♢54 - Tomorrow♦

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Taehyung

"Spinnst du?", fragte Jackson laut empört und hielt sich die Hand an die Stelle, an der zuvor meine Faust war. Scheinbar tat es ihm wohl sehr weh - genau meine Absicht, denn er verdiente es in meinen Augen mehr, als alle anderen Menschen, die mir bisher untergekommen sind.
"Nein. Aber du hast es verdient du Arschloch!", zischte ich kalt, ehe ich ihm schon wieder den Rücken zukehrte und mit schnellen Schritten zur Eingangstür ging, um diese aufzureißen. Einen letzten drohenden Blick warf ich noch auf ihn, "Wag es nicht, ihm auch nur in die Augen zu schauen, oder ich garantiere für absolut nichts!", drohte ich ihm und verließ anschließend wutentbrannt sein Haus.
Kaum bin ich draußen, zog ich sie hinter mir zu, was einen lauten Knall hinterließ, von dem selbst ich überrascht war. Meine Wut in dem Moment war einfach übergelaufen, er hatte es verdient, auch wenn ich kein Mensch war, der gerne Gewalt gegenüber anderen anwenden würde, so geschah es ihm einfach nur recht und ich war um ehrlich zu sein auch froh, dass ich das nun hinter mich gebracht hatte und seine hässliche Visage nun nicht mehr ertragen musste.

Draußen genoss ich erst einmal die frische Luft, während ich dem Gehweg langsam folgte und mich immer mehr von Jacksons Zuhause entfernte. Je mehr ich mich entfernte, desto mehr verschwand auch mein Zorn und ich war heilfroh, dass es nur bei einem Schlag geblieben war, denn es hätte zu weitaus schlimmerem kommen können, wenn ich nicht wüsste, wie man sich zusammen riss. Irgendwo war ich dann doch stolz auf mich selbst, dennoch überlegte ich, wohin ich denn nun als nächstes gehen sollte. Zu Jungkook meinte ich ja immerhin, dass ich noch einen wichtigen Termin hatte, da konnte ich ja wohl kaum bei ihm auftauchen und ihm sagen, dass ich schon fertig war. Denn welcher wichtige Termin würde so schnell zu Ende gehen? Dies war auch der Grund, weshalb ich mich erst einmal dazu entschied wieder zu mir nach Hause zu gehen. Es war sowieso riskant, wenn mich nun einer aus der Schule erwischen würde, wie ich draußen herumspazierte, denn dann hatte ich sowieso ein kleines Problem an der Backe. Ich beeilte mich extra um nach Hause zu kommen und scheinbar hatte ich heute einen Glückstag, denn ich kam ohne weitere Probleme dort an und zückte schon bald meinen Schlüssel, um meine Haustür öffnen zu können.

Ich betrat das Haus, in dem ich hauste und ich musste nicht besonders lange nachdenken. Sofort verschlug mich mein Weg in mein Zimmer, wo ich mich direkt auf mein Bett warf und auf den Rücken legte, während ich meine weiße Decke anstarrte und anfing in Gedanken zu versinken. Gedanken über einen gewissen Jungen, der mir die letzten Tage schon nicht mehr aus dem Kopf ging und ich mich fragte, wieso das denn so sei.

Jungkook...
Kann es sein das du Gefühle für mich hast, es aber nie gesagt hast? Warst du deswegen so komisch zu mir? Oder bilde ich mir das nur ein?
War es möglich, dass all diese Sachen mit Jackson nur passiert waren, weil ich deine Gefühle nicht bemerkt hatte, falls es sie überhaupt gibt. War es nur der Schein, oder vielleicht sogar ein Wunsch meinerseits, weil ich bemerkt habe, wie wichtig du mir doch warst?Aber ich will dich nicht weiter mit so etwas belasten, deswegen wäre es vielleicht besser wenn ich es für mich behalte. Du hast ja schon genug durch gemacht, ich will dich nicht verwirren, indem ich dir meine Gefühle auftische und dadurch im schlimmsten Fall die Freundschaft noch riskiere. Auch wenn ich dich nicht als jemanden einschätze, der wegen so etwas den Kontakt abbrechen würde, so weiß ich, dass du auf Abstand gehen würdest und das wollte ich nicht. Verdammt, das alles war so kompliziert und ich wünschte, ich könnte irgendwie auf andere Gedanken kommen.

Am Freitag ist Abschlussball und ich wünschte, ich könnte mit dir dort tanzen und einfach glücklich sein, ganz egal, was andere dazu sagen würden und was sie davon halten würden. Aber irgendwie verschwand die Hoffnung immer mehr und ich wollte dich nicht verlieren, deshalb würde ich bis Freitag einfach ruhig bleiben und mich intensiv mit diesem Thema befassen.

Timeskip Freitag

Ich habe viel nachgedacht in den letzten Tagen, über die vergangenen Ereignisse, aber am meisten hatte ich über Jungkook nachgedacht. Heute war der Abschlussball und wie es aussah, werden sowohl Jungkook, als auch ich alleine dort auftauchen und auch tanzen müssen. Ich hatte mich nicht getraut, ihn zu fragen und ich wusste nicht, ob ich das nun bereuen oder gut finden sollte.
In der Zeit hab ich ihm auch erzählt, dass ich Jackson eine verpasst habe. Er fand das zwar nicht so toll, aber na ja, was soll's? Er fand es auch nicht weiter tragisch und es sah so aus, als würden er gegenüber diesem Jungen nichts weiter empfinden, als purer Zorn.

"Und denkt dran, euch heute Abend schick anzuziehen", beendet der Lehrer seine ewig lange Ansage, sodass wir endlich gehen konnten und ich mich nicht mehr länger in diesem stickigen Rau aufhalten müsste.
Für den Mittag über war ich mit Jungkook verabredet, das Treffen kam seinerseits und das machte mich irgendwie glücklich.
Wir wissen nicht einmal, wo wir überhaupt hingehen sollten. Vermutlich würde das ein erneuter spontaner Tag werden, an dem jeder Gedanke wie aus dem Nichts kommt.

Ich betrat das Schulgelände und ging zu den Parkplätzen, wo ich mit Jungkook verabredet war. Und tatsächlich, dort stand er auch schon und ein breites Lächeln bildete sich auf meinen Lippen ab.

•~•

Fanfiktion wird wahrscheinlich mit dem nächsten Kapitel enden

(Überarbeitet)

I Need Your Love メ VkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt