Kapitel 27

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Mit der geballten Faust hämmerte ich an Stegi's Zimmertür, sodass sie heftig in ihren Angeln zitterte. Als ich schließlich bemerken musste, dass mir wohl niemand öffnete, beschloss ich einfach selbst hinein zu gehen und drückte die Klinke mit Gewalt herunter, sodass das Schloss herausflog.
"Sag mal spinnst du?", kam es mir von dem Blonden direkt entgegen.
Er lag zusammen mit Tobi in seinem Bett und sie schienen zu kuscheln. Wut entbrannte tief in mir und ich bemerkte wie das Blut in meine Adern unter den Augen lief und sich langsam meine Reißzähne aus meinem Fleisch bohrten.
"Raus", knurrte ich Tobi bedrohlich an, doch Stegi hielt ihn fest in seinen Armen verschlossen.
"Du wirst derjenige sein, der geht, Tim. Ich habe dir nichts zu sagen und ich muss mich erst recht nicht für meine Gefühle rechtfertigen."
Ich sah Tobis erstaunten Blick auf Stegi weilen, als dieser von seinen Gefühlen sprach. Das war mein Beweis.
Ich drehte mich zornig um und befolgte seinem Befehl zu gehen. Was Stegi konnte, dass konnte ich schon lange.

Lilli hatte mir in Spanien von einem Typen erzählt, auf den Stegi wohl vor etwas längerer Zeit stand und ihn auf jeden Fall immer noch nicht aus den Augen ließ. In den kommenden zwei Tagen näherte ich mich also mit Hilfe der modernen Technik und Social Media Plattformen diesem Rafael etwas an. Als wir uns dann am folgendem Sonntag das erste Mal trafen, war es keine Herausforderung mehr, ihn für mich zu gewinnen. Zwar galt Rafael überall als Hetero, doch diese Anziehungskraft, die ein Vampir versprühte ist für nahezu jeden unwiderstehlich.

Als ich dann Stegi am Montag Händchenhaltend mit Tobi in der Schule ankommen sah, trafen sich unsere Blicke. Sofort legte ich meine Hand um Rafael, und zog ihn näher zu mir ran. Gespielt verliebt musterte ich ihn und drückte ihm einen Kuss nach den anderen auf. Dabei immer darauf bedacht Stegis Blick auf mir zu wissen.
"Dieser Arsch", hörte ich Stegi dank meines Vampirgehörs murmeln.
Ich drehte meinen Kopf leicht zur Seite und sah wieder in seine Richtung. Dabei griff ich leicht unter Rafis Shirt und an seinen Hosenbund, während ich Stegi dreckig angrinste. Vermutlich bemerkte nicht mal einer außer ihm was ich tat.
Er versuchte sich von Tobi loszureißen und in meine Richtung zu stapfen, was ihm erst gelang, nachdem er Tobi böse anfunkelte.

Ich breitete grinsend meine Arme aus als würde ich ihn freundlich empfangen. Als er mir mit schnellen Schritten immer näher kam und keine Anstalten machte zu stoppen, wich ich leicht nach hinten aus, wo schließlich ein Baum im Weg stand. Trotz der Tatsache, dass Stegi diesen deutlich sehen konnte stieß er mich mit voller Wucht nach hinten so dass ich hingefallen wäre, wenn ich nicht von besagtem Baum aufgefangen worden wäre.
In dem Moment hörte ich es klingeln und sah wie der letzte Schüler vom Hof verschwand.
Stegi widmete sich Rafi, legte seine Hand bedrohend an seinen Kiefer und drückte diesen ein wenig nach oben.
"Verschwinde", knurrte der Blonde ihn an. Mein Freund schaute etwas beängstigt zu mir, doch ich fokussierte nur Stegi.
"Er wird nirgendwohin gehen, solange Tobi nicht mitgeht. Nun trafen sich unsere Blicke wieder und er ließ von ihm ab.
Blondie drehte sich kurz um und nickte Tobi zu, der Rafi unter die Arme griff und mit ihm im Schulgebäude verschwand.
"Wenn du glaubst, du könntest mich mit einem so lächerlichem Trick eifersüchtig machen, dann hast du dich gewaltig geschnitten."
Stegi schien echt wütend, was mich zum lächeln brachte, denn es passte überhaupt nicht zu ihm.
"Witzig, das selbe versuche ich dir seit drei Tagen zu sagen." Ich grinste. Er wendete sich ab und machte Anstalten den beiden ins Schulhaus zu folgen, jedoch hielt ich ihm am Arm fest. Erschrocken drehte Blondie seinen Kopf wieder zu mir.
"Ich will mit dir reden."
"Möchte", berichtigte er mich.
"Nein, ich will. Und wenn du nicht möchtest, dass ich deinen kleinen Lüstling in Stücke reiße, solltest du auch lieber mitkommen. Ich ließ ihn los und drehte mich um während ich ihm bedeutete mir zu folgen. Ich brauchte mich nicht umzusehen um zu wissen, dass er mir gehorchte. Ich führte ihn hinter der Schule in eine kleine Seitengasse, wo normalerweise die Mülltonnen unserer Schule standen. Dort angekommen lehnte Stegi sich an die Wand und winkelte ein Bein an. Sein erwartender Blick bedeutete mir anzufangen.
"Das kann unmöglich dein Ernst sein, Esteffanio. Dieser Typ hätte dich beinahe vergewaltigt."
"Ist das das Einzige, was du gegen unsere Liebe einzuwenden hast?"
Ich schwieg für einen kurzen Moment. Als wäre das noch nicht Grund genug.
"Ich weiß, dass das nicht stimmt, Stegi. Du liebst ihn nicht."
Wütend stieß er sich mit seinem Bein ab und stellte sich direkt vor mich.
"Ach ja?! Und was hast du für 'nh Ausrede?!Rafael?! Ist das dein Ernst? Hat dir Lillian davon erzählt?!" In seinem Ton klang Enttäuschung mit doch ich ignorierte seine Frage. Er stand so nah vor mir, dass ich gar nicht richtig klar denken konnte. Ich legte meine Hand auf seine Wange und sah ihn sehnsüchtig an. Ich vermisste das Gefühl seiner Lippen auf meinen.
Für einen kurzen Moment schien er sich sogar hinreißen zu lassen, klatschte dann jedoch auf meine Hand und entfernte sich. Ich zögerte eine Sekunde und schaute ihm einfach nach. Seine Haare wehten leicht im Wind sein Arsch wackelte im Takt seiner Schritte. Ein unglaublich knackiger Arsch.
Kurz überkam mich ein Gefühl der Lust doch ich schob es zur Seite.
Mit Vampirgeschwindigkeit drängte ich mich vor ihn, drückte ihn an die Wand und stemmte meine Arme an beiden Seiten seines Kopfes ab, sodass er nicht ausweichen konnte.
"Halt dich von Tobias fern, Esteffanio, oder ich werde dafür sorgen." Ja, ich drohte ihm tatsächlich. Was anderes schien bei ihm ja auch nicht zu wirken.
Im nächstem Moment verschwand ich und ließ ihn perplex stehen.

You're a Vampire? (Stexpert Ff)  Yaoi Drama Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt