41 | Aber ich liebe sie.

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Wir waren gestern Platz 19 in Jugendliteratur ahhhh vielen Dank!!❤

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In den nächsten Tagen isolierte ich mich fast komplett von der Außenwelt.
Ich lag nur in meinem Zimmer, ich hatte mir nicht einmal die Mühe gemacht die Rolladen zu öffnen, und wollte niemanden sehen, geschweige denn sprechen.

Hatte ich wirklich geglaubt dass mit Maria war echt? Es hat sich so unfassbar echt angefühlt, jede Sekunde die ich bei ihr war, war einfach nur wunderschön. Wahrscheinlich zu wunderschön. Es war zu perfekt. Zu perfekt um echt zu sein.

Meine rosarote Seifenblase war geplatzt, und hat mein Herz in zwei Teile gerissen.

Maria versuchte mich immer wieder zu erreichen, doch ignorierte jeden ihrer Versuche, mich zu erreichen.

Ich blieb auch die nächsten beiden Tage zuhause, bis endlich Wochenende war.
Meinen Eltern erzählte ich, ich hätte Migräne, und sie fragten - zumindest anfangs - nicht weiter nach.

Gestern jedoch kam meine Mutter in mein Zimmer, um sich zu erkundigen, ob ich wirklich nur Migräne hätte. Schließlich hatte ich in den letzten Tagen mein Zimmer fast gar nicht verlassen, kaum gegessen und mit niemandem geredet.
Schnell ließ ich mir eine Ausrede einfallen, die meine Mutter mir zu meiner Überraschung sogar abkaufte.

Gerade klingelte es unten an der Haustür.
Ich hörte, wie jemand die Tür öffnete, und bekam einen halben Herzstillstand, als ich Marias Stimme hörte.
"Hallo Stella", hörte ich sie zu meiner Schwester sagen.
"Ehm..Hallo Miss Kennedy". Mir entging der verwirrte Unterton in ihrer Stimme nicht.

Was fiel Maria ein, einfach so bei mir zuhause aufzukreuzen? Sie wusste genau, dass meine Eltern zuhause waren, und meine Schwester unterrichtete sie sogar in Geschichte.

"Tut mir Leid zu stören, aber ich wollte mich nach Samantha erkundigen. Das ist jetzt wahrscheinlich ein bisschen komisch, dass ich einfach so bei euch zuhause auftauche, aber ich mache mir Sorgen."
Marias wunderschöne, sanfte Stimme drang gedämpft in mein Zimmer. Wie sehr ich sie vermisste.
Ich betete, dass Stella sie wegschicken würde, ich wollte auf keinen Fall, dass Maria mich in diesem Zustand sah.

"Ich war auch schon mehr als ein paar Tage nicht in der Schule, weil ich krank war, und um mich haben Sie sich keine Sorgen gemacht."

Ich musste grinsen.
1:0 für Stella.

Kurz herrschte Stille, wahrscheinlich wusste Maria jetzt nicht so recht, was sie darauf antworten sollte.

"Tut mir Leid, wenn das so rüber kam, aber ich mache mir um jeden meiner Schüler Sorgen. Aber das hier ist nochmal was anderes."

Stella wollte gerade ansetzen, um etwas zu sagen, als Marias Stimme erneut ertönte.
"Kann ich bitte zu ihr? Nur ganz kurz?"

Ich spürte, wie ich unfassbar wütend wurde. Was bildet sie sich ein?
Sie war schließlich nicht diejenige, die später ihren Eltern und ihrer Schwester erklären konnte, wieso ihre Deutschlehrerin aus heiterem Himmel vor der Tür stand.

"Sam!!", hörte ich meine Schwester durch den Flur brüllen, "du hast Besuch."
"Ich bin krank", rief ich zurück.

"Haben Sie gehört? Sie ist krank, und wird in ein paar Tagen wieder in Ihrem Unterricht sitzen, keine Sorge", sagte sie dann zu Maria.

Maria schien sich geschlagen zu geben, und verabschiedete sich. "Tut mir Leid, dass ich hier einfach so reingeplatzt bin. Wir sehen uns morgen im Unterricht."

Ich hörte noch, wie die Tür ins Schloss fiel, und kurz darauf die Schritte meiner Schwester, die sich meinem Zimmer näherten.
"Miss Kennedy war hier", eröffnete sie mir, während sie sich auf mein Bett fallen ließ.

Miss Kennedy. (girlxgirl)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt