid wussten was passiert war. Oder ob sie nur irgendwelche Halbwahrheiten kannten. Und eigentlich war er auch froh darüber. Diese Jungs liebten ihn, egal was war. Sie bemutterten ihn regelrecht, besonders Jungkook wich kaum von seiner Seite. 

Yoongi saß oft einfach daneben und lächelte.

Endlich kam der Tag an dem er entlassen wurde und Yoongi hatte ihn überredet, erstmal mit zu ihm nach Hause zu kommen. Jimin war einverstanden. Alles war besser als hier im Krankenhaus zu liegen.

Jimin setzte sich vorsichtig auf die Bettkante, während Yoongi dessen Sachen zusammen packte.

"Bist du froh endlich hier raus zu kommen?", fragte der Ältere und stopfte Shirts in die kleine Reisetasche. Doch er bekam keine Antwort. Wiedermal war Jimin versunken in seiner eigenen kleinen Welt. "Jiminie?", fragte er und setzte sich zu ihm. Er sah besorgt aus.

"Huh?" Der Jüngere sah ihn so an, als hätte er gar nicht gemerkt, das er überhaupt da war.

"Bist du okay?"

Jimin nickte.

"Jimin-ssi... ich finde...", begann Yoongi, doch er wurde von seinem Freund unterbrochen.


"Bitte... bitte nicht!", sagte dieser müde und winkte ab. Er sah erschöpft aus.


Yoongi blickte ihn stur an. "Weißt du Jimin-ah, ich hab bis jetzt nichts gesagt, weil ich dich respektiere... Aber ich habe gesehen, was er dir angetan hat und das kann ich einfach nicht ignorieren..." Er sah zu Boden.


"Ich weiß. Aber ich will nicht darüber reden, okay?", antwortete Jimin und biss die Zähne zusammen. "Noch nicht"


Yoongi nickte und stand wieder auf um weiter zu packen.


"Du hast mich angelogen.", kam es plötzlich von Jimin.


Yoongi fror in seiner Bewegung ein. Er schluckte. "Was meinst du?", fragte er, vermied es aber in seine Augen zu sehen und packte weiter die Tasche.
"Du hast gesagt, Wito wäre gefallen..."
"Ist er ja auch...", antwortete der Ältere. Er wusste, er saß in der Zwickmühle.
"Aber du hast nie gesagt, das du ihn gestoßen hast!" Jimin sah ihn eindringlich an, was er sogar aus dem Augenwinkel erkennen konnte. Er räusperte sich. 
"Es tut mir leid, es war ein Fehler. Ich wollte dich nicht belügen..."
"Ich danke dir, Hyung...", sagte der Jüngere schnell.
Yoongi war überrascht. "Wofür?"
"Für alles. Ich weiß, du hast es getan um mir zu helfen. Bitte versprich mir was, Hyung. Egal was passiert, selbst wenn du ihn irgendwann mal sehen solltest, lass ihn. Bitte bring dich nicht in Gefahr! Er ist gefährlich und ich will nicht das dir was passiert!" Jimin sah ihn flehend an.
"Was du da verlangst... ich weiß nicht ob ich das kann!", erwiderte Yoongi und starrte auf die Tasche.
Jimin nickte. "Versuch es, ja?"
Yoongi packte schweigend die Tache weiter.

Suddenly ➛ ʏᴏᴏɴᴍɪɴWo Geschichten leben. Entdecke jetzt