Ist das Leben nicht schön? Mein Lebensmotto heißt, lebe deinen Traum! Ich finde es wichtig seinen Träumen und Wünschen nach zu gehen, denn jeder hat ein Ziel im Leben vor den Augen. Meines ist es meinen Vater ganz feste in die Arme zu schließen. Alle sollten ihr Leben in vollen Zügen genießen können und Lust und Spaß daran haben! Es gibt Tage, die für immer so weiter gehen könnten...
7:15 Uhr. Ich erwache pünktlich aus meinem Schönheitsschlaf, was mir aber nach einem Blick in den Spiegel nicht gerade zusagt. Meine Haare sind total verwuschelt und ich sehe so aus, als hätte ich die Nacht durchgemacht. "Oh Mann!", meine ich genervt. Leider hilft mir mein Kamm mir heute auch nicht. Eigentlich wollte ich meinen neuen Lockenstab ausprobieren, doch mit so einem Gewusel ist heute nicht viel anzufangen. Somit beschließe ich mir einen Dutt zu machen. Danach ist mein Gesicht an der Reihe. Ich tauche es in lauwarmes Wasser und trockne mich danach mit einem weichen Handtuch ab. So etwas macht einen gleich viel wacher. Mit meinem ganzen Cremes Zeugs und ein bisschen Schminke bekomme ich es doch noch hin. Eigentlich wollte ich ab jetzt immer vor der Schule duschen, aber dafür fehlt mir Frühs die Kraft und die Motivation. Lieber nehme ich Abends ein Bad oder dusche mich in aller Ruhe. Nachdem ich mich im Bad fertig gemacht habe krame ich meine Schulsachen zusammen und packe alles in eine Tasche. Mit ihr in der Hand verschwinde ich nach unten. Mama sitzt mit einem Käsebrot am Tisch und schlürft ihren Kaffee. Sie ist so in der Zeitung versunken, dass sie mich nicht einmal bemerkt. "Guten Morgen!", rufe ich jetzt schon. "Ah. Hallo Schatz!" Sie schrickt hoch. Im Gegensatz zu mir sieht sie total wach und frisch aus. Ich lächele. Sie auch. "Setz dich. Kakao steht schon auf dem Tisch. Ich war noch schnell beim Bäcker.", meint sie. Ich nehme mir ein Croissant und meine Lieblings Marmalade. Mit meinem Messer verstreiche ich die schon fast flüssige Schmiere und beiße einen großen Bissen ab. Es schmeckt köstlich, so wie eigentlich jeden Morgen. Nachdem ich auch meinem Becher leer getrunken habe, putze ich im Bad meine Zähne. Zum Schluss lasse ich mir noch mein Brot von Mama und Geld mitgeben und schon mache ich mich auf den Weg zur Haltestelle. Charlie ist noch nicht einmal da, obwohl sie immer die aller pünktlichste von uns ist. Ich entdecke Luca und grinse ihn zu. Er starrt mich an. Ob wohl irgendetwas nicht mit mir stimmt? Nein, eigentlich müsste nichts sein. Noch immer wendet er seinen Blick nicht von mir ab. "Hey!" Ich spüre ein Rammen in den Rücken. Charlie. Wer hätte es anders erwartet. "Na? Noch erfolgreich geworden?", begrüße ich sie. Charlies gute Laune verblasst und sie schaut nachdenklich auf den Boden. Also nein. Schisser. Ich nehme sie in den Arm. "Das wird schon!", muntere ich sie auf. Sie wechselt das Thema. Ihr fällt auch auf dass Luca mich so beobachtet. "Oh lala! Der hübscheste Junge der Schule und zugleich auch unglaublich süß hat sich in eine wahre Schönheit verliebt. Der strahlt ja nur förmlich!", trillert Charlie. "Ich bin nicht der Meinung dass er was von mir will.", gebe ich nur zurück. "Du liebst ihn doch jetzt schon seit dem Kindergarten und hast einfach keine Hoffnung mehr? Nein! Du bist zu unsicher! Warts ab! Der steht auf dich!", sagt sie. Ich zucke mit den Schultern. Wer weiß ob das mit Luca und mir je etwas wird. Als der Bus einrollt und ich gerade einsteigen möchte, zieht mich etwas wieder heraus und nach hinten. Ich bin so überrumpelt, dass ich mich gar nicht wehre. "Ich muss mit dir reden!", flüstert mir jemand etwas ins Ohr. Ich drehe mich um und rolle mit den Augen, was ich aber lieber hätte lassen sollen. Ich laufe rot an. "Du. Oh sorry. Was gibt's? Aber beeile dich bitte!", stottere ich zu Luca. Immer weniger Schüler