Kapitel 4

13 1 0
                                    


„Was willst du von mir?", ich hatte echt keine Lust mit ihm zureden. Achja er ist mein Ex, den ich echt nicht mehr leiden kann und mich frage, warum ich eigentlich je mit ihm zusammen war. Er klang panisch „Alice, du musst mir helfen. Ich brauche dich, er geht um mein Leben." Ich erstarrte, merkte jedoch gleich, dass das ein Scherz war und antwortete „Verarschen kann ich mich selbst, also lass mich jetzt schlafen." „Alice! Hör mir zu, ich will dich nicht verarschen, nicht noch einmal. Ich brauche deine Hilfe. Ich brauche Geld..." „Bitte was? Du willst, dass ich dir glaube, nach alle dem? Sicher nicht, hol dir dein Geld doch bei deiner neuen Freundin." „Bitte verstehe, ich habe Schulden bei jemanden, der diese aber jetzt genau wieder zurück haben möchte, aber ich bin pleite." „Wie viel", ich merkte wie ernst es war und da ich wusste mit welchen Menschen er verkehrte fing ich auch an mir Sorgen zu machen. „2000 Euro...." Er klang sehr beschämt und auch immer noch sehr panisch. „2000, bist völlig bescheuert? Warum borgst du dir eigentlich so viel Geld aus." Ich erwartete keine Antwort, weil ich es eigentlich auch nicht wissen wollte. „Ist mir eh egal, komm einfach vorbei und du kannst es ausborgen, aber ich verlange Zinsen, verstanden?" „Alice ja kein Problem, aber ich kann nicht weg von hier, die haben mich regelrecht belagert. Fahr mit der U-Bahn bis nach Kirchenstraße und dann geh bis zu diesem komischen Fruchtladen und dann geh nach links, dort ist eine Nebenstraße und da warte ich auf dich." Ist das gerade sein Ernst? „Ist das dein scheiß Ernst? Als ob ich jetzt dorthin fahre und dir das Geld bringe, ich bin ja nicht dein scheiß Bediensteter" Plötzlich hörte ich ihn vor Schmerz laut aufschreien und mir lief ein kalter Schauder den Rücken hinunter, ich hatte bei der Sache kein gutes Gefühl und ich machte mir immer mehr Sorgen um David, meinen Ex. „Bitte." Es war schon mehr ein Wimmerln als Flehen. „Mann, fick dich... bin gleich da und mach nicht noch mehr Dummheiten." Ich zog mich an und holte das Geld aus meinen Kleiderschrank, als mir ein Gedanke kam. Vielleicht hat er mich nur angerufen, weil er weiß, dass meine Eltern sehr gut verdienen und ich auch sehr viel Geld besitze, aber das immer nur zu Hause lagere, weil ich Banken einfach nicht leiden kann. Ich verwarf den Gedanken aber sofort wieder, als mir einfiel, dass ich ihn einfach helfen muss, so wie er schon gesagt hat, hängt sein Leben davon ab. Als wir uns kennen lernten war noch so viel anders. Es was vor gut einem Jahr in der Stadtbibliothek und es fing schon fast wie in einem meiner kitschigen Liebesfilme an....

....Rückblende:

Ich holte mir mein Buch und setze mich in einem dieser ekligen Lederstühle und fing an zu lesen. Ich war so vertieft in das Buch, dass ich nicht merkte, dass mich jemand anstupste. Erst nach dem zweiten oder dritten Mal merkte ich ein Gefühl an meiner rechten Schulter, als ich mich gerade kratzen wollte, sah ich ihn. Ein wirklich gut aussehender Junge mit sehr freundlich glänzenden Augen, die ihn sofort sympathisch machten. Als er mich dann auch noch strahlend anlächelte, war es um mich geschehen, ich war sofort verliebt. Natürlich hatte ich bis dahin nie an Liebe auf den ersten Blick geglaubt, aber ich war mir sicher, dass was ich da fühle, war mehr als nur eine kleine Verbindung. Also lächelte ich zurück und unser Gespräch begann. Er heißt David, ist 17 und „Die Mitte der Welt" ist auch sein Lieblingsbuch. Während wir uns unterhaltenen hatte ich ständig ein komisches Gefühl bei ihm, aber ich unterdrückte es einfach und ersetzte es durch das bisschen Verliebsein, was mich letzten endlich fast umbrachte. Dazu werde ich noch später kommen. Wir hatten eine tolle Zeit wobei dieses komische Gefühl ihm gegenüber immer stärker wurde.

....Ende Rückblende

Die U-Bahn war verlassen, nur ein paar Junkies und Obdachlose waren mehr da, die mich komisch anschauten, was mich mehr als nur beunruhigte. In Kirchengasse angekommen, stieg ich aus, sah mich unsicher um und folgte der Wegbeschreibung von David bis zu der verlassenen Gasse. Von weiten aus sah ich schon große Männer, die einen etwas kleineren umringten und ihn nicht aus den Augen ließen. Ich nahm all meinen Mut zusammen und ging aus sie zu, doch dort erreichte mich die nächste böse Überraschung...



Das Kapitel ist ein wenig kürzer als die anderen, aber ich wollte es unbedingt posten und die Stelle war auch perfekt für ein neues Kapitel.

Trotzdem viel Spaß beim Lesen und hoffentlich bis bald:)


WirbelsturmWo Geschichten leben. Entdecke jetzt