three

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R A C H E L

Auf dem feuchten, dreckigen Steinboden lag ein junger, schlafender Mann, dessen gesamte Kleidung schmutzig, durchnässt und mit großen Löchern und Flecken versehen war. Das einmal weiße Shirt, was er trug, kennzeichnete seinen Oberkörper, der total mit Kratzern und Blutergüssen versehen war. Die gesamte Statur des Mannes wirkte äußerst ungesund, denn er war viel zu dünn, so sehr dass man deutlich seine Rippen erkennen konnte. Seine braunen Haare waren verwuschelt und total fettig. Außerdem war seine Lippe leicht aufgeplatzt. Insgesamt war sein kompletter Körper ein Ebenbild eines verletzten Mannes.

»Scheiße, was sollen wir den jetzt machen??, flüsterte ich leise, damit der Mann nicht meinetwegen nutzlos aufwachte. Ich war einfach total verzweifelt.

»Ich weiß auch nicht.. A-aber, er muss dringend ins Krankenhaus und behandelt werden!«

Diana hatte tadellos recht. Wenn wir dem Mann nicht halfen und ihn schleunigst in ein Krankenhaus brachten, würde er hier möglichweise früher oder später sterben. Dieses Risiko wollte und konnte ich persönlich keinesfalls eingehen, ich wollte nicht, dass er gegebenenfalls starb, obwohl wir ihm hätten helfen können. 

»Ich denke, wir sollte ihn einfach mal aufwachen«, sprach Diana aufgeregt und schaute blickte mich erwartungsvoll an. Ich nickte. 

Ich beobachtete Diana dabei, wie sie den Mann langsam an der Schulter antippte und ihn mit beruhigenden und leisen Wortern ansprach. Darauf folgte seinerseits ein genervtes grummeln, ehe er plötzlich seine Augen aufschlug und uns erschrocken, entsetzt aber auch etwas wütend ansah. 

»Hi.«, stotterte ich unsicher. Ich sah, wie der Mann seine Augenbrauen ein wenig abwertend und provokant hochzog und mich von oben bis unten musterte, ehe er mir lediglich zunickte und sich ein wenig aufrichtete. »Ich, ähm, ich bin Rachel, und dass da-«, ich zeigte auf Diana, die sich bedingungslos in seinen Augen verloren hatte, »ist Diana.« Ich spielte leicht unsicher mit meinen Fingern und schaute nervös auf den Boden. Dieser schien plötzlich um einiges Interessanter, als die ganze Situation.

»Genau.« Diana lächelte ihn zuckersüß an und nickte zustimmend. »Hast du vielleicht Hunger? Wir könnten dir etwas zu Essen besorgen, wenn du willst. Und neue Kleidung, und ..« - »Nein, danke«,  erwiderte der Junge nur schlicht und wendete sich ein wenig von uns ab. Seine Stimme klang ziemlich rau und tief, jedoch war sie dennoch ziemlich schön.

»Ä-äh, okay. Sag mal, wie heißt du eigentlich?«, versuchte Diana nun einen weiteren Start und nun merkte auch ich, dass sie nicht wusste, was genau sie sagen sollte und ich nicht die einzige war, die sich unwohl fühlte. »Unsere Namen kennst du ja bereits.«, fügte sie schnell hinzu und grinste verlegen.

»Harry.«

Destiny of TruthWo Geschichten leben. Entdecke jetzt