stehen noch vor dem Bus. "Ähm, wie soll ich sagen. Hast du..." Er stockt. Mist! Der Busfahrer schließt gleich die Tür und ich möchte nicht wie gestern wieder den späten Bus nehmen. "Tut mir jetzt echt leid, aber du weißt was gestern war. Wir reden lieber in aller Ruhe! Komm! Steig ein!", unterbreche ich ihn. Es tut mir auch total leid, aber der Busfahrer wartet nicht! Er seufzt und schlurft hinter mir her. Ich schaue mich nach Charlie um. Ganz hinten liegt ihre Hand auf einem freien Platz. Ich eile zu ihr und lasse mich mit Schwung auf dem Sitz fallen. "Was war los? Bist du in der Tür stecken geblieben?", fragt sie. Ich lache. "Nein! Natürlich nicht! Es ist nur..." Mein Blick wandert zu den vorderen Reihen. Luca hat sich umgedreht. Er schaut mir mit seinen funkelnden Augen direkt in meine. Ich kann gar nicht weiter sprechen und verstehe auch langsam was er von mir wollte. Mist! Immer passiert mir so etwas! Charlie stößt mich sanft. Ich gerate aus meiner Stockstarre und wirke überrumpelt. "Es hat irgendetwas mit Luca zu tun, so viel steht fest! Aber bevor die hier noch hundert Jahre brauchst um die Sprache rauszurücken, lassen wir es lieber!", schnaubt sie. Ich höre ihr gar nicht richtig zu, denn meine Gedanken sind bei Luca. Nach zehn Minuten steigen wir endlich aus und traben entspannt zum Schulgebäude. Auf dem Weg zerrt Luca mich zur Seite, nimmt meine Hand und schleift mich in eine verlassene Ecke der Schule. "Ich möchte nur dass du mir jetzt einmal zuhörst!", bittet er mich. Ich nicke stumm. "Hast du vielleicht Lust dich mit mir zu treffen? Also sozusagen ein Date.", wispert er. Ich strahle nur so und meine: "Natürlich! Wann und wo?" "Wie wäre es mit heute gleich nach der Schule in einem Café? Ich lade dich natürlich ein!", schmunzelt er. "Okay. Dann bis nach der Schule!", sage ich zum Abschied. Ich drehe mich um laufe so schnell es geht zum Eingang der Schule und mache fast schon einen Freudensprung. Was mir leider erst in der zweiten Stunde in den Sinn kommt ist, dass Mama Zuhause wartet. Ach du grüne Neune! Wie soll ich das denn jetzt noch so schnell regeln! In der Pause spurte ich auf die Toilette um zu telefonieren. Ich drücke auf das Display, suche nach der Nummer und tippe auf Anruf. Ich kann nur hoffen dass sie abhebt. Leider nicht. So ein Mist! Nachdem endlich die Schule aus ist, werde ich nur noch nervöser als ich sowieso heute schon bin. Erstens wegen der Sache mit Mama und zweitens wegen dem Date. Charlie das Superhirn bemerkt sowas ja sofort. "Was ist denn mit dir heute den ganzen Vormittag los? Gibt's etwas besonderes?", fragt sie mich aus. Ich kann nicht anders als es ihr schon fast kreischend und super happy zu erzählen. Sie nimmt mich fest in den Arm und wünscht mir alles Glück der Welt, welches sie heute eigentlich auch gebraucht hätte, denn sie hat Milo immer noch nicht gefragt. Noch einmal probiere ich es bei meiner Mutter während ich auf Luca seelenruhig warte. Immer noch nichts! Naja, schlimmer als gestern geht's glaube ich nicht! Ob ich gut genug aussehe. Oh Mann! Ich wollte nochmal aufs Klo um in den Spiegel zu schauen. Da entdecke ich ihn mit seinem Kumpel von dem er sich gerade verabschiedet. Er winkt mir zu. Ich lächele. Gelassen läuft er auf mich zu. Er breitet seine Arme aus und nimmt mich in den Arm. Leider war ich auf so etwas ganz und gar nicht vorbereitet und genieße es aber trotzdem. Ab jetzt vergesse ich alle Sorgen und konzentriere mich jetzt nur noch auf das Date...
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Searching for Daddy
SonstigesSuchen. Dieses Wort bedeutet mir viel. Leben ist eine einzige Suche nach dem Glück und dem Erfolg. Doch nicht nur das suche ich, nein, diese Dinge sind nebenbestandteil. Ich bin auf der Suche nach meinem Vater. Finden? Das zu erreichen ist schwer, a...