„Blöd wenn man keinen kennt, ge?" wandte sich eine an mich. Ihr war wahrscheinlich aufgefallen wie unbeteiligt ich da rum saß. „Joa, ziemlich." witzelte ich mit einem verlegenen Lächeln im Gesicht.
„Also ich bin Rika, das neben mir ist Jana, das da ist Mara" sie zeigte auf die hübsche Blondine neben Lara. „Und Lara kennst du ja schon." beendete sie ihren Satz.
„Danke, jetzt kenne ich wenigstens eure Namen." ich war ihr wirklich dankbar und mit der Zeit entwickelten sich die Gespräche zu welchen mit ‚normalen' Themen, wie Liebe, Jungs, Make Up, Haare und co und endlich konnte ich auch mitreden.
Es stellte sich allerdings ziemlich schnell heraus, dass diese Mädels was Jungs angeht schon Meilenweit vor mir waren. Ausnahmslos jede von ihnen hatte bereits einen Freund, außer ich mal wieder.
Und dennoch passierte so langsam etwas, was ich bis vor ein paar Stunden nicht erwartet hätte. Ich fing an aufzutauen und mich wohlzufühlen.
Da ich normalerweise eigentlich nur Schnaps trinke, ging mir der Fruchtsecco relativ schnell auf die Nerven, jedoch war ich faules Stück mal wieder zu bequem mir etwas Anderes zu holen und trank das fruchtig blubbernde Gesöff einfach mit.
So langsam reicht es mir aber echt.
Egal ob jemand mit mir kommen würde ohne nicht, ich würde jetzt nach drüben stiefeln und mir etwas Ordentliches holen.
'Ne gute alte Kirschcola.
Dachte ich mir als ich anfing zu mischen. Dass mir dabei die Mischverhältnisse ein wenig missglückten, war insofern nicht mehr schlimm, da ich einfach beschloss es mir ja einteilen zu können.
Zurück in dem anderen Raum hatte sich die Mädchengruppe, in der ich bis vor ein paar Minuten noch saß, zum größten Teil aufgelöst.
So setzte ich mich einfach auf einen Hocker an der Wand, versuchte mich wieder ein wenig aufs Lesen zu konzentrieren und nippte gelegentlich an meiner Kirschcola.
Bis halb 12 behielt ich diese Beschäftigung im Groben und Ganzen bei. Gelegentlich gab es eine Schnapsrunde mit den Jungs, wobei ich dann allerdings bei Pfeffi halt machte. Dieses Mundwasser ähnliche Zeug wollte ich beim besten Willen nicht trinken. Vor allem nicht, wenn man schon komplett vom Kirsch verwöhnt ist.
Hin und wieder gab es dann auch ganz lustige Zwischenfälle. Zum Beispiel sahen manche Türen mit der Zeit ziemlich vergewaltigt aus.
Bis 10 Minuten vor Mitternacht war alles mega gechillt. Ich dachte um die Zeit noch nicht einmal daran Alex gleich zu gratulieren oder auch nur irgendetwas zu tun. Ich wusste ja nichtmal ob für Mitternacht irgendwas besonderes geplant war.
„Alleman raus!"
Auf einen Schlag brach durch den Vater von Alex eine mega Panik aus, die ich mir gerne erspart hätte. Um nicht noch mehr Stress zu verbreiten, zog ich mir aber trotzdem lieber schnell meine Schuhe an und ging, zusammen mit den anderen, nach draußen auf den riesigen Hof.Von Lara, Rika und co fehlte allerdings noch jede Spur, zumindest fand ich sie in der Menschenmenge im Dunkeln nicht und hielt mich so lieber an denjenigen, an den ich mich heute Abend eigentlich sowieso halten wollte, es aber nicht wirklich geschafft hatte.
„10, 9, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2, 1."
schallte es über den Hof.Ehe ich mich versah, befand auch ich mich in den Armen eines jungen Mannes, von dem ich mir diese Geste schon seit langer Zeit wünschte. Alex.
Jedoch kam das so unerwartet, dass ich für einen Bruchteil einer Sekunde wie gelähmt war. Als ich jedoch einigermaßen realisierte was da gerade passierte, konnte ich endlich seine Umarmung erwidern und schlang auch meine kleinen Ärmchen um ihn.
Ich weiss, dass eigentlich ich diejenige hätte sein sollen, die auf ihn zugehen und ihn als erstes in die Arme nehmen sollte, jedoch kam er mir da zuvor und an der Situation etwas ändern konnte ich dann sowieso nicht mehr.
Wie gern hätte ich ihn in dem Moment geküsst, doch war ich mir nicht sicher ob er das auch erwidern würde, denn wenn er das nicht tun und mich vor versammelter Mannschaft abweisen würde, könnte ich mich vor Scham nicht wieder nach drinnen begeben, geschweige denn noch mit feiern. Also ließ ich es lieber bleiben und gab mich voll und ganz mit dieser Umarmung zufrieden.
„Alles Gute, Großer." wünschte ich ihm und musste dabei leicht schmunzeln und gerade als ich anfing die Umarmung so richtig zu genießen, musste ich mich auch schon wieder von ihm lösen, denn schließlich war ich nicht die Einzige, die ihn heute Abend umarmen dürfte, jedoch war ich wahrscheinlich diejenige, die diese Geste am meisten genoss und solch Kleinigkeiten zu schätzen wusste.
Ganze zehn Minuten verbrachten wir alle damit, Alex zu gratulieren, während schon die ersten Raketen sich ihren Weg Richtung Himmel bahnten.
Bevor die richtige Knallerei der Jungs anfangen sollte, brachte ich mich schnell zusammen mit Rika, die ich mit der Zeit wieder gefunden hatte, im Haus in Sicherheit und hatte auch definitiv nicht vor dieses wieder zu verlassen.
Schuhe ausziehen, Hausschuhe anziehen, Jacke weglegen, Handy in Hosentasche stecken.
Zurück in dem Raum, in dem ich eigentlich schon den ganzen Abend verbracht hatte, setzte ich mich einfach auf eine der Bänke und wartete, dass die Anderen bald wieder rein kommen würden.
Zu meiner Verwunderung ließen sie sich dabei nicht mal allzu viel Zeit dafür, denn schon nach ein paar Minuten gesellten sich schon wieder welche zu mir in den Raum und die Musik wurde wieder aufgedreht.
Einen Unterschied zu vorhin gab es allerdings trotzdem. Die meisten sahen komplett fertig und übermüdet aus.
Normalerweise bin doch ich diejenige, die als Erste schlapp macht.
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Oneshots
FanfictionHier rein schreibe ich Oneshots, die mir gerade so in den Sinn kommen. Es werden warscheinlich hautpsächlich Kürbistumor Oneshots werden... Viel Spaß beim Lesen :)