Kapitel 2

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Kapitel 2

Tamara

Still und heimlich war ich gestern in den späten Abend Stunden nach Hause gekommen um mir die Schläge zu ersparen die ich so oder so kassiert hätte. Ein neuer Tag brach an und heute ist es so weit. Der Tag an dem ich mein altes Leben hinter mir lasse und ein neues Beginne. Mein Bruder weckte mich sehr früh damit wir genug Zeit haben uns fertig zu machen bevor unser Vater wach ist. Ich zog eine weite graue Hose und ein enges graues Shirt an mit einer grauen Jacke darüber.

Auch wenn es den Altruan nicht gestattet ist, warf ich einen Blick in den Spiegel der sich in meinem Schrank befindet. Ein letztes mal trage ich nun diese grauen Klamotten...

Der Geruch von frisch gebackenem Brot liegt in der Luft und ich lief nach unten wo meine Mutter das Leib Brot gerade aus dem Backofen zog. Jeder Familie mit einem 16-jährigen Kind ist es heute gestattet sich etwas zu gönnen. Also kann das jede Familie so ziemlich ein mal im Leben. Sonst ernähren wir uns von Kartoffeln und Steinhartem Brot. Das ganze gute essen bekommen die anderen Fraktionen.

Deshalb sind wir die Selbstlosen, wir achten auf andere aber dürfen nicht an uns selbst denken...

Um wenigstens heute meinen Vater zu besänftigen bevor Andre und Ich die Fraktionen verlassen will ich so selbstlos sein wie ich es nur kann. „Ta, möchtest du Brot?“, fragt mein Bruder und hält mir den Teller hin. „Nein danke, bitte gib es doch unserem Vater und unserer Mutter!“, flüsterte ich beiläufig und starrte auf meinen leeren Teller hinab. Das war es dann auch mit den Gesprächen von mir und Andre, da es uns nicht gestattet ist zu reden. Lediglich unsere Eltern dürfen das außer sie stellen uns eine Frage.

Der Bus fährt die durchlöcherten Straßen entlang zur Zentrale, ich habe mich auf dem Boden des Busses niedergelassen da ich nach dem schimpfen meines Vaters meinen Platz für eine Amite frei machen musste. Der Bus hält und wir steigen als letzte aus, natürlich als letzte.

Im Gebäude angekommen gehen mein Bruder und ich voraus zur Treppe. Ich beobachte eine Schar Ken dabei wie sie ganz brav den Aufzug nehmen und in dem daneben versuchen sich alle Ferox auf ein mal mit ihren Familien in einen rein zu quetschen, uns dagegen ist es nicht gestattet den Aufzug zu nehmen. Was ich vollkommen quatsch finde, aber ok.

Laufen tut gut, es hält mich fit und lenkt mich von allem anderen ab.

In der Halle sind die Sitze nach Fraktionen aufgeteilt die Familien der jeweiligen setzen sich immer etwas abseits dahinter, oder stehen wie die Altruan damit die anderen sitzen können.. Rechts von mir sitzt mein Bruder und links von mir Samantha da wir nach Alphabet sitzen müssen.

„Alles wird gut egal was wir tun!“, meint Andre und schenkt mir ein Lächeln. „Ja, so wie wir es uns immer erträumt haben“, flüstere ich und die Zeremonie beginnt...

Laurie

„Du weißt, was du zu tun hast.“

Ich nickte abwesend. Den ganzen Morgen schon ließ meine Mutter immer wieder solche Sätze los. Natürlich, die berüchtigte Jeanine Matthews wollte nicht zum Gespött der Leute werden, weil ihre eigene Tochter sie für eine andere Fraktion verließ. Machte sie sich doch immer über die Familien lustig, denen es passierte. Dabei müsste sie doch eine der eifrigsten Verfechterinnen der Fraktion vor Blut Regel sein. In der Öffentlichkeit ist sie das auch. Doch geht sie davon aus, dass ich durch und durch Ken bin. Sie will nur sicher gehen. Immerhin ist sie eine Ken. Sie überlässt nichts dem Zufall. Ich bin eine Ken. Doch genauso bin ich eine Altruan und eine Ferox. Und zur selben Zeit bin ich nichts von alledem. Ich bin eine Unbestimmte. Keine Fraktion passt perfekt auf mich.

Divergent - Break DownWo Geschichten leben. Entdecke jetzt