Vorsichtig sah ich mir die Nachricht an. Amy? stand da. Mehr nicht. Mein Herzschlag wurde mit jedem Atemzug doller. Wie in Trance bewegte sich mein Finger zu dem grünen Hörer. Ich wusste nicht was ich da tat. Ich rief ihn an. Er nahm ab.
"Hallo?" Meine Stimme war kratzig.
"Amy?"
Er war es. Er war es wirklich.
"Woher hast du meine Nummer?", wollte ich wissen. Ich versuchte die Anspannung in meiner Stimme zu unterdrücken.
"Ist doch unwichtig", erwiderte er.
"Nein", ich schwieg, er ebenfalls. "Ich leg auf, wenn dus mir nicht sagst."
Schlagartig nachdem ich die Worte ausgesprochen hatte, wurde mir bewusst, dass ich gar nicht auflegen wollte. Ich wollte mit ihm reden, auch wenn ich etwas Angst davor hatte. Und würde ich auflegen, wäre der Kontakt zu ihm endgültig weg, denn melden würde er sich sicherlich nicht mehr und rangehen bestimmt auch nicht, das wusste ich. Aber konnte ich überhaupt wissen, wie er reagieren würde? Nein. Nein, ich kannte ihn nicht mehr. Mir wurde klar, dass ich nicht die leiseste Ahnung hatte, was ich überhaupt noch von ihm wusste. Was wahr war und was nicht.
Er schweig weiterhin. Ich auch, mein Kopf wehrte sich dagegen einfach auf zu legen.
"Ich war an deinem Handy, als du bei McDonalds auf Toilette warst", kam es dann plötzlich vom anderen Ende der Leitung.
"Du kennst doch gar nicht meinen Code."
"Dein Geburtstag", meinte Harry, als wäre es das normalste der Welt.
Ich erwiderte nichts. Woher wusste er das? Und wie als könnte er meine Gedanken lesen, antwortete er.
"Ich habe deinen Code nicht gewusst. Ich hatte gehofft, dass es dein Geburtstag ist. Erinnerst du dich, du sagtest einmal, dass du deinen Code nie ändern willst."
Ich lachte. "Ist das dein Ernst? Zwei Dinge, also erstens: Das hast du noch in erinnerung? Und zweitens: Du hattest wirklich die Hoffnung, dass ich meinen Code nach vier oder fünf Jahren nicht änder?" Ich grinste weiter vor mich hin. Zum einen fand ich diesen Gedanken süß, zum anderen dumm.
"Ja", sagte er ernst. Aber ich merkte, dass er seine Gedanken selbst lustig fand.
"Und wieso hast du dir meine Nummer genommen?"
Er seufzte. "Ich weiß nicht... Irgendwie hatte ich geahnt, dass unser Treffen nicht gut aus geht."
"Ja aber... und wie kamst du zu dieser-" Setzte ich an doch ich wurde unterbrochen.
"Amy ich muss schluss machen. Ich muss noch Louis anrufen." Meinte er.
"Harry du legst jetzt nicht..." Doch da war die Verbindung weg und das tuten hallte in meinen Ohren. Ich starrte mein Handy an und schloss dann für einen Moment die Augen. Dann warf ich es neben mich aufs Bett und begann zu schluchzen. Zuerst versuchte ich das weinen zu unterdrücken, doch dann ließ ich den Tränen freien Lauf.
Ich ließ mich einfach auf meine Decke fallen und vergrub meinen Kopf im Kissen.
Ich wusste nicht mehr was eigentlich los war. Ich wusste nicht, was ich machen sollte. Ich wollte nichts mehr, außer einfach einzuschlafen und die ganze Woche nicht mehr auf zu wachen. Okay, vielleicht auch die nächste ganze Woche, denn heute war schon Wochenende und die zwei Tage brachten es mir dann auch nicht mehr.
Einfach schlafen und nicht mehr aufwachen. Und als hätte jemand meinen Wunsch erhört, fielen mir die Augen zu und ich sank in eine andere Welt.
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Ich öffnete die Augen. Verschlafen rieb ich mir den Schlafsand aus den Augen und drehte mich auf die andere Seite. Ich streckte mich und blieb reglos liegen.
"Wie spät ist es?", fragte ich in den Raum, wobei mir im selben Moment klar wurde, dass niemand außer mir hier war.
"Kurz nach fünf abends", sagte Harry.
Super, jetzt bildete ich mir auch noch ein, dass er hier war.
"Jaja, schon klar." Ich setzte mich aufrecht hin und erschrak, als ich Harry auf meinem Schreibtischstuhl sitzen sah. Ich stieß sogar einen leisen Schrei aus. "Was machst du denn hier? Wie bist du rein gekommen... und überhaupt?", fragte ich während ich mir mein Oberteil zurecht zog, was leicht verrutscht war.
"Ich wollte wieder zu dir", lächelte Harry.
"Ja", ich war vollkommen verwirrt, "Warte mal.. nein, du wolltest doch wieder zurück und du musstest etwas mit Louis bereden...?" Ich fuhr mir mit der Hand durch die Haare und ließ mich wieder nach hinten auf mein Bett fallen.
"Ja, ich hab mit Louis geredet", er kam zu mir und setzte sich auf mein Bett und mich richtig sehen zu können, "Und ich habe ihm gesagt, dass ich noch etwas länger hier bleiben will. Weil ich bei dir sein wollte, und nun bin ich hier." Er grinste.
"Harry weißt du eigentlich, was du da redest?", fragte ich unsicher.
"Natürlich." Seine Hand begann mein Bein zu streicheln. Immer weiter nach oben. Ich zog ruckartig mein Bein weg und stand auf.
Er stand ebenfalls auf. Ich lief zur gegenüber liegenden Wand und lehnte mich dagegen. Er folgte mir. Kam mir immer näher, bis er nur noch einen halben Meter entfernt war.
"Ich brauche dich", sagte Harry und strich mir eine Haarsträhne hinters Ohr.
"Harry, ist alles ok bei dir?" Ich nahm seine Hand von meinem Gesicht weg und schaute ihm genau in die Augen. Wurden die etwa rot? Dunkelrot? Ich versuchte ihn von mir weg zu drücken, jedoch ohne Erfolg.
"Oh Amanda", lächelte er und kam meinen Lippen mit seinen immer näher. Seine Stimme war tief, sehr tief und unergründlich. "Der Kuss vorhin..." Seine Lippen senkten sich endgültig auf meine. Seine Arme schlangen sich um mich.
Ich riss mich aus seiner Umklammerung.
Er versuchte mir wieder näher zu kommen aber ich stieß ihn von mir weg. "Hau ab, Harry! Hau ab, geh und komm ja nicht wieder!" Wärend meine Augen begannen zu brennen, scheuerte ich ihm eine, dann wurde alles um mich herum schwarz und ich fand mich in einem großen Nichts wieder.
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My Ex Best Friend (Harry Styles)
Fanfiction"Beste Freunde für immer." Doch gerade jetzt fragte ich mich: Was bedeutete "für immer"? Harry Styles FF - Don't like, don't read